Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

     
  
   
  
   
      
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
     
  
  
  
  
  
   
    
   
  
     
  
  
  
  
  
  
Der Grundbau. 
y. Senkkasten aus Holz. 
Die neuerdings bei Pressluftgründungen in Amerika verwandten hölzernen 
Senkkasten zeigen wenig Abweichung von den im Grundbau Fig. 479 bis 485 
mitgetheilten Konstruktionen. So ist der Senkkasten für eine Brücke bei 
Plattsmouth (Genie civil Tome VII No. 3 16. Mai 1885) ähnlich dem in 
Fig. 482 u. 483 von der Bismarck-Brücke aus Fichtenholz hergestellt. Von der 
ebenfalls doppelten äusseren Bohlenverkleidung ist die untere Lage aus Yellow- 
Fichte diagonal, die obere aus Eichenholz senkrecht genagelt. Die Längswände 
des Senkkastens sind 2 mal verankert, die Querwände gar nicht. Die Decke 
bestand aus flach gelegten !5/g, em starken Hölzern, die nicht mit Bohlen be- 
nagelt, sondern mit Beton überschüttet waren. Länge des Senkkastens 15,25 m, 
Breite 6,1 m, Höhe der äusseren Verschalung 4,65 m.) 
Die erste Anwendung hölzerner Senkkasten in Deutschland geschah durch 
die Firma Ph. Holzmann & Co. beim Bau der Mainbrücke bei Kostheim. 
Centralbl. d. Bauverw. 1888 S. 176). Die in Fig. 134 bis 136 dargestellte 
Konstruktion ist sehr sparsam im Holzverbrauch und wird in Folge dessen auch 
in Gegenden mit höheren Holzpreisen bei mässigen Abmessungen des Senkkastens 
billiger als eine Ausführung in Eisen werden können. 
Der Senkkasten hatte 5 m Breite und 16,8 m Länge und wurde mittels 
6 Spindeln von festen Gerüsten auf die Sohle hinabgesenkt. Die Aussenwand 
bestand aus lothrechten 6 em starken, die Innenwand aus wagrechten, 5 m starken, 
sespundeten Bohlen. Der Raum zwischen Innen- und Aussenwand wurde mit 
Beton ausgefüllt. Die Bohlenverkleidung ist unmittelbar auf die 1,1 m von Mitte 
zu Mitte entfernten Binder aufgenagelt, deren Anordnung und Zusammenhang 
Fig. 134u. 135 zeigt. An den Aufhängepunkten sind stets Doppelbinder angeordnet. 
Die Aufhängespindeln sind in einen Wirbel mit Gewindebohrung eingeschraubt, 
weleher zwischen 2 Flacheisen und 2 [-Eisenstücken eingebaut ist. Die Flach- 
eisen ziehen sich bis zu dem Längsschneidebalken (Fig. 135 und 136) und tragen 
mittels Knaggenblechen diesen Balken und die in der Seitenwand liegende Ver- 
strebung, sowie die beiden oberen Querbalken des Binders. 
Zur Befestigung der Schachtrohre sind zwischen 2 Bindern Wechsel ein- 
veleet und ein Blechkasten mit starker‘ oberer Tragplatte angebracht, auf 
welchem der Rohrfuss ruht. 
Die Konstruktion der Schneide ist in Fig. 136 in grösserem Maasstabe 
dargestellt. Die äusseren Verkleidungsbohlen gewinnen durch dieselbe einen 
festen Halt, wodurch wieder eine vortheilhafte Steifigkeit der Verbindung der 
Schneide mit den Längsbalken erzielt wird. 
Der Senkkasten wurde auf einem Schiffezusammengebaut. Sämmtliche Holzverbin- 
dungen sind mittels schwalbenschwanzförmigerUeberblattungen, kreuzförmigerZapfen 
usw. auf das sorefältigste hergestellt, was allerdings die Steifigkeit des Ganzen sehr 
erhöht, aber für den provisorischen Zweck einer solchen Konstruktion zu kostspielig ist. 
Die Dichtiekeit liess nichts zu wünschen übrig. Der zur Dichtung der 
Fugen verwandte Kitt wurde durch das Quellen des. Holzes im Wasser sogar 
herausgepresst. Nur an der Stelle, wo die eiserne Schneide mit dem Längs- 
balken zusammentrifft (Fig. 136), war eine luftdurchlassende Fuge geblieben, die 
wegen ihrer Lage unter dem Längsbalken nicht erreicht werden konnte, um 
gedichtet zu werden. In Folge dessen war das Wasser nur bis zur Unterkante 
des hölzernen Längsbalkens (etwa 13 em über der eigentlichen Schneide) zu ver- 
drängen. Es empfiehlt sich daher auch an der Innenwand eine schwache, aber 
dichte Blechverkleidung etwa 0,2 bis 0,3 m hoch hinaufzuziehen, deren oberen 
Anschluss an die Holzbekleidung man stets dichten kann. 
Leider giebt die angef. Quelle nichts über die Menge der verbrauchten 
Baustoffe und die Kosten des Senkkastens. 
1) Aehnlich ist auch der Senkkasten für eine Brücke über den Missouri (Scientific American 
1887 S. 9887), der nur in den Abmessungen von dem für die Bismarck-Brücke über den gleichen 
Fluss abweicht. Dagegen zeigen die Senkkasten für die Strompfeiler einer Brücke über den 
Missouri in Kansas City (Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1889 No. 16 S. 361), sowie die für die 
Washington-Brücke über den Harlem-Fluss bei New-York (Nouvelles annales de la constr. 1891 
No. 438, Juni S.84) noch die aus mehren Lagen dicht an dicht gelegter Hölzer bestehende Decke 
der East-River-Brücke, Fig. 479—81 im Grundbau. 
  
  
 
	        
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