Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
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Statik der Baukonstruktionen. 711 
Die Lage des Stützp. © in der Basis der Futtermauer ist mit Rücksicht auf 
die Beschaffenheit des Untergrundes zu wählen. In der Voraussetzung, 
dass der zulässige Druck auf den Untergrund und in den Fugen des Mauerw. nicht 
überschritten wird, wird man bei zusammenpressbarem Boden (um Oszillation 
der Mauer zu vermeiden) die Stützlinie möglichst durch die Mitte der 
Basis verlaufen, bei festem Boden nicht aus den Kernlinien heraus treten 
lassen. Dabei wird man zur Material-Ersparung die Querschn.-Form der 
Mauer möglichst der Stützlinie anpassen. 
Mauern mit vertikaler Stellung und von rechteck. Querschn. auf weichen Boden 
zu stellen, ist nie zu empfehlen, da der Stützpunkt hier stets ausserhalb der Mitte 
der Basis zu liegen kommt. 
Ein Heraustreten der Stützlinie aus dem Kern ist bei sehr festem 
Untergrunde event. zulässig, wenn die im Mauerw. auftretenden Zug- und Druck- 
spannungen die zulässigen Grenzen nicht überschreiten. 
n. Pressung in den Fugen und auf den Untergrund. 
Die Bestimmung der Druck- oder Zugspannungen in den Fugen 
des Mauerw. geschieht in derselben Weise, wie es bei den Gewölben, S. 701 
angegeben ist. 
Bei Bestimmung des Drucks auf den Untergrund hat man zu beachten, 
dass wenn der Normaldruck P in der Basis um die Strecke c, von der Kante d 
absteht, Fig. 644II, eine Fläche 3c,, multipliz. mit der Tiefe 4 zur Bildebene 
gedrückt wird, und dass im übrigen Theile der Basis, weil Zugspannungen nicht 
auftreten können, die Spannung = 0 ist. Der Maxim.-Druck auf den Untergrund 
im Punkte d ist daher: N = Bu Diese Gleichg. gilt natürlich nur für den Fall, 
oO] 
wo die Resultante im Kernp. oder ausserhalb des Kerns liegt. 
Für eine Fuge der Breite d ergiebt sich danach, wenn der Abstand des 
  
Stützpunktes von der Fugenmitte (Schwerpunkt) = e gesetzt wird, wenn e< 6 ist: 
) 
> ® z\ >p 
IN. == { (1 +7); wenn e> a ist: N = a i 
EN d, 6 36 
#. Analyt. Ergebnisse über die Grösse des Erddrucks.“) 
Bezeichnet E die Grösse des Erddrucks auf die Wand pro 1 der Tiefe, 
normal zur Bildebene gemessen, in ks, so erhält man unter Beibehaltung der 
frühern Voraussetzungen und Bezeichnungen folgende Formeln: 
1. Vertikale Wand ohne Ueberschüttung: 
a2 cos ? ; 
BF} Eee Für 2: — 38. ist: 2= 0,154... (61) 
2 (1+Y2 sin p)® 
9. Eine um den Winkel « gegen den Horizont geneigte Wand 
ohne Ueberschüttung: 
ge rı? sin 9 
2 sıne 
Für 2—=33" und veränderliche Werthe von cotg « ist die folgende Tabelle 
zu benutzen. 
  
Veotg 9 — cotg e — Ycotg a — cotge ° Darin ist e=« + 22. (52) 
209 ro 0 | —01. | —02 Erg 
cotg @ == zen 0,3 | 
E | | 
== 0,079 | 0,098 | 0,110 ı 0,134 | 0,158 | 0,186 0,217 
ym | | | 
3. Geneigte Wand und bedeutende Ueberschüttung: 
ma yh? sin? (a —_) 
32 sine sn(co + e 
4. Geneigte Wand mit Ueberschüttungshöhe 4: 
Für «= 90" und g=33' ist: E= 0,419 yı?. (88) 
= (h - hı)? sin oO er: 7 ER 2 Er Z 7 
Kae 9 ER | Veotg po — cotge — Ym— cotge,. (54) 
DR R.,\® 
Darin ist: m = cotg «a + a ji ) (cotg g — cotg e). 
*: Nach Häseler. 
    
    
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
   
  
   
   
  
   
    
   
  
   
  
    
  
   
  
   
   
  
  
   
   
   
  
   
   
  
    
   
  
   
   
   
  
  
   
   
	        
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