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Dynamik. 739
Beispiel 1. Für das Entleeren einer Schleusenkammer von 11m Breite und 50m Länge
durch 2 ganz im Unterwasser liegende Schützöffnungen von je 0,7m Höhe und 0,9m Breite ist:
F=5504m, A=0,63qm. Die anfängliche Differenz zwischen Ober- und Unterwasser-Spiegel sei
ee ee
2.0,6.0,63 V2g.4
Beispiel 2. Die Zeit für das Füllen derselben Schleusenkammer durch 2 ebenso grosse
Schützöffnungen in den obern Thorflügeln wird dieselbe sein, sobald auch hier die Oeffnungen
ganz im Unterwasser liegen. Wenn jedoch bei geändertem Wasserstand die Oeffnungen anfänglich
ganz über dem Unterwasser liegen, so erhält man ein für praktische Zwecke hinreichend genaues
Resultat, wenn man die zum Füllen der Schleusenkammer erforderliche Zeit i, in 2 Theile ti
und ia getheilt denkt, von denen der 1. Theil t, die Dauer vom Beginn des Füllens bis zu dem
Augenblicke umfasst, wo der Wasserspiegel die halbe Höhe der Schützöffnung erreicht hat, der
2. Theil i, die Dauer von hier ab bis zum Ende der Füllung. Man kann dann annehmen, dass
während der Zeit 2, freier Ausfluss des Wassers stattfindet und während der Zeit ty Ausfluss
unter Wasser. Nennt man den ursprünglichen Abstand der Wasserspiegel A, die Entfernung
vom Oberwasserspiegel bis Mitte Schützöffnung A, so ist:
,—=4m; darnach ist (mit u= 0,6): =
Fiy—h 2Fh F(h-+h
= ee und: = —— 2 folglich: yet +b = - u ne
wAV2gh wA V2gh uwA Vayh
550.7
Für A =4m und A=3m wird (mit u=0$6): = — ——— — — 664 Sek., rd. 11 Min.
2.0,6.0,63V 29.3
£. Ausfluss aus Gefässen mit veränderlichem Querschnitt.
Nimmt die Grösse des Wasserspiegels bei der Senkung ab und besteht für
® 7
; e a 7 2 : a ?
die Grösse desselben das Verhältniss F — ar so ist die Zeit, während welcher
ı
der Wasserspiegel sich um die Höhe — z senkt:
Fig. 703. PE ee a
(a4 4) any2o
und die Zeitdauer der Entleerung des Gefässes:
d
De IN or (85)
(34)
; 2n--2\ C =
so wird: = Fr: ’ —————, (36) *
2n+1/uAy2agh
Beispiel 1. Das Gefäss hat die Form eines Rotations-
Paraboloids, Fig. 703a, mit vertikaler Axe oder auch eines
dreiseitigen Prismas in der Lage, wie Fig. 703b zeigt, so
4 c
ist n=1 zu setzen und darnach: ers
3 uAV2gh
Beispiel 2. Hat das Gefäss die Form eines verkehrt
gestellten geraden 'Kegels oder einer eben so gestellten
6 C
geraden Pyramide, so wirda—=2und darnach: y= 2 ———
5 uayagh
e. Bestimmung kleinerer Wassermengen.
a«. Durch Aichung, mittels Aus-
flusses in kalibrirte Gefässe.
Es sei in Fig. 704, A das Aich-
gefäss, dessen zwischen den Spiegeln
I und II befindlicher Rauminhalt U
durch Abwägen ermittelt ist; am
Einde eines Gerinnes G, durch welches
das zu messende Wasserquantum
abfliesst, befindet sich eine Dreh-
klappe Ä, welche zunächst so steht,
dass in das Aichgefäss kein Wasser
gelangen kann; letzteres selbst ist bis zum Spiegel I mit Wasser gefüllt. In einem
bestimmten Moment wird die Klappe K in die punktirte Lage gedreht und dadurch
*) Vergl. Ritter. Ingen.-Mechanik, $S. 471—472.