Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

    
   
   
     
    
     
    
    
      
       
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
    
    
  
   
   
   
   
    
    
    
      
   
    
   
   
      
      
    
   
     
  
  
   
     
  
Der Grundbau. 
6. Sandschüttung!). 
Dieses schon im Alterthum bekannte Verfahren ist neuerdings mit Recht 
besonders im Hochbau sehr in Aufnahme gekommen. Man nimmt gewöhnlich 
an, dass der Druck, welchen das Fundam. auf die Sandschüttung ausübt, kegel- 
förmig mit einem Winkel der Seiten von 45° nach unten sich fortpflanze; doch 
ist dies bisher noch nicht durch Versuche festgestellt worden ?). 
Aus Mittheilungen von Forchheimer?) scheint — wenigstens für eine be- 
stimmte Beschaffenheit des Sandes — hervor zu gehen, das die Ausdehnung nach 
den Seiten hin mit der Tiefe nicht so schnell wächst. Es liegen, wie die unter 
No. 264 beigefügten Figuren anschaulich machen, die Verschiebungen, welche 
das Hinaufdrücken eines Stöpsels im Boden eines mit verschieden gefärbten Sand- 
schichten gefüllten Gefässes bewirkt, in einem abgestumpften Kegel mit wesent- 
Fig. 264. 
  
  
lich steilern Seiten als vor angegeben. Die Ausbreitung des Drucks wird 
erzeugt durch die Reibung der vom Druck getroffenen Sandkörner gegen. die 
seitlich von ihnen liegenden, nicht unmittelbar belasteten; jene muss daher ab- 
hängig sein von dem Reibungskoeff., d. h. von der Tangente des natürl. 
3öschungswinkels & des Sandes. Diese Auffassung führt zu der Vermuthung, 
dass die Böschungslinie der Verbreiterung mit der Senkrechten günstigsten 
Falles den natürlichen Böschungswinkel @ einschliesst. Je kleiner der natür- 
liche Böschungswinkel des betr. Sandes ist desto stärker wird man die 
Schüttung machen müssen, um eine genügend grosse 
4? Lastvertheilung zu erzielen. Ferner wird man bei dem- 
\ selben Sande, wenn die Schüttung ganz unter Wasser 
liegt, eine geringere Lastvertheilung erzielen, als im 
Trocknen, weil der natürl. Böschungswinkel & und 
     
  
  
  
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N Stärke, welche man einer Sand- 
3 else Bir > Zube N schüttung geben muss, um den Bau- 
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MT Rn IN Sg) Drucke zu belasten, diene Folgendes 
y Pils atur über ausgeführte Ra een Zeitschr. f. Bauw. 1856, S. 487 
Hamburger Bahnhofs in Berlin. — Notizbl. Archit.- u. Ingen.-Ver zu Hannov. 5 
Gefangenenhaus zu Rehburg. — Zeitschr. % Bauw. X, S. 213; Thüring. Bahnhof in Leipzig. 
— Deutsch. Bauzeitg. 1875, 8.375; Bahnhofs-Hochbauten der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Bahn. 
— Ann. industrielle 1872, Jah 's 6: Kunstbauten in den Moorstrecken der Bahn von Bordeaux 
dach Pauillac. 
2) Wochenbl. d. Ver. deutsch. Ingen. 1882, S. 53. 
3) Nach Versuchen, welche der Verf. ns wird der Winkel möglicher Weise nur = dem 
  
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halben natürl. Böschungswinkel p sein, so dass in den folgenden Formeln statt g nur 2 zu 
setzen wäre. Vergl. auch Handb. d. Ingen.-Wissensch. Bd. II, Abth. 2, S. 196, 1. Aufl. 
   
        
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