in
N
eS
N-
AS
t,
N -
at
el
BREI BIDANR . a 2202 a EREEREET 2 r
Es a Ze a
Verfeinerung und Formgebung des schmiedbaren Eisens. 5
Bei der Roheisen - Darstellung im Hochofen ist es aus diesen Gründen bis-
lang nicht gelungen, den Phosphor abzuscheiden. Vielmehr geht der gesammte
Phosphorgehalt der Beschickung in das fertige Roheisen über. Bei der Schweiss-
eisen-Darstellung gelingt die Abscheidung in Folge der niedrigen Temperatur
und langen Dauer dieses Verfahrens weit leichter, als bei der — rascher ver-
laufenden — Flusseisen-Darstellung, welche ausserdem zur Aufrechthaltung der
Schmelzhitze bis gegen das Ende hin sehr hoher Wärme bedarf.
Die Wärmemenge ist besonders abhängig vom Silieiumgehalt des Roheisens.
Silicium entwickelt nämlich beim Verbrennen zu Kieselsäure 5 mal mehr Wärme
als Eisen oder Mangan beim Verbrennen zu Oxydul, und bewirkt in Folge
dessen eine erhebliche Wärme-Erhöhung, welche genügt, um das Metall bis zum
Ende der Darstellung flüssig zu erhalten.
Die Höhe der Temperatur des geschmolzenen Eisens ist von grossem Ein-
fluss auf die Reihenfolge und aufden Grad der Oxydirung der fremden Körper.
Mit der Temp. steigt die Verwandschaft des Kohlenstoffs zum Sauerstoff in viel
erheblicherem Maasse, als diejenige der fremden Körper zum Sauerstoff. Des-
halb werden letztere, also besonders Silicium, Mangan, so lange noch unver-
brannter Kohlenstoff im Eisen steckt, um so langsamer verbrennen, je höher
die Temp. des Metallbades ist. Hieraus erklärt es sich, warum in einer Temp.,
welche die Schmelzhitze des gewöhnlichen Roheisens nicht erheblich übersteigt,
mitunter fast der gesammte Silicium- und Mangan-Gehalt des Eisens verbrennt,
bezw. verschlackt, ehe überhaupt die Verbrennung des Kohlenstoffs eintritt,
während bei höheren. Wärmegraden (Schmelzhitze des schmiedbaren Eisens)
die völlige Verbrennung von Silicium und Mangan erst nach annähernd erfolgter
Entkohlung erreicht werden kann.
Man beobachtet bei der Frischarbeit gewöhnlich 3 Perioden, die Fein-
Periode, welche mit der Verbrennung des Siliciums, bezw. der Bildung der
Rohschlacke abschliessst, die Rohfrisch-Periode, in welcher die Ent-
kohlung beginnt und das Roheisen in Stahl umgewandelt wird, und endlich die
Garfrisch-Periode, während welcher die Entkohlung so lange fortgesetzt
wird, bis Schmiedeisen erzeugt ist.
Die Singulosilikat-Schlacke, welche beim Roh- und Garfrischen fällt, nennt
man Garschlacke und bezeichnet sie um so garer, je mehr Eisen-Oxydoxy.dul
sie enthält. — Ein beschleunigter Verlauf des Frischens heisst Gargang, ein
verzögerter Rohgang.
Das Erzeugniss der ersten Frischperiode nennt man gefeintes Eisen.
Je höher die Anfangs-Temp. des geschmolzenen Roheisens beim Beginn des
Frischens war, um so kürzer fällt nach Vorigem die erste Periode aus, weil
der Kohlenstoff dann sofort neben dem Silicium mit zu verbrennen anfängt.
V. Verfeinerung und Formgebung des schmiedbaren Eisens.
Die beim Frischen oder Stahlkohlen durch einen bestimmten Satz!) von
Rohstoffen in einem gewissen Zeitraume, einer Hitze (Heisse), bei der Schweiss-
eisen- oder Flusseisen - Darstellung erhaltenen Roherzeugnisse nennt man
Luppen, bezw. Blöcke (Ingots).. Sie werden bei ihrer Umwandlung in
Handelswaare einer Verfeinerung unterworfen, welche in einer Reinigung
und einer Verbesserung besteht. Die Reinigungs-Arbeiten sollen das Eisen
von den noch vorhandenen Schlackenmengen bezw. Blasenräumen befreien,
während man durch die Verbesserungs-A rbeiten die Ungleichmässigkeit
des Kohlungsgrades in den einzelnen Theilen eines Eisenkörpers beseitigen,
d. h. das Eisen möglichst gleichartig (homogen) machen will.
Das Schweisseisen wird zuerst durch das sogen. Zängen unter Hämmern
oder Walzen ausgequetscht. Sodann werden dıe gezängten Luppen zu Roh-
schienen (Luppenstäben) verarbeitet und endlich die aus letztern gebildeten
Packete unter Hämmern oder Walzen geschweisst, wobei das Eisen zugleich
seine endliche Form als Handelswaare (Stabeisen, Blech oder Draht) erhält.
!) Vielfach Charge genannt
ot