Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
    
  
   
   
    
   
  
  
  
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
    
  
     
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6. Rohrleitungen. 
Hierzu empfehlen sich am meisten gezogene schmiedeiserne Rohre mit auf- 
geschraubten Flanschen. Nach Formel XVI., S. 172, werden die Druckverluste 
desto grösser, je kleiner der Durchm. der Rohre ist. Dessen ungeachtet nimmt 
man dieselben in der Regel nur 10 bis 12cm weit, weil sie in dieser Grösse 
billiger zu beschaffen und bequemer zu handhaben sind. Ausserdem ist die 
Länge der Rohrleitung in der Regel eine nur beschränkte, so dass die Druck- 
verluste trotz der geringen Weite nicht sehr gross werden. 
Zur Dichtung der Rohre dienen Gummischeiben, oder solche aus Filz, mit 
Theer oder Leinöl getränkt. Auch Pappscheiben in dieser Weise behandelt, lassen 
sich verwenden. 
Anstatt der schmiedeisernen Rohre verwendet man auch wohl gusseiserne 
[lanschenrohre grössern Durchmessers. Dieselben sind indessen nicht so zweck- 
mässig, weil sie leichter zerbrechen. 
Lange Rohrleitungen muss man so legen, dass sie sich ausdehnen können. 
[is genügt, wenn man sie durch runde hölzerne Rollen unterstützt. 
Die Verbindung der Rohrleitung mit den Senkkasten, bezw. den Luft- 
schleusen, geschieht durch Gummischläuche, die man sowohl der grössern Festig- 
keit, als auch der grössern Schonung wegen 
mit starkem Bindfaden dicht umwickelt. Die 
Schläuche müssen so lang sein, dass der Senk- 
kasten sich um mehr als Im senken kann, ohne 
dass den Schläuchen die Gefahr des Reissens 
droht. Um die Schläuche an die Rohrleitung 
schrauben zu können, werden sie mit ihren 
beiden Enden über kupferne oder eiserne Rohre, 
Fig. 556a u. b, von etwa 30 cm Länge gezogen 
und auf denselben durch mindestens 2, besser 3 
Klemmringe befestigt. Die Rohre haben an 
einem Ende einen Flansch, entsprechend den 
Flanschen der Rohrleitung und am andern Ende einen Wulst, welcher ver- 
hindern soll, dass der Schlauch durch den Luftdruck von dem Rohre herunter 
getrieben wird. Die Klemmen müssen so angebracht werden, dass ihre Flanschen 
gegen einander versetzt sind, weil sonst die Verbindung nicht dicht wird. Auch 
dlarf die Entfernung zwischen den Klemmen nicht zu gross sein. Es ist zweck- 
mässig, diese Entfernung nicht grösser zu machen, als die Breite der Klemmen. 
Die Fig. zeigen, wie die Klemmen zweckmässig anzuordnen sind. Zur Ver- 
bindung zweier Schläuche unter einander benutzt man ein doppelt so langes 
Rohr, welches an beiden Enden Wulste hat. 
An den tiefsten Stellen der Rohrleitung muss man Hähne anbringen, um 
das etwa in der Leitung sich niederschlagende Wasser ablassen zu können. 
Bei grösserer Kälte wird die Abkühlung der Luft in der Leitung häufig so 
stark, dass dass niedergeschlagene Wasser gefriert und den Rohrquerschnitt 
verengt, bezw. sperrt. Man muss für solche Fälle die Rohrleitung durch unter- 
gestellte Kokekörbe erwärmen, und das Wssser häufig ablassen. Die Koke- 
körbe müssen namentlich da, wo Alblasshähne liegen, aufgestellt werden. 
Fig. 586a, Fig. 586b. 
rt) 
  
   
g. Versenkungs-Arbeiten. 
Dieselben zerfallen in 2 Theile: in Versenkung durch das Wasser bis auf 
den Grund und in Versenkung in den Grund. 
«. Versenkung auf den Grund. 
Sie wird wieder in zweifacher Weise ausgeführt, entweder von @erüsten aus 
mittels sogen. "Senkungs-Apparate, oder aber, indem man den Senkkasten über 
der Decke mit einem wasserdichten Mantel umgiebt, der denselben in einen 
Schwimmkörper verwandelt, welchen man durch Ausführung des Fundam.- 
Mauerwerks im Schutze des Mantels auf den Grund senkt.
	        
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