58 Der Grundbau.
sammengesetzt und diese in Fig. 99a eingetragen. Sie schneidet die Grundfläche
im Abstande 0,9 m von der Vorderkante, also noch im mittleren Drittel. Ein
Abheben der Hinterkante der Mauer ist daher nicht zu fürchten. Die Pressung
an der Vorderkante wird nur 1,2 K&/gcm.
Der Pfahlrost, dessen Pfähle zum leichteren Verständniss der Kräftepläne
sämmtlich verschiedene Neigung erhalten haben, wird nun durch folgende Kräfte
beansprucht. 1) durch das Gewicht des Erd- und Mauerkörpers a b' c' d, welches
sich zu 29,9t = @' berechnet. 2) durch den Erddruck E', bis zur Ordinate — 0,6
(Unterkante der Holme), 3) durch den Auflagerdruck A, den die Spundwand
ausübt, welche oben durch die Zangen mit dem Rost verbunden ist. Das
Gewicht des Holzes ist vernachlässigt. @' und E', sind zunächst im Kräfte-
plane Fig. 101 zur Resultante AR, zusammengesetzt, und es ist diese darauf in
bekannter Weise in den Querschnitt eingetragen. Sie schneidet die Linie d ce
‘im Abstande 2,1 m von der Vorderkante der Mauer und zufällig im Abstande
von je 1,9 = von den Schnittpunkten der Pfähle I u. 2 bezw. 4 u. 5., welche
mit 7 bezw. ‘II bezeichnet werden sollen. Da nun der einfach eingezapfte Pfahl >,
wie oben Fig. 98a gezeigt wurde, sobald der Erddruck und die Kraft A in
Wirksamkeit tritt, ohne Last bleibt, so wird das Gewicht G' auf die Punkte /u.
zu gleichen Theilen (je 14,95 t) vertheilt werden, und zwar erhalten die Pfähle 1 u. 4
Druckspannungen, die Pfähle 2 (Spundpfähle) und 5 aber Zugspannungen.
Bevor die Beanspruchung der Pfähle ermittelt werden kann, ist noch der
Werth von A zu berechnen.
Im oberen Theile bis — 2,3 wird die Spundwand durch den Bohlen-
belag vom Erddruck entlastet. Die Höhe der drückenden Erdschicht ist
bei — 15 nur 1,5 — 03-.= 12m, die Grundlinie des kleinen Druck-
dreiecks wird, wenn man die geringe Neigung der Spundwand ausser Acht
lässt, = k.y.h = 029. 18.12 = 0,64% und der Inhalt des Druck-
dreiecks = & = 0,38 taZwischen — 1,5 und — 2,3 ist der Böschungswinkel
(unter Wasser) 25%, k = 0,406, y = lt. Da der über Wasser liegende Boden
aber 1,8t wiegt, muss die Höhe der belastenden Bodenschicht mit 1,8 multi-
‚plizirt werden, um letztere auf Boden von 1t Gewicht zu bringen. Damit
ergeben sich die eingeschriebenen Maasse für die parallelen Seiten des kleinen
Drucktrapezes und als Inhalt & = 0,93 '.
Unter — 2,3 kommt wieder die ganze Bodenlast zur Geltung und
es ergiebt sich als Inhalt des grossen Trapezes e3 = 44,42 t. Setzt
man & + & + & = 45,73 oder rd. 46 t zeichnerisch zusammen, so erhält
man den ganzen, die Spundwand angreifenden aktiven Erddruck E, =46t,
welcher in der Höhe — 6 angreift.
Für den auf der anderen Seite der Spundwand angreifenden, passiven Erd-
Q z z
druck En ist tg? (45° + 2 — 2,465 mithin die Grundlinie des, Druck-
dreiecks = k.y.h = 13,56 t, und E, — rd. 37t greift in Höhe — 7,67 an.
Damit die Spundwand durch E„ gegen E, nicht aus dem Boden
gedrückt werde, muss Ey Wr > E,„.2 sein (Fig. 99a). Diese Bedingung
ist erfüllt, denn 37. 7,22 > 46 ..5,55 :
267,14 > 255,9 R
A berechnet sich nun au Ay + 2)=E„.y zu rd. 10,5 t. Dieser Werth
ist im Kräfteplane Fig. 101 an R, angesetzt und damit die Mittelkraft R, der
sämmtlichen äusseren Kräfte ermittelt.
Es ist nun die Frage zu erörtern, wie sich der Horizontalschub El) +4
auf die beiden Punkte / (Pfahl 1 und 2) und // (Pfahl 4 und 5) vertheilen wird.
; ee 5 ; : Ey) + A
Nimmt man an, dass die beiden Punkte zu gleichen Theilen, jeder also —t er
erhält, so setzt man zunächst die senkrechte Belastung der Punkte (g, und 45)
4’ +4
EN = e . . . a
je mit - 1 7 zusammen und erhält damit die Theilkräfte vr, und r, von