68 Der Grunäbau.
verstrebung und ausserdem mit einer etwa Im starken Ausmauerung aus Beton
versehen. Nach der Versenkung wurden sie zu unterst mit Beton, darüber mit
feinem Sande und zu oberst mit einer Betonschicht von 2,7 m Stärke nnd einer
Klinkerschicht von 0,9 m Stärke ausgefüllt.!)
Die tiefste bisher ausgeführte Brunnengründung dürfte die der Pfeiler
für die Brücke über den Hawkesburg-Fluss in New-South-Wales (Australien
sein. Der Boden besteht hier aus Schlamm und Triebsand und wird erst in
der Tiefe von rund 56,4 m (185) unter
Hochwasser fest, indem sich hier eine
Fig. 121. starke Kiesschicht befindet. Die verwendeten
schmiedeisernen Senkbrunnen bestanden. aus
einem äusseren Blechmantel von 14,63 m (48° |
Länge und 6,1 m (20') Breite, der 6,1 m (20'
vom unteren Rande ab beginnend nach jeder
Richtung um 0,61 m (2') an Durchmesser zunimmt.
| In diesem längliehen Mantel befinden sich
3 sog. Baggerröhren. Diese, ebenfalls aus
Eisenblech, sind bis zu der Stelle, wo der
eiserne Mantel sich zu erweitern beginnt
=” (8°) 2,44m weit. Von hier ab aber erweitern
sie sich so. dass sie unten die ganze Grund-
fläche frei lassen und dass ihre Blechmäntel
& unter einander bezw. mit. dem äusseren
* Blechmantel zu scharfen Schneiden sich
® vereinigen. Der Hohlraum zwischen dem
äusseren Blechmantel und den 8 Bagger-
rohren, der zur Aussteifung des Ganzen
mit Gitterwerk durchzogen
ist. bildet sonach einen
wasserdichten. Raum, der
en das Ganze schwimmend
erhält.
Zur Versenkungsstelle
eebracht. wurde der Brunnen
>
durch Füllung dieses Hohl-
= 5 ; raumes mit Beton .auf den
Be ee ae Fee Grund und durch Baggern
in den Grund gesenkt, wobei
sowohl der äussere Mantel,
Fir ies als auch die Baggerrohre
er nach Bedarf erhöht wurden.
Hatte der Brunnen den festen
ee. Grund erreicht, so war also
der grösste Theil desselben
: bereits mit Beton gefüllt und
N es wurden nur noch die Bagger-
.- —- X. gchächte ausbetonirt. Der ver
ı 1009 —5 schächte ausbet« ; er-
= z ® wandte Beton bestand aus
AZ 7 4, Zement; 2. Sand, : 3: Kies
3 und 4. Steinschlag. |
RE ER Der DBlechmantel mit |
Betonfüllung reicht bis Niedrig-
wasser. Von hier ab bis oben
hin wurde gemauert. Die
sanze Pfeilerhöhe von Fundamentsohle bis Oberkante beträgt 69,19 m DT):
Die Blechstärke des äusseren Mantels 9,5 mm (8/8), der Baggerrohre 6,5 mm (1/4).
Auf Steine hoffte man nicht zu treffen, während das Vorkommen von Baum-
1) Ann. des trav. publ. 1885 S. 1305 mit vielen Abb.