Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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792 Hydrometrie. 
  
Ueber die in einzelnen Fällen zulässigen Werthe v und Böschungswinkel « 
ist Folgendes zu bemerken: 
Es fehlt nicht an Beobachtungs-Resultaten über die Grösse der Geschw. im 
Wasserspiegel und bezw. an der Sohle, bei welcher Sinkstoffe von bestimmter 
Grösse in Bewegung gesetzt werden. Bei den hier in Betracht gezogenen Kanälen 
bestehen Ufer und Sohle aus in einander gelagerten Materialien von verschiedener r 
Grösse; es dürfen demnach meist grössere Werthe » zugelassen werden, als nach 
jenen Beobachtungs-Resultaten allein sich ergeben würden. Als grösste zulässige 
Sohlengeschw. sind verwendbar: in sandigem Boden je nach der Korngrösse und 
den Lagerungs- Verhältnissen: .-. . » » . .......20208 bis 0,75 m, 
in Lehmboden 0,2. bis 0,9 m, 
in Kiesboden a en. 0,75 bis 1,2 m, 
Wegen der hierbei bestehenden Unsicherheit sind da, wo andere Anhalts- 
punkte fehlen, Versuche an Probegräben zu empfehlen. 
Für Sinkstoffe aus gleich grossen Bestandtheilen gelten folgende Angaben. 
[ Sinkstoffe von der Grösse eines Aniskorns bei 0,108 
R a u einer Eirbse 0,1998, 
- ö ; ; I einer Bohne (820: 
Es bewegen sich: ! u n er ? 2 
Abeerundete Steine von 0,027m Durchm. „ 0,650 „ 
„ „ Hühnereigrösse „0.900: > 
Steine von 0,052 m Durchm. . . N 
Zur Bestimmung des Winkels « dienen folgende Angaben: 
dichte Erde, festen 
€ Mauerwerk 
Boden 
für lockere Erde aus Sand |gewöhnliche Erde 
  
«a=22 bis 26,5" 89,0” 459 90» 
cd, 2 LU 1 0 
Bei lothrechten Seitenwänden wird vortheilhaft die Breite des Kanals = der 
doppelten Wassertiefe genommen. 
Die Berechnung der Normalbreite bei Flüssen wird auf die Resultate 
verschiedener Vor-Erhebungen und auf die, allerdings nicht zutreffende, Voraus- 
setzung gestützt, dass trapezförmige Profile entstehen werden. Es handelt sich 
um die Normalbreite bei Niedrig-, Mittel- und Hochwasser. 
Für Niedrig- und Mittelwasser wird gewöhnlich ein einziges Rinnsal fest gesetzt, 
dem sich für Hochwasser einer- oder beiderseits Verbreiterungen anschliessen. Aus 
der im Nachfolgenden gezeigten Bestimmungsweise ergeben sich leicht alle jene 
Modifikationen, welche bei andern Voraussetzungen beachtet werden müssen. 
  
  
  
  
  
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Fig. 776. Re A BSR, 
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Fig. TIT. Es sei zunächst die Normalbreite UD=b 
2 I I „ _ und das Normalprofil ABC D=F für Niedrig- 
.W. L & “ RES a Ss . 
—_—#tH____ wasser zu bestimmen, Fig. 776. Hierfür ıst 
HE dd zu ermitteln die Wassermense M bei Niedrig- 
y5 gl wasser. die mittlere Wassertiefe *, das der 
RE 5 s 
GUTE betr. Flussstrecke entsprechende relative 
Gefälle g, das verwendbare Böschungs- 
verhältniss v. Es sind also die bestehenden Flussverhältnisse geeignet zu berück- 
sichtiven und es kann deshalb eine bestimmte Normalbreite nur für jenen Theil 
eines Flusslaufs gelten, in welchem diese Verhältnisse durch Einmündung von 
Seitenflüssen ete. nicht wesentlich alterirt werden. Um die Tiefe t zu finden, misst 
man eine grössere Anzahl einheitlicher und möglichst regelmässiger Querprofile, in 
welchen der Wasserstand auf Niedrigwasser reduzirt wird, Fig. 777. Ist w die 
Vergl. hierzu als ein spezielles Beispie lung über die Bewegung der Geschiebe 
des Oberrheins; Deutsch. Bauzeitg. 1883, S. 331. 
   
	        
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