Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

    
  
   
    
     
  
    
     
   
  
  
  
  
  
  
    
    
  
     
   
    
    
     
    
     
    
    
  
   
      
   
   
      
jaumechanik. 
1. Verfahren von Winkler. 
a. Für Eisenkonstruktionen. Auf Grund der Woehler’schen Versuchs- 
tesultate findet Winkler die Grösse eines Stab-Querschn. 7 für Konstruktionen mit 
Fasz? — & ln. 
Tuhenhder Last: far (10) 
(l1—e)k ; 
ya 
Z Di’ Rite ß 3 
k=-— oder die zulässige Inanspruchnahme bei ruhender Last (event. Eigen- 
n n E 
gewicht). Der Stab wird dann, wenn die Spannungen in demselben n Mal so gross 
geworden, als sie wirklich sind, erst nach einer nahezu unendlich langen Zeitdauer 
brechen. « = Koeffiz , resultirend aus Woehler’s Versuchen: für Schmiedeisen 0,45, 
für Stahl 0,56. Pax. = Maximalspannung; Pain. = Minimalspannung des Querschn. 
Das Vorzeichen ist algebraisch zu nehmen; je grösser also die Differenz 
zwischen Maximal-Spannung und Minimal-Spannung, desto stärker 
wird der Querschn. Für Schmiedeisen resultirt: 
  
» ee ee Se . : RI Aue ) 
KT Hm für vorwiegend gezogene Stäbe 
„u „4 Se 
) ’ =) 
De es 2 
— für vorwiegend gedrückte Stäbe \ 
0,72 1,50 ) 
Diese Gleich. sind nur für Konstruktionen anzuwenden, bei denen keine Stösse 
der Verkehrslast vorkommen, wie z. B. bei Dachkonstruktionen. 
Beispiel. Ein Stab in einer Dachkonstruktion erleidet folgende Spannungen (t): 
F = 
Eigengewicht + 8,35, Schneedruck + 8,45, Winddruck + 2,54. Danach ist Pmax. = 8,35 
Be £ e ee n ; x 5 19,34 8,35 
8,45 + 2,54 —= 19,34 und Panin. = 8,35. Vorwiegend Zug, also f=- It Eos 20,5 acm, 
0,77 ‚70 
Für Brücken-Konstruktionen muss die Einwirkung der Stösse berück- 
sichtigt werden; daher sind die aus der Verkehrslast resultirenden Spannungen mit 
einem Koeffizienten x zu multipliziren: 
für Eisenbahnbrücken: x = 1,3, für Strassenbrücken: » = 12. 
Dann geht (10), wenn man ausserdem noch P, die Spannung aus dem Eigen- 
gewicht, P, das Maximum der Spannung aus der Verkehrslast und Ps, das Minimum 
der Spannung aus der Verkehrslast unterscheidet, über in: 
> 
> P, P, 
Mn — — —— + —— (vorwiegend Zug) 
1,40 0,60 1,30 ; en 3 
P pP P für Eisenbahnbrücken. 
Jah Be “ Druck) 
1,30 " 0,55 1,40 
Bra, P; 
Eerasenssker Zug) 
7 140.2.0864..; 1,40 en, 
P P, P, für Strassenbrücken. 
= Lk 5 Druck) 
1,350 +-.0,59 - 550. 2 
Das Vorzeichen (+) gilt, wenn P, und P, verschiedene Vorzeichen, das 
Vorzeichen (—), wenn P, und P, gleiche Vorzeichen haben. 
3eispiele. Ein Gitterstab einer Eisenbahnbrücke erleidet folgende Spannungen (f): aus 
dem Eigengew. + 10, aus der Verkehrslast in max. + 15, in min. — 3. Vorwiegend Zuge, also: 
seng \ > 8 ! 
102,515 3 | 
f=- + — + — 34,46 qm, 
1,40 0,60 1,30 
Ein Gitterstab einer Strassenbrücke erleidet folgende Spannungen: aus dem Eigengew. — 2, 
aus der Verkehrslast in max. — 10, in min. + 4. Vorwiegend Druck, also: 
2 ) 4 
= u a — 20 qm, 
1.30. 0,55..:.1,40 
Für Blechträger, bei denen in einem Querschn.-Theil, entweder nur Zug 
oder nur Druck vorkommen kann, ist P = 0. 
2. Für Holzkonstruktionen. Winkler zieht hier die Stösse und die 
wiederholte Beanspruchung in Rechnung und setzt: 
Prem, 
Fe login. sirighg 
Darin ist für Hochbau-Konstruktionen m = 1; für Strassenbau - Konstruktionen 
m = 1,75; für Eisenbahnbrücken mn =2; der Koeffiz. k ist aus folgender Tabelle 
zu entnehmen. 
(11) 
  
*) Druckversuche liegen zwar nicht vor; es ist angenommen worden , dass die Gesetze 
für Zug auch für Druck gültig sind.
	        
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