Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

    
   
  
   
    
   
   
   
   
  
  
  
  
  
    
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
    
  
  
  
    
     
  
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Pegel - Beobachtungen. 757 
a. Eintheilung und Aufstellung der Pegel. 
Die Theilung der Pegel ist nach Centimetern (von 5 zu 5 oder von 2 zu 2em 
fortschreitend) mit deutlicher Markirung der Decimeter und Meter auf den (aus 
Holz, Gusseisen oder Porzellan gefertigten) Pegellatten durch Oelfarbe oder 
Emaillirung besser noch in Relief und Farbe oder Emaillirung, anzugeben, Fig. 727. 
Der amtlich fest gesetzte Mittelwasserstand — abgeleitet aus dem Mittel aller 
während mehrerer Jahre eleichmässig an jedem Tage gemachten Beobachtungen 
unter allenfallsiger Berücksichtigung der sogen. Vegetationsgrenze — ist besonders 
zu markiren. 
Bei neu zu setzenden Pegeln wird der Nnllpunkt der Theilung — OP. — 
gewöhnlich in der Höhe des bekannnten niedrigsten Wasserstands angenommen, 
zuweilen auch noch etwas tiefer. Um möglichen Fluss-Veränderungen Rechnung zu 
tragen, hat jedoch die Theilung sowohl unter O herab — als über den seither 
bekannten höchsten Wasserstand hinaus zu reichen. 
Die Nullpunkte aller Pegel sind auf 
benachbarte, in den Flusskarten anzugebende 
Fixpunkte genau einzunivelliren; der Stand 
der Pegel ist jedes Jahr zu kontrolliren und 
der jeweilige Befund amtlich fest zu stellen 
Zur bestmöglichen Vermeidung von Beschä- 
dieungen sind die Hauptpegel an gesicherten 
Stellen anzubringen: an der untern Stirnseite 
von Brücken-Widerlagern und Pfeilern, an Ufer- 
mauern, an starken Eichen- 
Pfählen, welche in unge- 
fährdeten Buchten genügend 
tief eingerammt werden, wo- 
bei in allen Fällen besonders 
zu beachten ist, dass das 
Ablesen der Pegelstände, das 
Reinigen und Abeisen der 
Pegel thunlichst erleichtert 
ist. An flachen Ufern werden 
sogen. korrespondirende 
Pegel benutzt. Pegelsollten 
überall da aufgestellt werden, 
wo wesentliche Unterschiede 
in den Fluss-Verhältnissen 
auftreten oder zu erwarten sind, wie nächst 
der Einmündung grösserer Seitenflüsse, sowie | 
ober- und unterhalb von Stauanlagen. Pro- : 
visorische Pegel sind nöthig oberhalb : 
wichtiger Baustellen, für Hochwasser - Nivel- 
lements ete. Gewöhnlich wird man sich aber —— 
auf die Aufstellung von Pegeln in der Nähe Er 
grösserer Orte und an Flussübergängen beschränken müssen. 
Bei vorkommenden Beschädigungen, z. B. durch Eisgang, sind sofort Noth- 
pegel aufzustellen, deren Nullpunkte auf die Fixpunkte einnivellirt werden; die 
Interims-Ablesungen sind auf 0 des wieder zu errichtenden Hauptpegels zu reduziren. 
Die einmal vorhandenen oder gewählten Pegel-Nullpunkte sind für alle Zeiten bei- 
zubehalten. Werden in der Nähe der Pegel Bauten hergestellt, welche auf den 
Wasserstand unmittelbar einwirken, so sind hierüber amtliche Vormerkungen 
zu machen. 
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
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b. Zeit und Auftragen der Beobachtungen. 
Bei gewöhnlichen Wasserständen haben die Pegel-Ablesungen täglich ein mal 
zur gleichen Zeit statt zu finden; bei rasch wechselnden Wasserständen, bei Hoch- 
wasser und Eisgang sind öftere Ablesungen nöthig. 
Die Ablesungen werden tabellarisch und grafisch zusammen gestellt, am 
besten in Verbindung mit Regen- und Temperatur- Beobachtungen. Die mittlere 
  
 
	        
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