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Hydromettrie.
der Zeitmessung ist, wird durch den hieraus folgenden Missstand, dass die Geschw.
eines Wasserfadens je nur für einen Moment angezeigt wird, mehr als aufgewogen.
Fig. 147, 748, 149, Fig. 150. : Nach Fig. 747 — 750 besteht die
Darcy’sche Doppelröhre”) aus zwei, oben
in einen metallenen Kanal 5 und unten
in kupferne Röhren «', c' luftdicht
gekitteten Glasröhren « und ce, Fig. 750,
welche in eine Tafel aus Eichenholz ein-
gelassen sind. Die in einem schmalen
Gehäuse y aus Kupferblech einge-
schlossenen Röhren «', ce’ sind unten um-
gebogen. Durch die 1 — 3 mın weite
Mündung / der Röhre «’a gelangt in die
letztere eine dem Wasserstoss auszu-
setzende Wassersäule und durch die nach
oben gekehrte feinere Mündung i tritt
das Wasser unter Einwirkung des hydrost.
Drucks in die Röhre c’c ein. Der Unter-
schied /' der Wassersäulen in beiden
Röhren giebt ein Maass für die Grösse
der Geschw. des der Mündung f zu-
strömenden Wassers.
Um die Ablesung des Unterschiedes
bei unveränderter Stellung der Röhre in
bequemer Höhe über dem Wasser vor-
nehmen und den Messapparat richtig ins
Wasser einstellen zu können, ist derselbe
mit folgenden weitern Zuthaten ausgestattet: Durch
ein Mundstück o, Fig. 748, kann die Luft nach Oeffnen
des Hahnes r aus beiden kommunizirenden Röhren so weit
ausgesaugt werden, als dies nach den jeweiligen Ver-
hältnissen zur Hebung der Wassersäulen gewünscht wird,
voraus gesetzt nämlich, dass auch der Hahn %, unter-
halb der Verbindungsstelle der gläsernen und kupfernen
xöhren, welcher durch den gleicharmigen Hebel nn’,
Fig. 749, mit der über eine verstellbare Rolle £ laufenden
'
= Schnur. dd’ bedient werden kann, gleichfalls geöffnet ist.
| 3efinden sich die Wassersäulen in gewünschter
er
L
Höhe, so wird Hahn r geschlossen; kurze Zeit darauf
kann der Unterschied der Wassersäulen-Höhen nach
Abschluss des Hahns % an dem angebrachten festen oder
beweglichen Maassstab abgelesen und notirt werden.
Bei unveränderter Stellung wird sodann % geöffnet und
kurze Zeit darauf wieder geschlossen etc. Der Abschluss
ist nöthig während der Ablesung, um ruhige Wasser-
säulen zu erhalten. Den Werth 4 wird man immer als
Mittel aus einer grössern Anzahl von Ablesungen — 30 bis 60 —, welche in
5 bis 10 Min. ermöglicht werden können, bestimmen, um die pulsirende Bewegung
des Wassers trotz der Moment-Ablesungen zu berückichtigen.
Zum richtigen Einstellen und Halten des Instruments dienen das Steuerruder s
am untern, die verstellbare Handhabe p und die eiserne Stange « am obern
Ende — erstere mit der rechten, letztere mit der linken Hand zu fassen —, die
verstellbare, mit einem auf dem Messungssteg oder einem Schiffspodium v» aufzu-
setzenden Arm versehene Klemme w in einer der jedesmaligen Eintauchung des
Instruments entsprechenden Höhenlage, ferner eine Dosenlibelle Z oder ein an der
Stange u aufzuhängender Senkel zur lothrechten Aufstellung des um den Stütz-
punkt bei v leicht drehbaren Apparats.
Beim Reichenbach’schen Strommesser sind die Glasröhren ‘oben stets
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*) Darcy u.Bazin.—A.a.0O.v.Bauernfeind. —A.a. O. Dtsch. Bauztg. Jahrg. 1872 u. 1873.
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