Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

298 Der Grundbau. 
weit mehr erhitzen. Aus diesen Gründen verdient die elektr. Beleuchtung 
vor allen andern den Vorzug; dieselbe ist bereits mehrfach, z. B. bei der Brücke 
über den Msta in Russland angewendet worden. Auch in St. Petersburg wurde 
dieselbe versucht, stellte sich aber damals einerseits noch sehr theuer und 
andrerseits war sie für die dortigen Senkkasten nicht zweckmässig, weil die in den- 
selben befindlichen vielen Holzstützen unter der Decke zu starke Schattenwirkungen 
verursachten. Bei elektr. Beleuchtung wird man daher der starken Schatten wegen 
den Arbeitsraum möglichst. frei zu halten haben. Auch empfiehlt es sich, wie 
bei jeder andern Beleuchtung, so namentlich bei dieser, Wände und Decke der 
Arbeitsräume mit Weisskalk zu streichen, um das Reflektiren des Lichtes zu be- 
fördern. Dieser Anstrich erhöht zugleich die Dichtigkeit der Wände. 
Um sich mit den Arbeitern im Senkkasten und den Schleusen von 
aussen verständigen zu können, ist es zweckmässig, eine telephonische 
Verbindung nach unten anzulegen. Früher verabredete man einfache Zeichen, 
die durch Klopfen an die Schleusenwand gegeben wurden. Auch wurden wohl 
Klingelzüge von aussen nach unten angeordnet (in St. Petersburg), deren 
ein- oder mehrmaliges Anziehen bestimmte Bedeutungen hatten. Möge man nun 
eine Verständigungsart wählen, welche man will, jedenfalls ist es erforderlich, 
einunzweideutiges Zeichen fest zu setzen, auf welches sofort sämmt- 
liche Mannschaften den Senkkasten zu verlassen haben. 
Als fernere Ausstattungs-Gegenstände für Senkkasten und Schleusen seien 
noch Thermometer von möglichst grosser Empfindlickeit, sowie auch Mano- 
meter empfohlen. 
i. Ausfüllung der Senkkasten. 
In Beziehung auf die Ausfüllung der bis zur gewollten Tiefe in den Grund 
vesenkten Senkkasten ist auf folgende Punkte aufmerksam zu machen: 
Da das Mauern in der verdichteten Luft sehr mühsam und angreifend ist, 
so muss den Arbeitern ihr Werk so viel als möglich erleichtert werden, wenn 
man ein brauchbares Mauerw. erhalten will. Es ist daher vollständig verfehlt, 
zum Ausmauern schwere Bruchsteine zu verwenden. Die Anstrengung, 
welche es kostet, solche Steine, namentlich dicht unter der Decke, zu verarbeiten, 
ist so gross, dass billiger Weise entweder nur eine schlechte Arbeit bei mässiger 
Arbeitsmenge, oder aber eine mässige Leistung bei sehr geringer Arbeitsmenge 
erwartet werden kann. Ausserdem setzt man sich der Gefahr aus, dass die 
Leute jeden unbewachten Augenblick zu kleinen Betrügereien ausnutzen. Ist 
man gezwungen, überhaupt Bruchsteine zu verwenden, so wähle man kleine 
Steine aus. Den Mehrbedarf an Mörtel, den sie erfordern, bringt man durch 
Zeitersparniss wieder ein, und kaum irgend wo wie hier gilt der Spruch, dass Zeit 
Geld sei. Ausserdem lasse man an freier Luft Zwicker und flache Steine schlagen, 
um die letzte Fuge unter der geraden Decke damit anzufüllen. Diese Fuge ist 
zunächst vollständig mit Mörtel zu füllen und es sind darauf Zwicker mit der 
Hand hinein zu drücken. Ein Schlagen mit dem Hammer nützt nicht nur 
nichts, sondern wirkt geradezu schädlich, weil in Folge der Erschütterung der 
Mörtel zusammensinkt, so dass schliesslich nur einige Punkte der Oberfläche des 
Zwickers die Decke des Senkkastens berühren. 
Das weite Eingehen in Einzelnheiten an dieser Stelle hat seinen Grund in 
der Ueberzeugung des Verf., dass eine grosse Anzahl von ausgemauerten 
Senkkasten ungenügend gefüllt ist, und zwar nicht allein durch Verschulden der 
Arbeiter, sondern durch das geringe praktische Verständniss der leitenden Persön- 
lichkeiten. Am besten gelingt die Ausmauerung mit guten hart gebrannten Ziegel- 
steinen, welche Verf. daher aufs dringendste empfiehlt. Als Zwicker für 
die Schicht unter der Decke sind dabei Brocken von hart gebrannten Dachsteinen 
(sogen. Biberschwänzen) vortheilhaft zu verwerthen. Ziegelsteine lassen sich 
auch sehr bequem aus oben liegenden Schleusen in den Senkkastenraum befördern, 
indem man sie durch eine aus Brettern zusammen genagelte Röhre gleiten lässt, 
der man einen etwas grössern lichten Querschnitt giebt, als denjenigen der Steine. 
Damit die Geschw. bei dem Durchgeleiten keine zu grosse werde, kann man die 
Röhre im Ziekzack nach unten führen; bei engem Schluss der Steinflächen an der 
  
      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
      
       
   
   
    
   
  
  
   
   
   
    
   
   
    
    
  
  
    
    
      
  
   
   
   
  
      
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