Der Grundbau.
Spitze derselben reichten und unten so gebogen waren, dass sich beide Wasser-
strahlen unter der Pfahlspitze trafen, bis auf eine Ortsteinschicht ohne Hilfe
einer Ramme eingesenkt. Durch diese hindurch und für den Rest ihrer Tiefe
wurden dieselben dann nur gerammt.
Dagegen hat man an der Ostsee bei
Fig. 13. Oxhoeft Buhnenpfähle mit Hilfe von Druck-
wasser vortheilhaft versenkt, ohne das Druck-
rohr an denselben zu befestigen. Bei reinem
Sande genügte es für das Senken des Pfahles.
diesen nur zu drehen; bei einem Grunde mit
festeren Thon- und Lehmschichten musste
ausserdem mit einer Handramme von 30 bis
40 *s Gewicht gerammt werden. Pfahllänge
2 bis 4”, Gasrohrweite 27 wm, Es zeigte sich
als vortheilhaft, das Gasrohr nur ungefähr
20 bis 30® tiefer als die Pfahlspitze zu
senken und dasselbe während der Arbeit
beständig etwas auf- und abzubewegen. Ist
das Rohr vom Pfahle unabhängig, so ist ein
Verstopfen desselben durch Thonschichten
nicht zu befürchten.
Die günstigen Erfolge, welche man bei
den Buhnenpfählen hatte,führten dazu,2 grosse
Dampfkunstrammen mit Spritzvorrichtungen
zu versehen. Man nahm hierfür Pulsometer
mit Windkesseln von M. Neuhaus & Co.
No.3 und 4 mit 250 bezw. 400 Itr. Leistung
bei 10m Förderhöhe. Die Rohrweite wurde
zu 27 mm beibehalten. Spundwände hat man
mit Hilfe eines Druckrohres in der Weise
eingetrieben, dass man dies Rohr zwischen
dem bereits stehenden und dem neu einzutreibenden verklammerten Doppelpfahle
unterbrachte. Zu dem Zwecke machte man die Nuth so viel tiefer. als die
eingreifende Feder, dass das Rohr neben dieser noch Platz fand. Die Mündung
des losen Gasrohres wurde hierbei nicht tiefer als die Spitze des einzutreibenden
Pfahles gehalten. Durchschnittsleistung bei günstigem Boden (Sand, Schlick)
an 1 Tag 7 Doppelpfähle von 7 bis 8,5 m Länge, 18cm Stärke und 25 bis 40 em
Breite des einzelnen Pfahles. Die Nuth zwischen: den beiden Doppelpfählen
wurde nicht vertieft. Rammtiefe 3 bis 4,5 m. Personal: 1 Zimmermann,
1 Maschinist und 7 Arbeiter. Der Pulsometer 3 (250 Itr.) versagte beim Ein-
rammen von 16m langen Pfählen in festen Seesand bei 8m Rammtiefe, Der
Pulsometer 4 genügte bisher stets).
Wenn man das Druckwasserrohr an den einzutreibenden Pfählen befestigen
und gleichzeitig Pfahlschuhe anwenden wollte, hat man das Mündungsrohr auch
wohl an die letzteren angegossen?).
ß. Eintreiben durch Dampf.
Eine neue Art des Eintreibens von eisernen Rohren ist in Riley (Kansas)
angewendet. Es handelte sich dort um Absenkung eines Röhrenbrunnens, je-
doch ist dies Verfahren auch ebenso gut zum Eintreiben hohler eiserner Trag-
pfähle anwendbar.
Man bohrte zunächst mit einem gewöhnlichen Erdbohrer ein Loch von 6 m
Tiefe und senkte in dieses das 15 em weite schmiedeiserne Brunnenrohr hinein.
Dies Rohr hatte unten auf 2 m Länge, Löcher von Iem Weite. In das Innere
dieses Rohres wurde ein zweites von 5 cm Weite gesenkt, welches unten in eine
seitlich umgebogene Spitze endigte, und in welches man Dampf von 10 Atm,
1) Centralbl. d. Bauw. 1889, S. 366.
?) Deutsche Bauzeitung 1889, S. 222