Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

   
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Luftmenge in ebm, umgerechnet auf atm. Spannung, also etwa 1,05 von dem 
Volumen, welches die Luftpumpe in 1 Sek. angiebt (5%, Verluste gerechnet). 
Die betr. Formel ist für gusseiserne Rohre ermittelt. Für schmiedeiserne 
wird 2 möglicherweise etwas kleiner werden, weil diese glattwandiger sind. 
ß. Konstruktion der Luftverdichtungs-Maschinen (Luftpressen). 
1. Eintheilung. 
Man unterscheidet nasse und trockne Luftpressen. Unter erstern ver- 
steht man diejenigen, bei denen ein Kolben in einem Zylinder sich hin und her 
bewegt, dessen Hohlräume mit Wasser angefüllt sind, welches bei den Kolben- 
bewegungen hin- und hergeschoben wird. Die Vorzüge dieser Einrichtung 
bestehen in dem dichten Abschluss durch das Wasser, sowie darin, dass die 
schädlichen Räume ganz vermieden werden, dass durch das Wasser im Zylinder 
eine gute Kühlung der Luft erreicht wird, und dass die stets gekühlten Stopf- 
büchsen- und Kolbendichtungen, sowie die Ventile sich gut halten. Diesen 
Vortheilen stehen als Nachtheile gegenüber: dass in Folge der Wasserfüllung 
die Maschinen nur mit geringer Geschwindigkeit arbeiten können, die Maschinen 
daher grösser ausfallen müssen, als sogen. trockne Luftpressen. Ausserdem ver- 
langt die geringe Geschw. des Luftkolbens eine käderumsetzung, wenn der Dampf- 
kolben mit vortheilhafter Geschw. arbeiten soll. Endlich liegen die Druckventile in 
der Regel weniger bequem zugänglich als bei trocknen Luftpressen. Diese Nachtheile, 
namentlich die unbequeme Grösse und die bedeutend höhern Anschaffungskosten 
machen die nassen Luftpressen für Gründungen so wenig empfehlenswerth, dass 
auf eine Beschreibung der betr. Konstruktionen hier verzichtet werden darf.!) 
Die sogen. trocknen Luftpressen zerfallen wieder in solche, bei denen die 
durch die Verdichtung erhitzte Luft durch Einspritzen von Wasser in den 
Zylinder gekühlt wird und in trockne im engern Sinne, bei denen die Luft 
überhaupt nicht in unmittelbare Berührung mit dem Kühlwasser tritt, bei denen 
dieses nur den Zylinder umgiebt, bisweilen auch die hohle Kolbenstange und 
den hohlen Kolben durchströmt. 
2. Beschreibung einiger Luftpressen. 
Die Fig. 577, 578 zeigen einen Luftpressen-Zylinder mit Wassereinspritzung 
von Dubois Francois. Diese Pumpen sind doppelt wirkend und der Kolben des 
Luftzylinders und der des Dampfzylinders sitzen auf einer Kolbenstange und 
haben beide denselben Durchmesser. Die Saugventile sind Lederklappen, die 
Druckventile aus Metall hergestellt. Das Kühlwasser wird durch die Hülsen a, 
welche in den beiden Zylinderdeckeln angebracht sind, eingesaugt, und tritt 
durch die brausenkopfartig durchlöcherten Enden dieser Hülsen in dünnen, sich 
büschelförmig ausbreitenden Strahlen ein. Dabei bleibt die Wassermenge im 
Zylinder stets eine beschränkte, weil beim Oeffnen der Saugventile das Wasser 
bis zur Unterkante derselben abfliesst. Die Höhenlage ‘dieser Ventile ist nun 
so gewählt, dass das im Zylinder zurück bleibende Wasser genügt, um die todten 
Räume bis zum Druckventil auszufüllen. 
Diese Maschinen gestatten der geringern Wassermenge wegen eine be- 
deutend grössere Kolbengeschw. (bis 1,5 m) als die nassen Luftpressen, fallen in 
Folge dessen leichter aus und sind billiger in der Anschaffung. 
Die dargestellte Maschine hat 350 mm Zylinderdurchm., 750 mm Hub und 
macht bei normalem Gange 35 Doppelhübe/j Min, wobei die durch 2 Druck- 
Zylinder gelieferte Luftmenge 40 ebm/j sta von 5 Atm. Pressung (4 Atm. Ueber- 
druck) beträgt. Der Preis der Maschine wird zu 12800 M. (16000 Fr.) ab Seraing 
angegeben, wofür sie jedenfalls auch in deutschen Fabriken zu bauen sein wird. Die 
Maschinen haben sich auf belgischen und französischen Gruben sehr gut bewährt. 
Den Mittheilungen von Riedler?) seien die nachstehenden (von Dubois- 
Francois gegebenen) Tabellen, welche sich auf eine Maschine von der dargestellten 
(Grösse beziehen, entnommen: 
I 
!) Beschreibungen und Zeichnungen s. in M. A. Pernolet. L’air comprime et ses applications 
Paris, Dunod. 
2) A. Riedler. Gesteins-Bohrmaschinen und Luft-Kompressions-Maschinen. 
III. 18 
  
   
  
   
    
   
  
  
   
   
    
  
   
  
   
  
   
     
   
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
   
  
   
      
     
   
   
  
   
   
   
  
  
   
  
  
   
  
   
  
   
   
   
    
  
   
  
  
  
  
       
  
	        
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