Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
       
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
    
  
   
   
  
   
  
  
  
     
  
  
   
  
   
    
102 Der Grundbau. 
4. Die Festigkeit des Frostkörpers ändert sich stark mit dem Wassergehalte 
des Bodens und zwar entspricht die grösste Festigkeit dem Zustande der voll- 
ständigen Sättigung. Auch hier vermindert sich mit abnehmendem Wasser- 
gehalte die Zugfestigkeit schneller als die Druckfestigkeit. 
5. Es ist nicht möglich, mit einer nicht sefrierbaren Flüssigkeit (Kälte- 
mischung), wenn der Frostkörper eine erhebliche Stärke erreicht hat, dauernd 
eine günstige Kraftleistung zu erzielen. 
6. Die nicht gefrierbare Flüssigkeit als Träger der Kälte kann in Gefrier- 
rohren, welche erst nach dem Einsenken unten geschlossen werden, durch Aus- 
tritt in den Boden gefährlich werden. 
Diesen’ Erscheinungen hat man wie folgt Rechnung zu tragen: 
Um am unteren Ende des Gefrierrohres 
  
  
  
Fig. 181. die niedrigste Temperatur und in Folge dessen 
en -* womöglich den Frostkörper am stärksten zu 
et erhalten, mache man das untere Drittel des 
Er äusseren Gefrierrohres ev. aus einem besser 
uf leitenden Metall als die oberen ?/; (also etwa 
E | + aus Kupfer) und das innere Zuleitungsrohr 
3- 150- ei aus einem schlechten Leiter (z. B. Holz) und 
= je cebe ihm dicke Wände. Ferner versehe man 
n £ sr : r Fe s a z 
= u das Zuleitungsrohr aussen mit einzelnen 
on er Knaseen. welche eine Durcheinandermischung 
u jR der zwischen beiden Rohren aufsteigenden 
3 1o0-) iR Kältemischung bewirken. Man treibe ferner 
& / die Gefrierrohre so tief in die unter der 
a / wasserführenden anstehende undurchlässige 
en Jr Schicht, dass die ev. noch vorhandene Ver- 
/ jüngung des Frostkörpers ganz oder fast ganz 
f in die letztere falle (nicht wie früher geschehen, 
N nur etwa 2m Durch letztere Maassregel 
IR wird auch der Erscheinung unter 2 entgegen- 
ee gewirkt, die ausserdem einen möglichstssicheren 
=D: Betrieb (ausreichende Reserve) verlangt. 
0. Die Gefrierrohre stelle man stets im 
4 07, Kreise um den abzuteufenden Schacht, um den 
Frostkörper nur auf Druck zu beanspruchen. 
Man stelle die Gefrierrohre näher an einander 
als bisher geschehen (etwa 0,8 m statt 1 m), verwende nur Eismaschinen, welche 
im Stande sind, möglichst niedrige Temperaturen zu erzeugen, mache alle 
Leitungen der gekühlten und zu kühlenden Flüssigkeit möglichst kurz und 
schütze dieselben sammt dem Eisbilder ausgiebig gegen Kälteverluste. 
Zum Schutze des Frostkörpers halte-man die Wärmezufuhr zu demselben 
durch Abdecken des Schachtes und Verkleidung der Wände mit schlechten Wärme- 
leitern (Stroh) möglichst fern. Man vermeide alles Pumpen, sowohl innen als 
aussen, damit der Boden möglichst wassergesättigt sei und kein Umlauf erdwarmen 
Wassers um den Frostkörper erzeugt werde. Um vor dem Ueberlaufen des 
etwa steigenden Grundwassers über den oberen tand der Frostmauer sicher zu 
sein, erhöhe man denselben genügend, indem man das Erdreich während des Ge- 
frierens oberhalb des gewöhnlichen Grundwasserstandes künstlich mit Wasser sättigt. 
Der letzte der oben angeführten Punkte (6) würde am sichersten dadurch 
zu vermeiden sein, dass man anstatt einer Flüssigkeit, kalte Luft als Träger der 
Kälte anwendete, die noch den Vorzug hat, dass sie leicht erheblich tiefer als 
eine Flüssigkeit abgekühlt werden kann.!) 
Zur Berechnung der Stärke des Frostkörpers aus Beobachtungen der 
Temperatur an zwei in demselben Horizontalschnitte (nicht zu nahe der Ober- 
fläche) liegenden Punkten giebt Alby folgende Formel: 
a RE 
Zahl der Kältegrade 
9 — 9; 9.:hn —- 9 .iUar. 
er 8 a Inr + a i ! 2; 
Inr; — Iinrz Ins; — Inra 
1) Näheres s. d. Arb. d. Verf. im Centralbl. d. Bauverw. 1888 S. 278. 
 
	        
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