102 Darstellung des Eisens.
zum Gegenstande haben. Darunter versteht man nicht blos das Bessemer- oder
Thomas-Verfahren für kleinern Betrieb, sondern ausserdem eine bestimmte Gat-
tung desselben, dessen Erzeugniss weiches schweissbares, auch sehniges
Flusseisen bilde. Den Anstoss zu Versuchen auf diesem Gebiete scheinen
ältere schwedische Hütten - Einrichtungen gegeben zu haben!).
Fig. 104. A. Aufzug. — K. Kalkbahnen. — K. Giesspfannen-Krahn.
Fig. 105.
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Seit 1877 ist auf der Hütte Avesta in Schweden eine Kleinbessemerei
mit Erfolg in Betrieb, deren Einzelnheiten aus Fig. 107, 108, 109 zu entnehmen
sind. Die dicht neben den Hochöfen liegende Bessemer-Hütte ist derart an-
geordnet, dass jede der beiden Birnen (B) bei wagrechter Lage das Roheisen
aus dem Abstich des ihm gegenüber liegenden Hochofens mittels einer Rinne
aufnehmen kann. Die Birnen, in denen anfänglich mit einem Satze von
etwa 0,45—0,75 t gearbeitet wurde, und deren Bewegung mit Hülfe eines
Handrades (h) erfolgt, werden unmittelbar in die Formen entleert, welche mit
einem einfachen, durch 1 Mann bedienten Holzkrahn (k) zu bewegen sind.
Neuerdings hat man die eine Birne vergrössert, so dass in ihr bis zu 1,275 t
Einsatz verarbeitet werden können. Während man anfänglich den Satz jedes-
mal, ohne die Schlacke zurück zu halten, in die Form goss, ist man jetzt im
Gegentheil bestrebt, den Guss von Schlacke rein zu halten, indem man
1) Anwendung des Bessemer-Prozesses für kleinen Betrieb. Stahl u. Eisen 1884, 8. 410.