256 Der Grundbau.
Wendet man anstatt der Gummischnur breite Gummiringe an, durch welche
die Schrauben gehen, Fig. 564, so ist diese Vorsicht nicht nothwendig.
Anstatt der Gummischnur kann man auch in Talg getauchte Liderung, wie
solche zum Packen von Stopfbüchsen verwendet wird, oder Filz benutzen; doch
ist die Gummipackung bequemer und wird auch nicht viel theurer, da sie mehr-
fach benutzbar ist.
Um die Schachtrohre verlängern zu können‘, muss die Oeflnung derselben
an der Senkkasten-Decke verschliessbar sein. Es ist daher hier eine Ventil-
klappe anzubringen, für welche als Packung, da sie nur selten gebraucht wird,
mit Talg getränkter-Filz ausreicht. Diese Klappe ist auch der Sicherheit wegen
nothwendig, um den Schacht sofort absperren zu können, wenn in demselben
oder in der Schleuse sich eine grössere Undichtigkeit bildet.
8. Statische Berechnung der Schachtrohre.
1. Schachtrohre für oben liegende Schleusen.
Diese erfahren zweierlei Beanspruchungen: In der Regel werden sie durch
den Luftdruck von innen gedrückt und diese Beanspruchung erreicht ihren
grössten Werth in dem der Schleuse zunächst liegenden, über Wasser befind-
lichen Rohrtheile, ihren geringsten in dem der Senkkasten-Decke zunächst. be-
findlichen, weil hier der Druck des Wassers, welches sich in der Aussparung
des Mauerw. ausserhalb des Rohres befindet, dem Luftdruck nahezu das Gleichgew.
hält. Es herrscht in letzterm nur ein innerer Ueberdruck, der einer Wassersäule
etwa von der Höhe des Senkkastens entspricht.
Wenn ‘die Schachtrohre verlängert werden, ist die Oeffnung derselben an
der Senkkasten-Decke zu schliessen und die verdichtete Luft auszulassen. In
diesem Zustande erfährt das unterste Rohrende durch das Wasser einen äussern
Druck, der nur um etwa die Senkkasten-Höhe geringer ist, als früher der Luft-
druck. Da nun die Rohre beliebig mit einander vertauscht werden, so muss man
sie auf beide Beanspruchungen untersuchen; doch kann man die Beanspruchung
des Materials bei der Berechnung auf den äussern Wasserdruck sehr hoch nehmen
(1000 bis 1400%8/gem), weil: 1, dieser Fall nur selten vorkommt und ausserdem
während der Zeit weder für Menschenleben noch für den Betrieb eine Gefahr
vorhanden ist.
Streng genommen kommt noch eine dritte Beanspruchung vor, nämlich die-
jenige durch die Last der Schleuse. Diese wirkt indessen so lange innerer
Ueberdruck (durch die Luft) vorhanden ist günstig, indem sie dem Auftriebe
der verdichteten Luft entgegenwirkt, also die Spannungen in den Schachtrohren,
welche in der Richtung der Axe wirken, vermindert. Man kann dieselben daher
unberücksichtigt lassen.
Eine fernere Beanspruchung durch den Antrieb der Windevorrichtung an
der Luftschleuse mittels Seiltransmission von einer Dampfmaschine aus, darf bei
umsichtiger Leitung nicht vorkommen, da dieser Zug möglichst unmittelbar
aufgehoben werden kann. Dies geschieht durch Absteifung der Schleuse in der
Richtung des Seilzuges gegen das Mauerwerk und durch Einstecken von Holz-
keilen zwischen Mauerwerk und dem obersten Schachtrohre.
Auch bei den Schachtrohren empfiehlt es sich, den Luftdruck für ] aem nicht
unter 2,5 bis 3kg anzunehmen (selbst wenn der gerade vorliegende Zweck eine
solche Stärke nicht erheischt), damit die Rohre eine allgemeinere Verwendbarkeit
erlangen.
Sowohl gegen den innern als gegen den äussern Druck ist für die Schacht-
rohre die zylindrische Form die günstigste und wird dieselbe daher anch in der
Regel angewendet. Den Durchm. nimmt mau dabei, wenn nicht besondere
Zwecke verfolgt werden, zu rund 1m an. Zur Berechnung dienen dann die-
selben Formeln, welche für die Berechnung der zylinderförmigen Schleusenwände
für innern und äusseren Ueberdruck oben gegeben sind. |
Bisweilen weicht man indessen von der Zylinderform ab, so namentlich,
wenn man in den Schachtrohren, während gefördert wird, gleichzeitig einen
Raum zum Einsteigen frei behalten will, oder wenn mit Doppeleimern (einem
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