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Der Grundbau.
Bauten auf Grubenterrain!);: Die Gebäude sollen in Fachwerk und so
hergestellt werden, dass sie von Bodenbewegungen möglichst unabhängig
sind, auch alle stattgefundenen Verschiebungen leicht wieder beseitigt
werden können. Die Wände erhalten Fundamente von geringer Höhe aber
grosser Breite aus plattenförmigen Bruchsteinen, die mit einem 2 Stein
starken, 4—6 Schichten hohen Sockel aus Ziegelstein abgeglichen werden.
Die darauf liegende, für die Umfassungswände verdoppelte Schwellenlage wird
durch gute Verbindungen mit Bolzen, Laschen, Winkelbändern u. s. w. zu einem
einheitlichen festen Ganzen gemacht. Das auf den Schwellen stehende Fachwerk
soll für jede Wand als ein unverschieblicher Gitter- oder Fachwerkträger
konstruirt worden; und es sind die einzelnen Wände da, wo sie zusammen
treten, möglichst unwandelbar mit einander zu verbinden; das Gleiche gilt von
der Verbindung der Wände mit den Schwellen. Der Dachverband setzt sich
gleichfalls aus einer Anzahl unverschieblicher Systeme zusammen, die mit
dem Gebälke fest verbunden werden. Kellerwände werden in gewöhnlicher
Weise massiv erbaut, die Ueberdeckung geschieht mit Wellblech unter Benutzung
von Eisenträgern. Für die Rauchleitungen dienen Blechrohre, welche mit Thon-
rohren ummantelt sind, die frei auf den Zimmerdecken stehen. — Es erscheint
zweckmässig, den angegebenen Vorkehrungen noch das Einlegen von eisernen
Ankern in die Kellermauern oder von Bandeisenstreifen in die Fugen dieser
Mauern hinzu zu fügen.
Noch andere Anrdnungen wurden von Fr. Kunhenn zu Essen u. a.
bei einem Geschäftshause in Essen und einem Schulhause in Rotterhausen
getroffen.!) Kunhenn hat die Wände über Kellermauerwerk gegen Durchbiegen
dadurch gesichert, dass er dieselben aus Eisenfachwerk herstellte, das
Fundament selber dagegen aus einzelnen Pfeilern, welche, um das
Eindringen des äussern Erdreichs in lie Kellerräume zu hindern, nur durch
schwache Wände verbunden sind. Ist nun eine theilweise Senkung eingetreten,
so werden die letztern durchschlagen und wird mittels in den Oeffnungen auf-
gestellter Erdwinden das Gebäude wieder in die wagerechte Lage zurück-
gebracht, durch die Winden in dieser auch so lange erhalten, bis die gesunkenen
Pfeiler erhöht oder neu aufgemauert sind. Die Fachwerks-Konstruktion ist wie
folgt eingerichtet: an beiden Langseiten liegt zunächst auf den Fundament-
pfeilern ein Y-Träger schwersten Profils und über denselben, von einzelnen
Mittelpfeilern unterstützt, die Querträger, welche zugleich als Widerlager der
Kellerkappen dienen. Auf diesen ruht in den Aussenmauern ein flaches U-Eisen,
in gleicher Höhe rings nmlaufend, welches zur Hälfte als Unterlage bez.
Schwelle für das Eisenfachwerk dient, zur andern Hälfte aber (nach aussen)
das Verblendungsmauerwerk unterstützt. Das Fachwerk ist nämlich verblendet
sowohl für den Zweck, um ein besseres Warmhalten der Innenräume zu erzielen,
als auch für den andern, um das Eisenfachwerk vor starken Temperaturwechseln
zu schützen.
1) Deutsch. Bauzeitg. 1876, S. 187.
1) Wochenbl. f. Bauk. 1881, S. 477.
Kgl. Hofbuchdruckerei, Gebr. Fickert, Berlin SW.