Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
   
    
  
   
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
    
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Zubehör und Ausstattung der Häfen. 245 
verschluss als auch als Trockendock-Verschluss neuerdings ausgeführt worden 
sind. In Form und Beballastungsgrösse stimmen diese Drehpontons mit 
den Schiebethoren überein; bei einem derselben wird aber die zum DVeffnen 
und Schliessen nothwendige geringe Hebung durch Verdrängung einer gewissen 
Wassermenge aus einem Hohlraum des Pontons hervor gebracht. De Dreh- 
achse besteht aus einem einfachen sogen. Durchsteck-Bolzen. Die in der Dock- 
mauer vorhandenen eingemauerten Öesen bestehen aus Gusseisen während die 
am Ponton angebrachten Oesen von langen schmiedeisernen konsolartig ge- 
formten Armen getragen werden; der Bolzen gestattet die erforderlichen ge- 
ringen He ‚bungen und "Senkungen. Das Gelenk ist schwach und wohl eine sehr 
sorgfältige Vertl ıeilung der Last im Ponton erfor derlich um Ueberanstrengungen 
desselben zu vermeiden. Im ganzen stehen diese drehbaren Pontonthore den 
-Schleusenthoren näher als den Schiebepontons, so dass man sie als eine Rück- 
kehr zu ersteren betrachten könnte; unvortheilhaft sind ee Bezug 
auf die sehr grosse Länge der Dockkehle, welche sie erfordern, da diese für die- 
jenige Seite an der das Gelenk liegt, das Doppelte von den bei gewöhnlichen 
Stemmthoren erforderlichen erreicht, Yährend an der anderen Seite diese Ueber- 
länge allerdings fehlen kann. — 
Als Schwimmdocks, Schraubendocks und hydraulische Docks 
werden Anlagen sehr verschiedener Art bezeichnet die nur das Eine gemein- 
same haben, dass sie dazu dienen, ein Schiff in senkrechtem Sinne aus dem 
Wasser zu heben 
Das Schwimmdock in seiner ursprünglichen, heute nur noch vereinzelt 
vorkommenden Ausführungsweise besteht aus einem hölzernen Bodenkasten auf 
den sich an den Langseiten feste Wände setzen, während die kurzen Seiten 
durch Stemmthore oder auch Drehthore mit wagrecht liegender Achse ver- 
schliessbar sind. Durch Einlassen von Wasser wird der Dockkörper so tief 
versenkt, dass ein Schiff einfahren und über die Stapelung (8. 239) gebracht 
werden kann. Werden alsdann die Thore geschlossen und wird die Dock- 
kammer leer gepumpt so hebt sich das Dock entsprechend und kommt das 
Schiff trocken zu liegen. Der Hauptmangel dieser Einrichtung besteht in der 
sehr erschwerten Zugänglichkeit des eingedockten Schiffs, da man zu demselben 
nur durch U ebersteigen "der hohen Seitenwände oder der Thore gelangen kann, 
Dieser Mangel ist in der von Gilbert angegebenen Konstruktion das sogen. 
Balance- Docks beseitigt, bei welchem die Thore des alten Docks dadurch zum 
Fortfall gebracht sind, "dass der Bodenkasten mehrere Meter hoch und die 
Seitenwände als Hohlkästen ausgeführt, daher zum Tragen ebenfalls geeignet 
sind. Das zu dockende Schiff fährt ein und wird alsdann durch Leerpumpen 
von Seiten- und Bodenkästen über Wasserspiegel gehoben. 
Die Länge eines Balance-Docks muss zwar der Länge des Kieles vom 
grössten in Frage kommenden Schiffe gleich sein. Doch ist das Balance-Dock 
nicht immer ein einheitlicher Körper, sondern besteht oft aus zwei oder drei 
selbstständigen Abtheilungen, von denen eine allein ein kleineres Schiff 
oder selbst eine der andern Dock- Abtheilungen aufnehmen kann, während für 
das Docken eines grossen Schiffes zwei oder drei Abtheilungen erforderlich sind. 
Die Zerlegung des Docks ist sparsam und für die Erhaltung des Docks selbst, 
insbesondere des Bodens, nützlich, doch für das Docken grosser und schwerer Schiffe 
wegen der nicht völlig 'steifen Verbindung der Theile nicht so gut wie die Ein- 
heitlichkeit desselben; das getheilte Dock erfordert auch mehr als das einheit- 
liche ruhiges Wasser, wogegen allerdings Reparaturen am Boden eines einheit- 
lichen grossen Docks das Vorhandensein eines besonderen, wenn auch flachen 
doch sehr weiten Trockendocks oder günstiger natürlicher Verhältnisse er- 
forderlich machen. 
Jedes grössere Schwimmdock wird jetzt ähnlich wie die Fig. 375, 376 
zeigen, aus Schmiedeisen und zwar sowohl im Boden als auch in den Seiten- 
wänden mit zahlreichen wasserdichten Abtheilungen hergestellt. Boden und 
Seitenwände werden mit Bohlen in Stufenform bekleidet. Um die schwersten Schiffe 
docken zu können, kann der Auftrieb des Bodens noch um die Höhe der Drempel- 
wände an den beiden Enden von etwa 0,75 m vergrössert werden. Die Schöpf- 
  
 
	        
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