Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

170 Der Grundbau. 
werden, welche in dem Mauerw. in Folge des Erddrucks erzeugt wird, also bei 
runden Brunnen in der Richtung des Halbmessers. Bei gutem Zementmörtel, 
der in kurzer Zeit die Festigkeit der Ziegelsteine erreicht, ist dies weniger 
nothwendig. 
Ob man das Mantelmauerw. gleich in voller Höhe fertig stellt, bevor man 
mit dem Senken beginnt, oder in mehreren Absätzen mauert, hängt, ausser von 
der Tiefe, bis zu welcher gesenkt werden soll, auch von dem zu verwendenden 
Baggerapparate, sowie von ‘der Art und Grösse der provisorischen Belastung ab. 
Letztere, welche bei grössern Tiefen selten ganz entbehrt werden kann, lässt 
es wünschenswerth erscheinen, das Mauerw. gleich in möglichst grosser Höhe 
auszuführen, um das häufige Auf- und Abbringen der Last zu vermeiden. 
Dazu belastet das hoch über Wasser aufgeführte Mauerw. in günstigster Weise 
den Brunnen. Da ausserdem häufige, kurze Unterbrechungen der Baggerarbeiten, 
die bei den meisten Bagger-Einrichtnngen durch das Mauern bedingt werden, 
auf die Höhe der Versenkungskosten jedenfalls nachtheiliger wirken, als wenige 
längere, so ist es richtiger, stets möglichst viel Mauerw. auf einmal aufzuführen. 
Allerdings muss man dabei den Uebelstand mit in den Kauf nehmen, das der zu 
fördernde Boden höher zu heben ist, als es des Wasserstandes wegen nöthig wäre. 
Um die Belastung der Brunnen nicht 
Fig. 3%. unnöthig hoch heben zu müssen, empfiehlt 
es sich, über die Brunnenränder starke 
Hölzer zu strecken und an diesen mittels 
Schrauben Plattformen aufzuhängen, die un- 
mittelbar über der Bodenfläche liegen und 
mit der Belastung (Schienen, Steine oder 
Erde) beschwert werden, Fig. 390. Man 
hat dann nur nöthig, die Schrauben an- 
& zuziehen, wenn die Plattformen anfangen, 
& den Boden zu berühren. Man kann in 
FS (dieser Weise auch sehr gut eine einseitige 
Belastung herstellen, indem man die Platt- 
form uur auf der Seite schwebend erhält, 
auf welcher Last erforderlich ist. Anstatt 
der Schraubenspindeln kann man auch ein- 
fache eiserne Bügel, Ketten oder Taue 
anwenden, die man durch Keile straff zieht. 
Wenn ein Brunnen gleich von Anfang an in voller Höhe aufgemauert wird, 
ist es leicht, die Aussenflächen mit Hilfe von aussen angelegten Latten oder 
Schnüren als Zylinder-, Kegel- usw.-Mäntel regelmässig zu gestalten, Wird hin- 
gegen das Mauerw. in mehrern Theilen ausgeführt, so ist dies schwieriger, 
weil bei Beginn einer neuen Aufmauerung der Brunnen oben nicht immer wage- 
recht steht, und weil man von dem versenkten Theile nur den oberen Rand 
sieht. Um grosse Ungenauigkeiten zu vermeiden, kann man in die Aussenfläche 
des Brunnenmauerw. 4 Latten bündig einmauern und, mit leichten Eisen be- 
festigen, welche, von Unterkante des Brunnenkranzes zählend, mit Metertheilung 
versehen und während der Aufmauerung an ihrem obern Ende durch einen 
leichten Holzrahmen mit Verstrebung (Latten) in den richtigen Abständen von 
einander gehalten werden. Diese obere Verstrebung wird während der Senkungs- 
arbeiten abgenommen und bei Beginn einer neuen Aufmauerung auf die ver- 
längerten Latten wieder aufgebracht. Die Latten erfüllen so einen doppelten 
Zweck: 1. geben sie den Maurern die Richtung für die Aussenfläche der neuen 
Aufmauerung an, und 2. erkennt man an ihrem Stande gegen den äussern 
Wasserspiegel Stand und Tiefe des Brunnenkranzes. Die Stärke. von 8-—10 m 
genügt für diese Latten. 
Hat man, wie z. B. bei Kaimauern, eine Reihe Brunnen neben einander zu 
versenken, so muss man, um ein Schiefstellen derselben zu vermeiden, niemals 
benachbarte Brunnen zugleich in Angriff nehmen, vielmehr so verfahren, dass, 
wenn man sich sämmtliche Brunnen fortlaufend nummerirt denkt, zunächst die 
Brunnen mit ungeraden Nummern zur vollen Tiefe gesenkt und erst dann die 
mit geraden Nummern nachgeholt werden. ; 
  
  
  
  
   
      
   
  
  
  
   
    
   
   
   
  
   
  
  
   
  
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
   
   
     
    
  
  
   
    
   
   
   
    
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
Nach be 
Fand die 
man durch Pı 
Sohle auf du 
dieselbe Vors 
mitgetheilt is 
diesen durch 
nicht den Mö 
erreicht man 
von Mauerw. 
einer Betonse 
Pumpen über 
Brunnen  stet 
Brunnen die 
der Wasserzu 
stillen lässt, 
voll Wasser 
diehten Sohle 
Brunnen stets 
  
ZI DRTTER, 
WÄRST) 
  
  
  
die Betonsohl] 
Anstatt « 
: 
Trockenmaue:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.