Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

   
       
  
  
   
  
    
   
   
   
   
  
  
    
    
    
    
   
    
  
  
    
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
    
   
   
   
  
  
     
    
   
    
      
   
   
   
  
  
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122 Der Grundbau. 
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kann, dass sie, wenn das Wasser aus der Baugrube entfernt ist, durch ihr Ge- 
wicht dem auf die Sohle wirkenden Wasserdrucke das Gleichgewicht hält. 
Dieser Zustand wird eintreten, wenn die Stärke des Betons bei Verwendung von 
Ziegelstein-Schotter etwa 0,68 der Höhe der drückenden Wassersäule ist, bei 
Verwendung von Bruchstein-Schotter etwa 0,2. 
Bei andern Fundam., z. B. bei solchen von Schleusen und Trockendocks ist 
man nicht immer in der Lage in der Stärkenbemessung so weit zu gehen; in 
solehen Fällen wird die Betonschicht wenigstens während der Bauzeit auf 
Biegungs-Festigkeit beansprucht werden. Da nun die Zugfestigk. des Betons 
nur zu etwa 0,1 von dessen Druckfestigk. angenommen werden darf, so wird 
man dem obern Theile der Schüttung ganz besondere Sorgfalt widmen müssen 
und es ist darnach anzurathen, denselben nöthigen Falls aus einer verbesserten 
Mischung herzustellen, die namentlich mehr Mörtel enthält. 
Geschieht die Versenkung mit Trichtern, so muss die 
oberste Lage in der Querrichtung, Fig. 266, geschüttet 
werden. Denn würde man dieselbe in der Längenrichtung, 
Fig. 267, schütten, so wäre dadurch die Erreichung der nöthigen 
Festigkeit des Bettes in Frage gestellt, weil vielleicht die 
einzelnen Längsstreifen in Folge der Schlammbildung nicht 
gut an einander binden möchten. — 
Da auf dem Wege von der Bereitungsstelle des Betons bis 
zur Schüttungsstelle unter Wasser vielfache Gelegenheit zu 
kleinern Verlusten an der Masse geboten ist, und da Ver- 
luste auch durch Absonderung von Kalkschlamm durch Aus- 
waschen feiner Mörtel- und Sandtheile entstehen, so ist bei der Massenbe- 
rechnung der Materialien zu Beton, der unter Wasser verbracht werden soll, auf 
ein gewissses „Mehr“ zu rücksichtigen. Dass dies Mehr mit vielfachen Umständen 
wechselt, liegt auf der Hand. Unter ungünstigen Umständen wird man den betr. 
Koeffizienten zu 1,25, unter günstigen zu 1,1, daher wenn das Betonbett die 
Fig. 266, 267. 
  
m 
L —jl 
    
= 
  
  
  
s Li, a 
Masse M enthält, als Betonmasse 19 (M), annehmen können. 
Ist T die Gesammtzahl der Materialien-Theile, aus welchem der Beton be- 
steht, und sind &, ta, fa; ia die Zahlen der Einzeltheile, so muss jeder 
Einzeltheil in der Betonmenge in dem Verhältniss 7 vertreten sein. Wenn da- 
her auch die sogen. Ausgiebigkeitszahl, d. h. das Verhältniss . der Gesammt- 
menge der Rohmaterialien zur Menge des Betons (M) bekannt ist, (häufig wird 
» zwischen 1,2 und 1,5 liegen; Genaueres darüber s. im Band II), so berechnen 
sich die Massen der Einzelmaterialien, die zu einem unter Wasser herzu- 
stellenden Betonbett der Masse M erforderlich sind, aus den allgemeinen Be- 
ziehungen: 
m = 2 ‘ z N MH; m= = ' n a‘ M. usw. 
Soll z.B. ein Beton der Mischung: 3 Th. Kalk, 1 Th. Trass, 10 Th. Sand und 15 Th. ge- 
sehlagener Schotter hergestellt werden, so ist: T-th+b+b+4=3+1+10 +15 = 29 und 
dieser Mischung entsprechend die Ausgiebigkeitszahl v etwa zu 1,5 anzunehmen. Darnach finden 
   
sich, wenn noch die wegen Verluste etwa einzuführende Vermehrungszahl = 1,2 gesetzt wird, 
folgende Bedarfsmengen der Einzelmaterialien: 
Q | 10 
Kalk (mı) = 1,2 — 1,5 M = 0,186 M | Sand )—=125, 10 M= 0,621 M 
29 | 29 
: : 1... 8 
Trass (ms) = 1,2 1,5 M = 0,062 M | Schotter (mı) = 1,2 29 1,5 M = 0,931 M 
| me 
29 
und die Gesammtmenge der Rohmaterialien: 
M= 3 (m) = (0,186 + 0,062 + 0,621 + 0,931) M=1,8M. 
Bei Bestimmung der nothwendigen Stärke einer Betonsohle, welche Wasser- 
druck von unten auszuhalten hat, besteht eine Schwierigkeit in der genauern 
Festsetzung der Grösse dieses Wasse rdrucks. Hagen und Lagrene nehmen 
an, dass der volle Druck, der einer Wassersäule — der Höhe des Abstandes 
der Fundam.-Sohle bis zum Wasserspiegel entspricht, zu rechnen sei, während 
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