Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

  
  
  
  
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Schutz der Fundamente gegen Unterspülung, Nässe usw. 
Die Fig. 194, 195 und 197 zeigen, dass der rechteckige Pfeilervorkopf 
(Fig. 195) die breiteste Steinschüttung verlangt. Näheres in der Quelle. 
Fig. 194. Fig. 195 
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Sinkstück-Matratzen hat man 
beim Bau der Mississippi-Brücke bei 
Memphis mit Vortheil angewendet, um 
die Flusssohle in der Nähe der Brücken- 
pfeiler gegen Auskolkungen zu schützen. 
Bevor mit dem Bau der Pfeiler begonnen 
wurde, versenkte man an der Baustelle 
be B eines jeden Pfeilers eine solche Matratze 
von 73 m Breite und 122 m Länge, welche 
man schwimmend an der Baustelle her- 
stellte und durch Steine belastete.!) 
Um bei Staudämmen einer Unter- 
spülung vorzubeugen, muss bei nach- 
RE giebigem Baugrunde die Beanspruchung 
sr derselben möglichst gering und möglichst 
»B—% gleichmässig vertheilt werden, damit keine 
Zusammenpressung an der Aussenseite und 
kein Klaffen an der Hinter(Wasser)seite eintreten kann, welches dem Wasser 
Zutritt gestattet und den vollen Auftrieb zur Geltung kommen lässt. Wie ge- 
fährlich das Auftreten des vollen Auftriebes in einer Fuge wird, zeigt eine Arbeit 
von Kiel,?2) wennschon den Annahmen und Folgerungen, welche dort gemacht sind, 
nicht überall beigestimmt werden kann. Die Form des Staudammes muss daher 
stets so gewählt werden, dass weder in der Fundamentfuge, noch irgendwo im 
Mauerwerk Zugspannungen eintreten können.°) 
Um massive Kaimauern, welche ein starke Quellen enthaltendes Gelände 
abschliessen, gegen Unterwaschungen zu schützen, genügen oft lange Spundwände 
nicht, indem sich das Wasser unter denselben hindurch: seinen Weg sucht, wenn 
das Wasser der Quellen sich hinter der Kaimauer anstauen und dadurch seinen 
hydrostat. Druck vermehren kann. Es wird dann von den Quellen an der Vorder- 
fläche der Spundwände der Boden leicht so stark gelockert, .dass der grosse 
Erd- und Wasserdruck gegen die Kaimauer diese zum Weichen bringt. Dies 
macht sich besonders bei niedrigen Wasserständen vor der Mauer bemerkbar, weil 
dann die Beanspruchung der letzteren am ungünstigsten ist. Das Austreten des 
(uellwassers unter der Sohle der Mauer hindurch muss man daher auf alle Fälle 
dadurch beseitigen, dass man dasselbe in der Erdschüttung hinter der Mauer 
durch Steinpackungen und Sickerdohlen, deren Unterkante tiefer als der niedrigste 
Stand des Wassers vor der Kaimauer liegen muss, abfängt und durch möglichst 
zahlreiche unter N.W. in die Mauer hineingelegte Röhren durch diese hindurch 
leitet. Ist es in dieser Weise verhindert, dass der Wasserdruck hinter der Mauer 
nennenswerth höher als vor derselben sein kann, so fehlt die Veranlassung, dass 
das Wasser der Quellen sich unter der Mauer hindurch Bahn breche. 
  
  
      
        
     
1) Railroad gaz. 1893 S. 713. 
2) Centralbl. d. Bauverw. 1889 S. 397. 
3) Intze Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1889 S.2. Ueber Staudämme s.auch: Engineering news 
1888 S.7 sowie 1888 II S.490, Engineer 1887 S.189 u. 208, Glasers Annal. £.Gew. u.Bauw. Bd. 23 S.129. 
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