Full text: Eisen und Eisenkonstruktionen in geschichtlicher, hüttentechnischer und technologischer Beziehung (Abtheilung 1, Band 2, Heft 1)

  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
Ds 
110 Darstellung des Eisens. 
erreichen, dass man die Gussform mit einem Mantel umgiebt und den Raum 
zwischen Mantel und Form mit a. Schlacke ausfüllt?). 
ö. Herstellung möglichst grosser Blöcke, z.B. so schwerer, dass 
aus einem Blocke gleich 3 le hergestellt w erden können. Dom 
je grösser das Gewicht desto langsamer die E rstarr ung und desto weniger plötzlich 
a Gasausscheidung. 
<. Das Giessenvonunten. Es kommt vielfach in der Eisengiesserei, auch 
bei Herstellung von Stahlformguss in Anwendung, seltener beim Giessen von 
Rohblöcken. Bei diesem Verfahren wird das flüssige Metall veranlasst, vom 
Boden der Form aus empor zu steigen; auf solche Weise erreicht man nicht 
allein eine leichtere Entfernung der Gase aus der Form, es werden ausserdem 
auch Schäden der Form und des Abgusses, welche beim Giessen von oben 
durch das Herabfallen des flüssigen Metalls in die Form häufig herbeigeführt 
werden, vermieden. Namentlich wenn die Form sehr hoch ist, kommt es beim 
Guss von oben leicht vor, dass das zuerst auf dem Boden der Form an- 
langende flüssige Metall in Körnchen zerstäubt, welche rasch erstarrend, das 
nachfolgende heissere Metall in ihrer uninittelhären Umgebung etwas abkühlen 
und dadurch eine Gasentwieklung hervor rufen können. “Veberziehen sich diese 
Körnehen, ehe sie sich mit dem übrigen Metall mengen, mit einer Oxyd- 
schicht, so kann hierdurch, als einer Folge der oxydirenden Wirkung, ein Gas- 
bläschen in der späteren Umgebung des Körnchens entstehen. Der art erklärt 
man sich das Vorhandensein von Hohlräumen (Fig. 112) in den Wandungen 
hoher Gussstücke. Durch Giessen von unten suc ‘ht man diesen Uebelstand zu 
vermeiden 
C. Erstarrenlassen des Gussstücks unter ho- 
hem Druck. Eine behufs Erzielung dichter Blöcke häufig 
gebrauchte einfache Vorrichtung ist in Fig. 117 dargestellt. 
Die Form wird beim Giessen nicht bis zum Rande" gefüllt 
und alsdann der verbleibende Raum (6—10 m hoch) mit 
Sand, Lehm- oder Massepulver übervoll ausgeschüttet, so 
And man mit Hilfe des übergelegten, zu verkeilenden Deckels 
d einen schwachen Druck auf die Flusseisensäule ausüben 
kann. Bei Withworth & Co. in Manchester wendet 
man Wasserdruck an?. Das Flusseisen wird dort im 
Siemens-Ofen erzeugt und von oben in die Formen gegossen, 
welche zylindrisch md so aus mit Flanschen an "einander 
verbolzten Theilen zusammengesetzt sind, dass Blöcke von 
jeder beliebigen Länge gegossen werden können. Der grösste Druck, ge- 
wöhnlich 914 kg auf 1° gem, wird etwa nach Verlauf 2 1/, Stunde er- 
reicht, während sich die Länge des Blocks dabei bis um Y, g verkürzt. 
Auf andern englischen und einigen amerikanischen re benutzt man 
zur Druckerzeugung "Dampf. 
Krupp?) verwendet Kohlensäure - Gas, welches aus flüssiger oder fester 
Kohlensäure entwickelt wird usw.®) 
Ueber Einrichtung und Stellung der Formen behufs Erzielung 
dichter Güsse vgl. unter 6, I 
  
   
k. Darstellung von Tiegel-Flussstahl. 
Litteratur. 
Seebohm. Ueber die Darstellung des reg Stahl u. Eisen 1884, S. 661 und 
708. — Sheffield und der Tiegelgusstahl. Daselbst 1885, S — Müller. Untersuchungen 
über den sn -Prozess. Daselbst 1885, $. 176 nnd 1886, . 695. — Ledebur. Ueber das 
A, DIEB’ P:No. 21324: 
a6, 2) Das Withworth’sche Verfahren zur Herstellung von dichten Blöcken. Stahl und Eisen 
1885, S. 332. 
3) Krupp. Verfahren zur Herstellung dichter Güsse. Dingl. Polyt. Journ. 1882, Bd. 245, 
S. 20; 1883, Bd. 248, S. 504. — Stahl u. Eisen 1882, S. 161. 
% Ueber Gasentwickelung, Undichtigkeiten, Mittel zur Erzielung dichter 
Güsse. Desgl. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1882, 5. 257. — Stahl u. Eisen 1882, S, 385 u. 
S. 531; 1883, S. 250 u. $. 443; 1884, S. 69. — Ueber ein neues im Versuch begriffenes "Verfahren 
der Societe des acieries de Longuy vergl D. R- P. No. 33 316. 
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
   
    
     
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.