288 Der Grundbau.
Folge eines Rohrbruches heftig aus dem Zylinder entweichen will. Jeder Zylinder
hat endlich noch einen Hahn, durch den er, getrennt von den übrigen, entleert
und wieder gefüllt werden kann. Während des Senkens werden die 12 Zylinder
in einzelne (mindestens 3) Gruppen getheilt und es werden dann in jeder Gruppe
alle Ketten gleiche Last erhalten. Die Beanspruchung der Ketten ist proportional
dem in den Zylindern herrschenden Wasserdruck, den man an gewöhnlichen
Manometern ablesen kann. Die ganze Arbeit des Senkens besteht nun darin, dass
man das Wasser aus den Zylindern austreten lässt. Naht sich ein Kolben der
untern Endstellung, was durch einen Alarm-Apparat, der von einer in der
der Verlängerung der Kolbenstange aus dem Zylinder heraus tretenden Stange in
Bewegung gesetzt wird, zur Anzeige gelangt, so werden neue Kettenglieder einge-
zogen, wobei die Ketten in derselben Weise mit Keilen an Bolzen befestigt werden,
wie bei der Lauenburger Senkungs-Einrichtung. Selbstredend müssen stets beide zu
einem Zylinder gehörende Ketten gleichzeitig verlängert werden. Während dieser
Zeit ist der betr. Zylinder von den übrigen durch Verschluss der Hähne getrennt.
Der Kolben mit dem daran hängenden Wagebalken wird durch Einpumpen von
Wasser in den Zylinder in leichter Weise gehoben. Diese Einrichtung erheischt
sehr wenig Bedienung, macht alle Ungleichmässigkeiten in dem Setzen des
Gerüstes unschädlich und gestattet ein schnelles Nachlassen der Ketten, allerdings
nur bis zum Ende des Kolbenweges; in letzterer Beziehung würde ihm also der
vorher beschriebene überlegen sein. Da Verf. aber niemals die Ketten bei-
behielt, wenn bereits mit verdichteter Luft gearbeitet ward, so legt er auf diesen
Punkt, der andern grossen Vorzüge wegen
kein sonderliches Gewicht. Damit kein Ecken
des Kolbens im Zylinder stattfinden kann,
wenn sich das Gerüst setzt, steht der Zylinder
in einem Lager, das nach einer Kugelkalotte
abgedreht ist. Während der Senkkasten an
diesen Apparaten hängt, muss des Nachts eine
Wache im ‚Gerüst bleiben, um das Wasser zu
ergänzen, welches aus den Zylindern durch
Undichtigkeiten der Stulpen und Rohre etwa
entweichen könnte.
Die verdichtete Luft führt man i. d. R. erst
in die Senkkasten ein, nachdem diese den Grund
erreicht haben und fest aufstehen. Man kann
allerdings durch Verdrängen des Wassers aus
dem Hohlraume, während des Ablassens an den
Ketten das Gewicht um dasjenige des ver-
drängten Wassers vermindern; jedoch ist es
nicht räthlich, auf diese Verminderung bei Berechnung der Stärke. für die
Senkungsapparate und Gerüste Rücksicht zu nehmen, weil man bei einem Ver-
sagen der Luftpumpen in Verlegenheit kommen würde. Dagegen kann man
durch Aussparungen im Mauerw. stets eine weit sicherere Gewichtsverminderung
erzielen, die schon bei Senkkasten von mässiger Grösse so weit ausdehnbar ist,
dass die Ketten ihre orösste Last erhalten, wenn bei eisernen Senkkasten das
Mauerwerk zwischen den Deckenträgern ausgeführt wird.
Bei einem Pfeiler der Dömitzer Elbbrücke nahm das Gewicht in Folge der
Aussparungen oberhalb der Deckenträger mit dem tieferen Eintauchen so stark
ab, dass der Pfeiler bei etwa 7,5 m Tiefe, die er nicht ganz erreichte, schwimm-
fähig gewesen sein würde. Auch bei den gemauerten Senkkasten der Lauen-
burger Brücke hat Verf. die Ketten durch Aussparungen in der durch Fig. 599
dargestellten Weise bedeutend entlastet. Bei solchen muss man indessen vor-
sichtiger zu-Werke gehen, damit nieht das frische Mauerwerk über dem Schlusse
der Auskragung zu stark auf Zug beansprucht wird. Es wurde daher bei
weiterer Senkung zunächst in der Sohle der Aussparung das Mauerwerk so weit
verstärkt, dass das Gewicht desselben nur wenig geringer war als der Auftrieb
des Wassers. —
Die Befestigung der Ketten an dem Senkkasten muss in einer leicht lösbaren
Weise geschehen. Man hat hierfür verschiedene Einrichtungen getroffen: Bei
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