Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
808 Mechanik der Wärme. 
Neuere Versuche von Wiedemann und Fra nz, von Forbes, von 
F. Neumann, von A ngström, von H. Weber, von Kirchhoff und Hanse- 
mann und von Lorenz haben ergeben, dass die innere Värmeleitungs-Fähigkeit 
der Metalle wesentlich grösser ist, als die P&clet’sche Zahlen angeben, dass 
ferner geringe physikal. Verschiedenheiten die Wärmeleitungsfähiek. eines und 
desselben Körpers wesentlich beeinflussen, und dass sich die Wärmeleitungsfähigk. 
mit der Temperat. ändert, und zwar bei einigen Metallen 
zunimmt, bei andern abnimmt.*) 
Relative Wä rmeleitungs-Fähigkeit einiger Metalle ( 
mit wachsender Temperat. 
nach Wiedemann und Franz). 
  
BIIDeLE en 721000: 1» Messmoin see 231 Bblatin al. 2.0.2 2 een 84 
Kuplena NE TSBEIN ZINN ER 28457 Neusilberz 2.137... er 163 
GE en. BBRSHBISEN Stage 119: 1Wismotba u... 4.00 18 
TEE Eee ars Bleran u... | 85 
Folgende Tabelle giebt die Werthe von /, bezogen auf die oben genannten 
Zeit- und Maasseinh., nach den Untersuchungen von Lorenz für 0° und 100% 
(A, und Au), von Kirchhof und Hansemann für 0° (A,) und von Weber 
ebenfalls für 09 (2,).**) 
  
  
  
Nach Nach 
. Nach Kirchhoff Nach Nach |Kirchhoff Nach 
Lorenz|u. Hanse- Weber h renz|u. Hanse- Weber 
e mann 2 ‘hl v mann : 
An Aa || Mm /o | +0 Au +0 
Kupfer =. 2....1259[:260 148 295 BLEI. Ar. 2, 30 32 26 
Messing (roth) | 89 | 102 || — — '}| Neusilber.... .| 25 - 
Messing (gelb) | 73,5 91,5 — 54 ||| Antimon. ...[ 16 | - 
EiSenresatn.. 60 | 58,6 53 — Wismuth 6,4 — 4 
AND 55 | 51 58 | 52 | Zink re u 92 | 110 
Wie ersichtlich, zeigen die Zahlen der letzten Tabelle weder eine befriedieende 
Uebereinstimmung unter einander, noch die aus denselben gebildeten Verhältnisse 
eine solche mit den Zahlen der vorher gehenden Tabelle. — 
Der Eintritt der Wärme in eine feste Wand, ebenso wie ihr Austritt 
aus derselben kann zum Theil durch Be rührung, zum Theil durch Strahlung 
vermittelt werden. Die durch Berühru ng übertragene Wärmemenge ist abhängig 
von der Art der die Wand berührenden Flüssigkeit und von der Schnelligkeit, 
mit welcher die Flüssigkeits-Theilchen, nachdem sie Wärme an die Wand abgegeben 
oder von ihr aufgenommen haben, durch andere Theilchen zur Wiederholung 
desselben Vorganges an der Wandfläche ersetzt werden. Die durch Strahlune 
übertragene Wärmemenge dagegen ist, ausser von der Art der die Wand 
rührenden Flüssig!} 
Wand abhängig. 
Hiernach werden also die Werthe der Koeffiz. « und «‘ im allgem. von 
oben erwähnten Umständen abhängig sein und es erhellt hier 
angeführten Werthe von « und «‘ 
nicht beanspruchen können. 
Für den Eintritt der Wärme aus gesättigtem Wasserdampf in eine reine 
Metallwand kann « = 5000, für den Austritt der Wärme aus einer reinen Metall- 
wand in siedendes Wasser kann ebenfalls « — 5000 angenommen werden; für den 
Uebergang der Wärme aus heissem (nicht siedendem) Wasser in eine reine Metall- 
wand oder umgekehrt: e=«'=400 +10 (t— 7), 
be- 
keit, wesentlich von der Oberflächen-Beschaffenheit der 
    
den 
aus, das die hierunter 
einen erheblichen Grad von Zuverlässiekeit 
unter (£—r) die Differenz zwischen der Temperat. des Wassers und derjenigen 
der von demselben berührten Wandoberfläche verstanden ****), 
Nach Versuchen von Dulong und Petit ist die Wärmem enge Qı, welche 
aus einer festen Wand von der Oberflächen-Temperat. 7 in Luft von der 
Temperat. ’' pro 1 Stunde und pro 1 qm Oberfläche austritt, wenn gleichzeitig einer 
zweiten festen Wand von der Oberflächen-Temperat. r’‘ Wärme zugestrahlt wird: 
= 0,55 b (rt! — 1)? 1 195 5 (1,0077 ° — 1.0022) 
  
  
”) Wüullner A.3. O0. 4 Aufl Bd. IIE 8. 986 309. 
Wüllner %A.a. O; S$:; 309. 
Grashof. A.2&0. Bd.1T 8 939. 
Grashof. A.a. ©. S. 940-949, 
  
     
    
    
  
    
     
   
  
   
    
   
     
   
    
    
  
  
  
  
   
     
    
    
  
   
    
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
    
   
  
   
    
	        
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