Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

   
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Sorge tragen.!) Bei 3 bis 4 Atm. (absolut) fängt die schädliche Wirkung der 
zu hohen Spannung des Sauerstoffs an, sich fühlbar zu machen und wird 
ganz offenbar bei 9 bis 10 Atm., wo der Sauerstoff wie giftiges Gas wirkt. 
Bis zu 3 Atm. (2 Atm. Ueberdruck) bewirkt .die vergrösserte Spannung des 
Sauerstoffs in der Luft und im Blute eine lebhaftere Oxydation in den innern 
Organen, die also höchst wahrscheinlich eine weitere Ursache des starken 
Schwitzens in der verdichteten Luft ist. Ueber 4 Atm. Ueberdruck ver- 
mindert sich die Oxydation und bei sehr hohen Spannungen hört dieselbe 
ganz auf. Daraus erklärt sich vollauf die Unmöglichkeit, bei 4 und 
mehr Atm. Ueberdruck längere Zeit ohne gesundheitsschädliche Folgen 
zu arbeiten. Bei allen Wirbelthieren zeigen sich die plötzlichen, durch 
zu grosse Sauerstoffspannung erzeugten Zufälle nicht früher, als bis die Blut- 
kügelchen mit Sauerstoff gesättigt sind und das Gas im Zustande der einfachen 
Lösung mit dem Zellengewebe in Berührung tritt. Bert schliesst alsdann aus 
dem Umstande, dass man die lästigen Folgen der Luftdruck-Verminderung 
wirksam durch Einathmen einer sauerstoffreichern Luft bekämpfen kann, 
darauf, dass umgekehrt die Wirkungen der Vermehrung des Luftdrucks durch 
Einathmen einer sauerstoffarmen Luft zu vermeiden seien. Er kommt also 
auf Grund von Versuchen zu demselben Ergebniss, welches Verf. (ohne Kenntniss 
der Bert’schen Versuche und ohne selbst Versuche angestellt: zu haben) bereits 
im Winter 1880 in einem Vortrage und später in einer Veröffentlichung?) als 
wahrscheinlich hinstellen konnte. 
Eine plötzliche Verdünnung um mehrere Atm. hat bei Menschen die 
Wirkung, den Stickstoff wieder frei zu machen, welcher durch den hohen 
Druck begünstigt, im Blute und den Geweben gebunden worden war. Dieses 
plötzliche Freiwerden von Gasen im Blute nnd den Geweben erzeugt Lähmungs- 
Erscheinungen, ja selbst augenblicklichen Tod, wenn der Blutlauf dadurch 
unterbrochen wird. Solche Erscheinungen werden also stets zu befürchten sein, 
wenn unvorsichtig ausgeschleust wird, sind aber sicher zu vermeiden, wenn auf 
Ausschleusen genügende Zeit verwendet wird und bilden daher kein Hinderniss, 
mit Hülfe verdichteter Luft bis zu grössern Tiefen vorzudringen, als es bisher 
gelang. Das einzige Hinderniss dafür wird vielmehr in der zu hohen 
Sauerstoffspannung zu suchen sein und um diese zu vermindern, müsste 
man bei mehr als etwa 3 Atm. Ueberdruck der Luft, welche in den Senkkasten 
geleitet werden soll, einen Theil ihres Sauerstoffgehalts entziehen. Hierfür sei 
folgendes Verfahren vorgeschlagen: Man führt einen Theil der atm. Luft, welche 
die Pumpe verdichten soll, durch ein Feuer von Holzkohlen oder Coaks und 
bindet die sich bei dem theilweisen Verbrennen des Sauerstoffs der Luft 
bildende Kohlensäure durch Filtern mit Kalkmilch, durch welche die Luft, in 
feine Bläschen zertheilt, geleitet wird. Schliesslich bindet man das aufgenommene 
1) Ein sehr einfaches, von Dr. Blochmann angegebenes Verfahren, die Luft auf ihren 
Gehalt an Kohlensäure zu untersuchen, besteht darin, dass eine bestimmte Menge Kalkwasser 
in einem Fläschehen mit der Luft zusammen geschüttelt wird, bis die in derselben enthaltene 
Kohlensäure das Kalkwasser sättigt. Der Sättigungspunkt wird bestimmt, indem einige Tropfen 
einer verdünnten Lösung von Phenilphtalein in 60°/, Alkohol der Flüssigkeit zugesetzt werden, 
welche intensiv roth erscheint, so lange dieselbe alkalisch reagirt, bei dem kleinsten Ueber- 
sehuss an Kohlensäure aber sich vollständig entfärbt. Die Anzahl der Füllungen eines Ballons 
mit der zu untersuchenden Luft, welche zum Entfärben des Kalkwassers genügt, ergiebt mit 
Hülfe einer einfachen Tabelle den Kohlensäuregehalt der Luft. 
Prof. Dr. Wolpert hat das Verfahren dadurch noch vereinfacht, dass er statt einer Flasche 
ein offenes Reagenzglas nimmt, welches bis zu bestimmter Höhe mit Kalkwasser gefüllt wird 
und auf dessen Boden in schwarzer Schrift ein Buchstabe usw. angebracht ist. In Folge der 
Mischung des Kalkwassers mit der zu untersuchenden Luft trübt sich ersteres; es wird nun mit 
Zuführung neuer Ballonfüllungen bis zu demjenigen Zeitpunkte fortgefahren, wo die Sicht- 
barkeit des Schriftzeichens auf dem Boden des Reagenzglases aufgehört hat. Je höher der 
Kohlensäure-Gehalt der Luft, um so geringer ist die Anzahl der zur Trübung bis zu dem be- 
stimmten Punkte erforderlichen Ballonfüllungen und umgekehrt. Genauere Angaben hierzu 
enthält eine jedem einzelnen Apparate beigegebene Gebrauchs-Anweisung. 
In der Wolpert’schen Ausführungsweise ist der Apparat in seinen Angaben wenig zuver- 
lässig, besonders wohl aus. dem Grunde, dass die Ballonfüllungen mit Fehlern behaftet sind; 
dieses Maass ist sehr von der Uebung des Gebrauehenden und von noch andern Umständen 
abhängig; immerhin handelt es sich um Fehler, welche durch kleine Aenderung des sich durch 
seine Einfachheit zum Gebrauch sehr empfehlenden Instruments beseitigungsfähig erscheinen. 
2) Deutsch. Bauzeitg. 1884. 
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
    
   
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
    
  
   
    
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
      
   
    
    
  
   
  
  
   
   
    
   
      
  
     
   
	        
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