Der Grundbau.
überwölbt, sodass nur 3 rechteckige Schachte übrig blieben.
Der Bodenaushub geschah unter Wasserhaltung. Nachher
wurde der Hohlraum unten ausbetonirt, oben ausgemauert.
Preis des Fundamentes 30,92 fre./cbm.
Fig. 126 und 127 zeigen die grossen hölzernen
Brunnen für die Pfeiler der Hudson - Brücke bei
Pouehkeepsie.
Die Brunnen sind 30 m lang, 18 m breit und zerfallen
in eine Anzahl von lothrechten Schächten P u. W, welche
durch 0,6 m starke Holzscheidewände von einander getrennt
sind. Sie wurden am Ufer gebaut, schwimmend an Ort
und Stelle gebracht und dort verankert. Die Holzwände
sind aus übereinander gelegten Balken gebildet. Die
Abtheilungen P hatten Holzböden und wurden bei der
Versenkung mit Beton bezw. Kies gefüllt und belastet.
Die Abtheilungen W, welche ohne Böden waren, dienten
als Baggerschachte. War der tragfähige Baugrund erreicht,
so wurden auch sie ausbetonirt, die Oberfläche durch
Taucher abgeglichen und der Holzrost gelegt, auf welchem
der eigentliche Pfeiler im Schutze kleiner Senkkasten auf-
gebaut ist. Die Unterkante der Senkkasten liegt an der
tiefsten Stelle 30,5 m unter Hochwasser.!)
e. Senken der Brunnen.
Ein sehr zweckmässiges Gerüst zum Senken von Röhrenpfeilern kam beim
Bau der neuen Tay-Brücke zur Anwendung. Dasselbe besteht aus einem Prahm
mit 4 Füssen (Fig. 128 bis 130), welche durch hydraulische Pressen (Fig. 130)
höher oder tiefer gesenkt werden können. Der Prahm wird schwimmend mit
cenügend hochgezogenen Füssen über die Verwendungsstelle gefahren, hier mög-
lichst genau an der richtigen Stelle verankert und dann auf die Füsse gestellt,
indem man diese zunächst auf den Grund lässt und alsdann den Prahm mit den
Pressen auf den Füssen so weit ausser Wasser hebt, dass der Wellenschlag ihn
nicht mehr belästigen kann. Pumpe und Akkumulator für die hydr. Pressen
befanden sich auf dem in einzelne wasserdichte Abtheilungen getheilten Prahm.
Die 4 Füsse konnten einzeln gesenkt oder gehoben werden; sie bestanden aus
Eisenrohren, waren unten offen, aber etwas verstärkt. War der Prahm genug
gehoben, so wurde er an den Füssen durch Keile festgestellt. Derartige Gerüste
sind 4 vorhanden gewesen, die sich sehr gut bewährten. 2)
Für den neuen Kaiserhafen in Ruhrort wurden als Fundamente der Kai-
mauern gemauerte Senkbrunnen in grosser Zahl (36) von 4 auf 5 m Grundriss-
fläche gesenkt. Man wandte dabei, so weit es anging (höchstens bis 4,12 m im
Mittel 3 m unter dem Spiegel des Aussenwassers), Ausschachtung mittels Wasser-
haltung, demnächst Vertikalbagger und für die letzten 0,5 m etwa Sack-
bohrer an.
Die Ausschachtung erforderte auf den Tag
3 Mann im Brunnen u 7” M. = 21,00 M.
2 . oben an der Winde zu3M.= 600 „
| „ zum Ausschütten des Bodens
aus dem Eimer in den Prahm = 3,00
1 Maschinenwärter für den Kreisel
von 20,5emRohrdurchmesser (12HP) = 4,50
1 Heizer desgl. — 22,006 5
Nur für Arbeitslohn 37,00 M.
1) (Zeitschr, d. Arch.- u. Ing.-Ver. zu Hannover 1889 S. 523, Näheres in- Genie civil 1888
Bd. XIV S. 116 u. Ann. des trav. publ. 1888 S. 2145).
2) Dies Gerüst findet sich näher beschrieben und abgebildet in Genie eivil 1885
S. 278, Les ann. des trav. publ. 1885, S. 1388, Centralbl. d. Bauv. 1885 S. 278. Scientific
American 1886 S. 15.