Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
   
    
    
236 Häfen. 
häufig auch für den einmaligen Zweck ein Abschluss mittels Fangedamms 
hergestellt, wobei es zuweilen unschwer möglich ist, für den vorüber” gehenden 
Zweck eine mehr oder weniger grosse Verlängerung des Vorhellings zu schaften. 
In Kriegshäfen werden die Hellinge oft mit hohen Dächern — zuweilen 
| | auch mit Abschluss der Seiten — überbaut, um die Arbeiten am Schiffskörper 
I auch in kalter Jahreszeit fortsetzen, bezw. dort auch solche Arbeiten ausführen 
zu können, welche des Schutzes gegen Regen usw. bedürfen. Die zwischen 2 neben 
einander liegenden Hellingen befindliche Zunge wird dann gleichfalls, aber niedriger 
Hl überbaut und dient als Werkstatt-Raum zur Aufstellung von Arbeits-Maschinen. 
In Ausser dem sichern Ablaufen ist für die Richtung des Hellings noch zu 
I beachten, dass hölzerne Schiffe am : gleichmässigsten während des Baues aus- 
Il trocknen, wenn der Kiel von Nord nach Süd Zerichtet ist, und dass eiserne 
I) Schiffe ebenfalls thunlichst diese Richtung während des Baues erhalten, damit die 
| magnetische Axe mit der Längenaxe zusammen falle. Erstere bildet sich all- 
mählich während des Baues und giebt später zu den lästigen Erscheinungen 
der Deviation oder Abweichung der Magnetnadel vom yichtigen magnetischen 
Norden Veranlassung. Dieselbe ist bei “jeder Lage des Schiffes eine andere 
und verlangt die Aufstellung der sogen. Deviations- -Tabelle und die Anbringung 
von ausgleichenden (kompensirenden) Magneten. 
Die Fig. 363 und 364 geben Grundriss und Längenschnitt der in Massiv- 
bau auf Pfahlrost ausgeführten zwei Hellinge im Kriegshafen Wilhelmshafen. 
Die Sohlenlänge beträgt rd. 100m; sie ist später, um Schiffe von grösserer 
Länge aufstapeln zu können, am obern Ende um ein Stück vermehrt worden. 
Die Sohle der Helling hat die Neigung von 1:12; am untern Ende stehen auf 
derselben, wenn ungeschlossen, 5,65 m “Wasser, während das obere Sohlenende 
nur rd. 0,5m aus dem Wasser heraus tritt. 
Der Abschluss erfolgt durch ein Schwimmthor, welches sich gegen einen 
Anschlag legt; das ausserhalb des Anschlags befindliche kurze Sohlenstück fällt 
| mit stark ‚vergrösserter Neigung ab, um das Schiff beim Uebergang ins Wasser 
„Springen“ lassen zu können. Zum Trockenlegen der beiden Hellinge dient ein 
gemeinsames Pumpwerk von nur geringer Grösse, welches am untern Ende der 
Zunge zwischen den beiden Hellingen halb unterirdisch erbaut ist; das Wasser 
wird in das Hafenbecken übergehoben. 
Die Sohlenb el, der Helling ist 11,7 m; im untern Theil der Sohle liegen | 
in Abständen von 2,4m in ausgearbeiteten Falzen, mit Bolzen befestigt, starke 
Schwellstücke zum Festlegen von Hülfseinrichtungen, und es sind für gleichen | 
Il | Zweck in der Sohle auch "zahlreiche E isenringe angebracht worden. | 
Fl | Die Seitenwände sind im untern Theile mit etwa 2:3 geneigt, im obern 
| senkrecht ausgeführt; im mittlern Theil, wohin die grösste Schiffsbreite trifft, 
treten dieselben etwas zurück. Zwei sogen. Sohlbänke, zum Aufstellen von 
Stützen und Arbeitsgeräthen dienend, sind fast der ganzen Sohlenlänge nach 
durchgeführt; im obern Theil sind die Wände mit Absätzen (Gallerien) her- 
gestellt, welche die Zugänglichkeit zu allen Theilen des Schiffs erleichtern; 
für den Niederstieg auf die Hellings-Sohle dienen mehre in der Wand liegende 
Treppen. Für den Zweck der Schaffung von Haltepunkten sind im vordern 
schrägen Theil der Seitenwände schwere Schiffsringe angebracht, deren 
Nutzen indess ein weit geringerer ist, als der von sogen. Pollern (eisernen 
Haltepfählen), welche oben auf den Mauern stehen. Die aus den rückseitigen 
Mauerfluchten vortretenden bezw. am obern Ende für sich stehenden Mauer- 
pfeiler sind als Fundamente für die Aufstellung der Ueberdachungs- 
Stützen vorgesehen worden. — 
Als eigentliche Anstalten zur Reparatur von Schiffen dienen für 
kleinere F ahrzeuge und unbedeutende Arbeiten an der Aussenseite der 
Schiffe zunächst die Kielhol-Brücken. Sie bestehen im wesentlichen aus 
einem, dicht über dem, nahezu gleichbleibenden Wasserspiegel befindlichen Holm 
und einer zwischen diesem und dem nahen Ufer liegenden Laufbrücke. An 
dem Holm werden an geeigneten Punkten Flaschenzüge hefestigt, deren Taue 
am obern Ende der Untermasten angreifen. Es wird dadurch das Schiff in eine 
geneigte Lage übergeholt, in der es durch Steifen und Taue erhalten wird. 
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