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Belastung
Brunnengründung.
entspricht, Fig. 384, oder auch die Brunnen hohl mauern, S. 119. In solcher
Weise kann man auch eine grosse Widerstandsfähigk. des Fundam. bei geringer
Masse und geringer Belastung des Baugrundes gegen schräg gerichtete Kräfte,
wie Belastung durch Winddruck oder Gewölbeschub erzielen. (Fundam. zur neuen
Tay-Brücke 8. 179.)
Den genannten Vortheilen stehen
‘ig. 384. 2
Me als Nachtheile gegenüber:
nn a Tr 1. Durch ungleichmässiges Setzen
der einzelnen Brunnen. können im
| aufgehenden Mauerw. Risse ent-
GER HIER stehen.
2. Das Verhältniss zwischen Um-
fang und Grundfläche und damit
auch zwischen Reibungswiderstand
und Gewicht des Mauerw. ist grösser
als bei einheitlichen Fundamenten.
Dadurch wird bei sehr kleinen
Brunnen eine künstliche Belastung
erforderlich.
Ya # 3. Um die Brunnen zum gemein-
samen Fundam. zu vereinigen, müssen Bögen zwischen denselben gespannt
werden, deren Herstellung über Wasser allerdings wenig Umstände macht,
unter dem niedrigsten Wasserstand aber unverhältnissmässige Kosten und Zeit-
verluste verursacht!)
Die beresten Nachtheile lassen sich in folgender Weise mildern:
Zu 1. Um ein ungleichmässiges Setzen zu vermeiden, muss man die Grösse
der Grundflächen der einzelnen Brunnen möglichst genau nach der aufzunehmen-
den Belastung bestimmen. Uebrigens ist zu bemerken, dass bei den vielen in
solcher Weise ausgeführten Fundam. von Brückenpfeilern wesentliche Nachtheile
in dieser Richtung so viel man weiss, nicht beobachtet sind.
Zu:2. Um die. grössern Reibungswiderstände zu überwinden, treffe man alle
die auf 8. 169 u. d. f. mitgetheilten Anordnungen betreffs der Ausführung des
Mauerw. Hat man die Wahl zwischen einer grössern Zahl sehr kleiner oder
einer geringern Zahl grösserer runder Brunnen, so sind die letztern vorzuziehen.
Zu 3. Die Anleeung der Verbindungsbögen unter dem niedrigsten Wasser
vermeide man, wenn nicht zwingende Gründe vorliegen. Dies wird aber selten
der Fall sein, da man meistens nur des vermeintlichen bessern Aussehens
wegen, und weil man die Kosten dieser Anordnung vorher zu niedrig veran-
schlagte, die tiefe Lage gewählt zu haben scheint.
Nach dem Vorhergehenden ist ein grosser einheitlicher Brunnen auszuführen:
1. In weichern, namentlich ungleichmässig festen Erdarten und zwar
mit Berücksichtigung der angegebenen Vorsichtsmassregeln.
3. Wenn der Körper des aufgehenden Mauerw. aus irgend welchen Gründen
bereits unter dem niedrigsten Wasserstande zu einem Ganzen vereinigt werden soll.
Dagegen empfehlen sich mehrere runde Brunnen in den übrigen, also bei
weitem meisten Fällen, und zwar namentlich:
1. Da, wo ein fester Baugrund unter weichen Erdarten liegt, und das
Bauwerk, welches die Brunnen tragen soll, umfangreich ist, ohne besonders
schwer zu sein.
2. Bei grossen Wassertiefen, wenn von Gerüsten aus gesenkt werden muss,
weil die Anschüttung einer Insel zu kostspielig oder sonstwie unausführbar ist.
3. Für Bauwerke, welche auf das Fundam. zeitweise oder dauernd einen
schräg gerichteten Druck ausüben,. z. B. für hohe Brückenpfeiler, denen man
eine bedeutende Standsicherheit gegen Winddruck geben kann, wenn man die
Brunnen weit auseinander rückt (vergl. das Beispiel der Tay-Brücke 8. 179).
1) Vergl. hierzu: L. Brennecke; Ueber Senkkästen aus Mauerw. in der Zeitschr. d. Archit.-
u. Ingen.-Ver. zu Hannover 1884, H. 4: sowie L. Brennecke; 3eitrag zur Statistik der Fun-
dirungskosten grosser Brücken; ebenda 1882, H. 4.