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Hydrometrie.
Während eines niedrigen Beharrungs-Zustandes sind alsdann die Stichmaasse von
den Pfahlköpfen bis zum Wasserspiegel in der Reihen- und Zeitfolge von oben
nach unten an abzunehmen, dass die Ablesung für die gleiche Wasser-
welle erfolgt. Die Wasserstände der benachbarten Pegel werden während der
Messungszeit beobachtet und notirt.
An den für Wassermengen-Bestimmungen ausgewählten Flussstrecken
wird dieses Verfahren zur Ermittelung des Spiegelgefälles in der vegel erweitert
werden müssen.
Gesucht wird eigentlich das Gefälle im Stromstrich. Ist eine Abweichung
desselben von dem Spiegel- Gefälle an einem Ufer zu vermuthen, so wird
unter ähnlichen Vorbereitungen auch ein Nivellement des Spiegels am andern
Ufer aufgenommen. Wurden hierbei die absoluten Spiegel-Gefälle zwischen
den Anfangs- und Endprofilen mit « und bezw. a', die zutreffenden Längen mit
i und /' ermittelt, so wird als relatives Stromstrich-Gefälle: 9 — angesehen,
| 2
ara
Il
oder wenn die Länge /, des Stromstrichs von — nennenswerth abweichen sollte,
| '
a gesetzt.
5 2b,
Die hie und da angewendeten Verfahren, das Nivellement des Stromstrichs
direkt aufzunehmen, wie z. B. unter Benutzung von gekuppelten und verankerten
Schiffen, von denen aus die Nivellirlatten bei lothrechter Haltung bis zum Wasser-
spiegel hinab gelassen werden, können selten Nachahmung finden.
Die Nivellements der Wasserspiegel bei mittlern und Hochwasserständen werden
am besten ünter Benutzung aufgestellter Interims-Pegel, welche den Längen-
eintheilungs-Zeichen korrespondirend gesetzt und deren Nullpunkte auf diese ein-
nivellirt werden, aufgenommen. Zur Zeit der betr. Wasserstände sind die Ablesungen
an den Pegeln zu machen und daraus die Kotirungen des Wasserspiegels abzuleiten.
c. Auftragen der Längenprofile.
Die Längen sind im Maassstabe der Flusskarten (etwa in 1:5000), die Höhen
i. M. 1:100 event. 1:50 anzugeben.
Im Längenprofil sollten eingetragen werden:
1. die Wasserspiegel (Niedrig-, Mittel- und Hochwasser) zur Zeit der Auf-
nahme, unter Angabe der Zeit der Aufnahme und der hierbei herrschenden Pegel-
stände; der höchste Wasserstand nach einnivellirten Hochwasser-Marken; die Pegel-
Eintheilung (am Anfange der Darstellung) und an dem Pegel die seitherigen
niedrigsten und höchsten, wie der amtlich fest gesetzte Mittelwasserstand;
2. alle im Fluss-Rayon befindlichen Fixpunkte, daher ausser jenen der Längen-
üintheilung besonders auch die Fixpunkte der Pegel, die Koten der Schleusen-
drempel, Wehrkronen, Aichpfähle, Schwellen, Brückenfahrbahn-Unterkanten u. s. W.,
die beim Antragen gewählten Zuschlags-Stücke am Anfang und Ende des Plans;
3. die Stromrinne (der Thalweg) des Hauptflusses und der Seitenflüsse, die
beiderseitigen Uferborde, Korrektionsbauten und Deiche;
4. die relativen Gefälle der Wasserspiegel zwischen den Brechungspunkten ;
bei Gefälle-Messungen auf beiden Seiten die verglichenen Gefälle; die Längen der
Geraden und Kurven (unter Angabe der Grösse und Charakterisirung der Richtung
und Lage der Halbmesser) bei bestehenden oder projektirten Korrektionen; die
wichtigern Wassertiefen im Thalwege bei Niedrigwasser.
IH. Querprofile; Tiefen - Messungen.
a. Aufnahme der Querprofile.
Diese wird an jene der Längenprofile angebunden. Die Messung erfolgt in
Ebenen, welche senkrecht zur Längeneintheilung,, bezw. zur Stromrichtung (bei
Wassermessungen) gestellt werden.- Aus den Querprofilen ist die Stromrinne für
die Situation und das Längenprofil abzuleiten; es soll durch sie Gestalt, Grösse
und Beschaffenheit des Flussbetts und bezw. des Ueberschwemmungs-Gebiets an
der betr. Stelle deutlich dargestellt werden.
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