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Mechanik tropfbar flüssiger Körper.
unter 5 die Summe der Widerstandshöhen für die Bewegung der Wasser-
theilchen vom Wasserspiegel bis zum (uerschn. 7 verstanden.
Wenn man die Gleichg. (2) wie folgt ordnet:
Fa &u Aa. rg
a De
so drückt dieselbe den Satz aus:
Geschwindigkeitshöhe + Pressungshöhe an irgend einem Punkte
eines stetigen Wasser-Stromsist— Geschwindigk.-Höhe + Pressungs-
höhe an einem höher gelegenen Punkte + Druckhöhe — Wider-
standshöhe.
Die Abhängigkeit zwischen u und u, ergiebt sich aus der Stetigkeits-Gleich.:
Gr=Fu=MHu, zu: se en (3)
Uuy F
Bringt man bei F ein vertikales Rohr an, dessen Einmündung rechtwinklig zur
; 1: ; i Bu
Richtung von u steht, so wird in demselben das Wasser bis zur Höhe PP
steigen. Ein solches Rohr heisst Piözometer. Kennt man also die Druckhöhe 2
und ermittelt durch Messung die Höhendifferenz 4 zwischen dem Wasserspiegel
im Piözometer und dem Oberwasserspiegel, so ist der hydraul. Druck oder die
spezif. Pressung » an dem betr. Punkte des Querschn.: p=y(:— JI)-+p. (4)
Unter Umständen kann die spezif. Pressung pP kleiner sein als die atmosph.
Pressung p, und es kann alsdann der mit der zugehörigen Geschw. u fliessende
Fig. 682. Wasser-Strom dazu benutzt werden, eine von einem tiefer
liegenden Wasserspiegel herauf geleitete Wassermenge zu
heben, wie auch anderweite mechanische Arbeit zu ver-
richten. Derartige Einrichtungen heissen Strahlapparate
und in dem besondern Falle, dass sie zur Förderung von
Wasser benutzt werden, Wasserstrahlpum pen. Die
allgemeine Form des Apparats wird durch Fig. 682 dar-
gestellt, eine besondere durch Fig. 683. Letztere Ausbildungs-
weise (von Nagel ange-
geben) ist für den Fall
geeignet, dass das an
einem Freigerinne etc.,
von welchem / das letzte
Stück bildet, zur Ver-
fügung stehende Wasser
zum Schöpfen aus einer benachbartliegenden
Baugrube benutzt werden soll*); in der
Figur bezeichnet y das dahin führende
Saugerohr, welches an der engsten Stelle
bei X an das Freigerinne anschliesst. Die
Fortsetzung ‚fı desselben führt ins Unter-
wasser. / und fı müssen selbst-
verständlich allseitig ge-
schlossene Rohrstücke sein. Das
Rohr y erhält am untern Ende
ein Fussventil, am obern eine
Klappe, die beim Anlassen des
Apparats dazu dient, f und /ı
vollständig mit Wasser zu füllen.
Ist dies vorab geschehen, so
wird aus @ zunächst Luft und, wenn diese entfernt ist, Wasser angesaugt werden.
Zur Untersuchung der hier auftretenden Bewegungs-Erscheinungen ist es
zweckmässig, vorab den durch eine plötzliche Querschn.-Vergrösserung
Fig. 683.
N ICDRGGGEEE
*) Zeitschr. d. Archit.- u. Ingen.-V. f. Hannover 1873.