Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

   
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Veise ausgeführt: 
  
Pfahlrost und eiserne Pfähle. 741 
Schlägt man einfache Schrägpfähle, Fig. 298, an deren Kopf ein Zugband an- 
greift, so kann man mit Hilfe der in der Tab. S. 138, 139 mitserhöikten Werthe, 
die Grösse des Winkels « ermitteln, unter welchem Br Ankerpfahl eingetrieben 
werden muss, damit die Verschiebung desselben, welche der Zug H hervor 
bringt eine bestimmte Grenze nicht überschreite. "Es finden nämlich folgende 
Gleichungen statt: 
“0 W, A 
B’=W,rpP2nd P= - Aus beiden erhält man: lang a =I/ —— — 
tang a. ZW 
Soll z. B. ein Ankerpfahl von 32/,, em, der in Sandboden steht, einen Zug 
H = 10t aufnehmen und dabei höchstens 4em vor gezogen werden, so ergiebt 
die untere Hälfte der Tab., dass bei $t Zug ein solcher Pfahl 1,9—2,2 em ge- 
wichen ist. Da, wie angeführt ist, die wirkliche Bewegung de; Plahls die 
doppelte, also 3,8—4,4 gewesen sein dürfte, müssen wir für W, diesen Werth 
Re, 64 . 
(8 t) nehmen, und erhalten dann: lang = er und «a =58308$'. 
Man sieht daraus, dass man die Pfähle sehr schräg stellen muss, um die 
Tragfähigk., welche sie in der Richtung ihrer Axe besitzen ; auszunutzen. 
Wesentlich kräftiger ist die Ver ankerung nach Fig. 299; es wirken bei 
dieser Anordnung dem w agerechten Zuge H 3: Kräfte entgegen: 
1. Der Widerstand W,, den der Boden der Fortbew. egung entgegen setzt, für 
dessen Grösse die Tab. S. 138ff. einigen Anhalt giebt. 
2. Der Widerstand W,, den der "Pfahl 1 gegen das Eindrücken in den Boden 
leistet (die Tragfähigk. des Pfahls.). 
Der Widerstand, den W,, den Pfahl 2 dem Ausziehen entgegen setzt. 
Für den Widerstand W, wird man aus den Tabellen nur einen solchen 
Werth nehmen, bei dem eine nennenswerthe Vorwärtsbew egung überhaupt noch 
nicht eintrat oder denselben besser ganz vernachlässigen. 
Nehmen wir an, dass die Kräfte W, und H der "Richtung nach zusammen 
fallen, was allerdings nicht immer genau zutrifft, so wäre von den beiden Wider- 
u oO r Di 2 ne s 
ständen W, und W, noch der Zug H— W, aufzunehmen, Fig. 300. Die volle 
und richtige Ausnutzung der als bekannt vorausgesetzten Widerstände W und 
W, hängt nun von ihrer Stellung zu einander und zur Richtung von Hab. Um 
für die beiden Pfähle, in deren Axen die beiden Kräfte W,und W, wirken, die 
richtige Stellung zu ermitteln, trägt man die Kraft H — W, „ der Grösse und Lage 
nach auf, und zeichnet über derselben mit W, und W, das Kräftedreieck 1, 2, 
3. Dann geben die Seiten desselben die Stellung an, in welcher die beiden Pfähle 
zu einander und zur Senkr. ‚ bezw. zur Richtung von H eingetrieben werden müssen. 
Der Widerstand gegen Ausziehen, W, wird — gleich” lange und gleich starke 
Pfähle voraus gesetzt — so lange der Pfahlkopf nicht mit Boden überschüttet 
eo 8 N 
ist etwas kleiner zu nehmen sein, als der Widerstand gegen Druck W, (etwa 
= 0,8 W,). Steht der Pfahlkopf einigermassen tief in festgestampftem Boden, 
kann man W, = W, nehmen. Am sichersten wird man sowohl W,als W, 
durch Enlenteren, proben weises Belasten und Wiederausziehen eines Probepfahls 
ermitteln. 
Den Widerstand W, des auf Zug beanspruchten Pfahls kann man durch 
Belastung einer Platte mit Erde ersetzen, Fig. 301 oder 302. Ist der Wider- 
stand des Pfahls 1 bekannt, desgl. der Winkel 8, Fig. 302, so hat man, um 
die nothwendige Grösse F der Platte zu berechnen , zunächst den Widerstand 
den dieselbe dem Herausreissen entgegen setzen muss, Fig. 303: 
!) Das negat. Wurzelzeichen entspricht der in Fig. 303 punktirt angedeuteten Lage der 
Kratt von H-W,, 
  
  
   
    
      
      
   
  
  
     
   
   
     
    
     
  
   
   
   
   
    
  
   
  
    
   
  
  
     
     
    
    
  
  
    
   
   
  
     
   
   
   
    
   
   
    
    
   
       
     
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
 
	        
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