Gründungen auf Beton unter Wasser. 41
die Vertheilung des Druckes auf die Einheit der Bodenfläche als Ordinate über
der bezüglichen Entfernung PO von O aufgetragen.
In geringen Tiefen wird der Druck auf die Flächeneinheit grösser als —-, wenn
Q
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F die Grundfläche des belastenden Körpers und Q dessen Gewicht ist. Um
keine Ueberlastungen des Baugrundes zu erhalten, wird man also die Sand-
schüttungen nicht zu schwach nehmen dürfen. Der Einfluss der Sandschüttung
erstreckt sich übrigens nach obiger Figur mindestens so weit, wie in Fig. 265
des Grundbau angenommen wurde. Ueber ausgeführte Sandschüttungen in Ver-
bindung mit anderen Gründungsarten vergl. Abschn. B. IX.
Gründungen auf Beton unter Wasser.
Eine vollkommen dichte Sohle kann man nur dann erhalten, wenn man die-
selbe nicht in einzelnen Lagen nach einander, sondern sogleich in voller Stärke
herstellt. Bei der Triehterbetonirung lässt sich dies in der Weise erreichen,
dass man gleichzeitig mehre Trichter unmittelbar hinter einander folgen lässt,
von denen jeder eine Lage schüttet, sodass der folgende stets um die Stärke
einer Lage kürzer ist, als sein Vorgänger.
Am günstigsten ist es (— auch für Trocken-
betonirung —) dabei, wie Fig. 76 andeutet in schrägen
Lagen zu schütten. Ein solches Betonbett besitzt, wenn
auch die einzelne Lage nur in sich, aber nicht die eine
an die andere anbindet, stets ein Widerstandsmoment
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mit dem Faktor es während das Widerstandsmoment
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einer Sohle nach Fig. 77 aus n nicht mit einander
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verbundenen Lagen nur ein solches mit dem Faktor en
N
besitzt. Ersteres ist also nmal stärker.!) Auch wenn man
mit Kasten betonirt, soll man in schrägen Lagen schütten.
Es ist ferner zu bemerken, dass es fehlerhaft ist,‘
Dock- oder Schleusensohlen zur Hälfte aus Beton und
zur Hälfte aus Mauerwerk herzustellen, weil darunter
der Zusammenhang (Homogenität) leidet. Am besten
ganz Beton und nur zur Herstellung einer glatten:
Oberfläche eine schwache Verkleidung.
Im Anschlusse an die im Grundbau S. 123-126 mitgetheilten
Versuche des Verf. über die Grösse des Wasserdruckes im Boden
sei auf die Untersuchungen von Prof. Wollny in: Forschungen auf
dem Gebiete der Agrikulturphysik Bd. 14 S.1 und den Auszug aus
dieser Arbeit im Centralbl. d. Bauv. 1891 S. 229, über .die Durch-
lässigkeit des Bodens für Wasser hingewiesen. Wollny kommt zu
dem Schlusse,
De 1d; 1) dass die grosse Durchlässigkeit des Sandes durch Mischung mit verhältniss-
mässig geringen Mengen von Lehm in ausserordentlichem Grade ver-
VG an
a | 2) ae ale Bose von Lehmmengen über eine gewisse Grenze hinaus
AZ
(30 Vol. p. Ct.) für die durch den Boden tretenden Wassermengen belanglos
ist, derart dass die betreffenden Gemische sich bezüglich ihrer Durch-
lässigkeit dem reinen Lehm analog verhalten.
Eine eingehende Behandlung und Berichtigung erfordert die im Anschlusse'
an obige Versuche des Verf. im Grundbau gegebene Berechnung von Beton-
sohlen, und zwar soll hier gleich, um kürzer sein zu können, auch die Berechnung
von Betonsohlen folgen, deren mittlere Theile im Trocknen oder mit Hilfe von
Pressluft unter Wasser (ve rgl. Abschn. B. VI. 1. d. Ergänz.) nach Fertigstellung
der Seitenwände eingesetzt werden. Die auf Seite 127 und 128 des „Grundbau“
unter No. IV. bis IXb. mitgetheilten Formeln zur Berechnung rechteckiger und
kreisrunder Betonböden von Bauwerken mit massiven Wänden gingen. von der
früher ausschliesslich herrschenden Ansicht aus, dass die Gefahr, welche solchen
ı) Vergl. Centr albl. d. B.-V. 1890 S. 5 Herstellung grosser Betonbetten unter Wasser vom Verf.).