Full text: Eisen und Eisenkonstruktionen in geschichtlicher, hüttentechnischer und technologischer Beziehung (Abtheilung 1, Band 2, Heft 1)

  
  
  
  
  
94 Darstellung des Eisens. 
Die Feinperiode ist sehr kurz. Koch- und Garfrisch-Periode verlaufen 
im allgemeinen wie beim sauren Verfahren; die anfangs lebhafter werdende 
Flamme verschwindet ziemlich rasch. Dies ist der Augenblick der erfolgten 
Entkohlung und des beginnenden Nachblasens bezw. des Anfangs der Eint- 
phosphorungs- Periode. Gewöhnlich reicht die vorhandene Schlacke aus, 
um die Entphosphorung zu bewirken, so dass das Nachblasen, welches etwa 
halb so lange wie die Entkohlungszeit dauert, sich der Entkohlung ohne Unter- 
brechung anschliessen kann. 
Der übliche Zusatz von Spiegeleisen oder Eisenmangan erfolgt erst, nach- 
dem man durch Kippen der Birne die an Phosphorsäure reiche, in grosser Menge 
vorhandene Schlacke abgegossen und sich durch rasche Probenahme von der 
ausreichenden Güte des Erzeugnisses versichert hat. Ein Zusatz vor dem Ab- 
lassen der Schlacke würde eine Zurückführung des bereits verschlackten 
Phosphors in das Eisenbad zur Folge haben. 
Die Schlacke übt den schädlichsten Einfluss auf das Birnenfutter aus und 
zwar nicht etwa an denjenigen Stellen, wo die auf der Oberfläche des Metall- 
vie. 06 "Vedauf lass Tomas Saluss auf bades schwimmende Schlacke mit dem 
dem Hörder Werk). Futter in Berührung tritt, sondern an 
der Mündung der Birne und am Rücken 
derselben, d.h. an der beim Kippen be- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Zusam) Be re Amy hufs A usgiessens unten liegenden Seite. 
ergo der Gurperiode Die Zerstörung des Futters geht da- 
a 06 7 23 %»5 6 7: as 5 mn (durch vor sich, dass man gezwungen 
| TI ist, die sich in bezeichneter Gegend 
3R2C Bee ae ee bildenden starken Schlackenansätze ab- 
0 —- zustossen, besonders um die Mündung 
| | I 1 nicht zu verengen. Zur Verhütung 
Br S | — dieses Uebelstandes hat sich eine Sorg- 
25 ei N 
| + Sr Pe fältige Ausstampfung des Halses mit 
| Bee theerreicher basi- 
20 1 BARS i : scherMasse (S.64), 
t } AN t Gar .,u.Entphos- de Veihe 1 
| 1 1 ? IN —]rRorungs-Ieriode dıe erwent ung 
Er Kl NS 72 + eines manganrei- 
KOOP Ver eNe r T Or ert fes gps | ah RN 
ee a | chen Roheisens 
| $ 1 I RR, | ein Zusarz FE und sorgfältige 
Spa SR | WER er l mein ein eo zp 1 -o 
Kara PR — | = = Ausbesserung der 
nn abgestossenen 
€ ne — FE Je T 
ee, R ae | Et I Stellen des Futters 
An |05 Bayer i FT £ 
ee SE mr ae Feen F—J037280. mit Kalktheer 
I | Tan err aan tN I yts=tszs] am besten be- 
——% a ee Fa > : 
en währt. Die 
Dauer des basi- 
schen Verfahrens — im Durchschnitt 18 Min. — ist in der Regel kürzer als 
diejenige des sauren; einschliesslich Zuschlagsetzen, Roheisenfüllen, Spiegelsetzen 
und Ausgiessen beträgt sie 40 Min. Die bildliche Darstellung in Fig. 95 
wird den beschriebenen Verlauf eines Satzes noch näher erläutern. 
d. Martin-Siemens-Verfahren, 
oder Darstellung von Flammofen - Flusseisen. 
Litteratur: 
Kupelwieser. Studien über den Martinprozess. Oest. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenwesen 
1882, S. 293. — v. Odelstierna. Notizen über die Erzeugung des Martin-Metalls. Daselbst 
1883, S. 201. — Prochaska. Notizen über den Siemens-Martinprozess auf dem Grazer Südbahn- 
Walzwerke. Daselbst 1883, S. 475 und Stahl u. Eisen 1883, 8. 586. — Daelen. ‘Fortschritte in 
der Darstellung von Flusseisen und Gussstahl durch das Herd-Schmelz-Verfahren. Zeitschr. d. 
Ver. deutsch. Ingen. 1884, S. 641 u. 925. — Martinofen-Betrieb in PER n. Stahl u. Eisen 
1886, S. 209. — Steffen. Neue Martinstahl-Anlage; daselbst 1837, 8. 382. 
Wie bereits (8. . 46) erwähnt wurde, erfolgt die Horteliär des Martin- 
eisens auf dem Herde eines mit Regenerativ- Gasfeuerung versehenen Flamm- 
ofens?). Ein solcher Ofen ist in den Fig. 96—98 dargestellt. 
2. Vergl. Mittheil. der K. technisch. Versuchs-Anstalten zu Berlin 1883, 8. 81. 
2) Hearth Process. Deutsch auch Herdschmelz- Verfahren. 
  
NEED 
EEE 
DET 
TEE 
  
FREUT ET 
5 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.