320 Der Grundbau.
Gesammtlänge der Kühlungsrohre die ungefähre Grösse der Eismaschine be-
stimmen kann.
Es ist dabei immer stehendes Grundwasser voraus gesetzt:
Der Eismaschine ; 5 z
Die Maschine genügt
5 Anschaffungs- | Tägl. Betriebs- ME cn f. eine Gesammtlänge
No. : S # Tägliche EL
An Kost, einschl. kost. einschl. Eiserzeugung; der Gefrierrohre von
Pros eneichr Fracht und | Zinsen und x
SER, Aufstellung; M. |Abschreibung; M. 2. m R
No. 3 20000 33 48 | 96 bis 100
eg | 29900 44 120 240 „ 250
405 | 46000 75 240 480 „ 500
„6 58000 93 360 | 720 „ 750
al | 66000 103 480 | 950 „ 1000
In den tägl. Betriebskosten sind 10%, für Tilgung des Anlagekapitals und
50/, für Zinsen gerechnet, desgl. 1t Kohlen zum Heizen des Kessels zu 13 M.
Die Kosten für Baulichkeiten und Fundam. sind nicht einbegriffen.
Die Arbeit des Schacht-Abteufens, bez. des Brunnensenkens wird sich .je
nach der Bodenart verschieden hoch stellen; sie wird aber verhältnissmässig
billig zu stehen kommen, so lange der fort zu räumende Boden nicht gefroren
ist. Wenn dagegen, wie dies bei den bisherigen Poetsch’schen Ausführungen
stets der Fall war, die ganze Masse gefroren ist, so werden sowohl Kosten, als
Zeit stark anwachsen. In Königswusterhausen sind fortwährend 12 Mann mit
dem Schacht- Abteufen beschäftigt, und zwar 9 Mann unten auf der Sohle mit
Ausschachten und Auszimmern und 3 Mann oben an der Förderwinde u. s. w.
Diese Arbeitskräfte werden günstigsten Falles den 8 am Grundfläche haltenden
Schacht in 4 bis 4,5 Monaten 28 m tief durch den gefrornen Boden teufen
: 2.12. 4:80
können, so dass auf 1 ebm gefrornen Bodens — Bes =: rund :13 Tage:
ZA 5%
werke oder mindestens 40 M. Unkosten an unmittelbarem Arbeitslohn entfallen.
Es ist also diese Art der Ausführung möglichst zu vermeiden und das Lösen
des Bodens in zweckmässigerer Weise vorzunehmen.
Wie aus allem hervor geht, ist der wunde Punkt der neuen Gründungsart
die lange Zeitdauer, welche sie erfordert. Da nun an der Dauer des
eigentlichen Gefrierenlassens ohne erhebliche Mehrkosten für die Maschinen-
Anlage nicht viel zu gewinnen sein wird, so hat man sein Bestreben haupt-
sächlich darauf zu richten, das Eintreiben der Gefrierrohre und das Ausschachten
des Bodens in der früher angedeuteten Weise möglichst zu beschleunigen. —
In Betreff der Schnelligkeit der Ausführung wird die Luftdruck-Gründung
niemals von der Gefrier-Gründung erreicht werden können, weil bei ersterer das
Aufmauern des Fundam. und die Ausschachtung des Bodens gleichzeitig
ausgeführt werden können,. während bei letzterer eine ganze Reihe von
Arbeiten nach einander vorgenommen werden muss. Es kann daher
sehr wohl eine Vereinigung beider @ründungsarten (wie solche im nächsten
Theile beschrieben werden soll) von Vortheil werden.
Eine andere Ueberlegenheit der Luftdruck-Gründung besteht darin, dass es
bei dieser gleichgültig ist, ob das Grundwasser fliesst oder still steht. Bei der
Gefrier-Gründung dagegen wird man sich stets über diesen Punkt vorher ge
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nügende Klarheit verschaffen müssen, um dem entsprechend die Entfernung der
Gefrierrohre von einander, so wie die Stärke der Eismaschine einrichten zu
können.
Immerhin ist das neue Verfahren als ein solches zu begrüssen, welches ge-
stattet, ohne unverhältnissmässige Steigerung des Einheitspreises mit den Fundam.
von Bauwerken bis zu Tiefen hinunter zu gehen, die bisher für unerreichbar
galten. In dieser Beziehung füllt es eine empfindliche Lücke aus. Andererseits
wird die grosse Zeitdauer dasselbe auf Ausführungen beschränken, welche mit
der Luftdruck-Gründung wegen zu grosser Tiefe nicht mehr zu erreichen sind,
also etwa auf Tiefen von mehr als 25 bis 30 m unter Wasserspiegel.
VII.
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