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ist hinter jedem Bock eine Winde im Dachgebälk aufgestellt. Der Betrieb der
Winden geschieht mittels eines an der Vorderwand des Schuppens angebrachten
Wellenleitung durch Gaskraftmaschinen, von denen je eine $pferdg. Maschine
zwei oder drei Winden bis 1500 kg Tragkraft treibt. Ihre Anordnung hat sich
gut bewäbrt.
Den vorbesprochenen einfachen Aufzügen stehen solche andere gegenüber,
bei denen die Last von einer Plattform aufgenommen wird. Eine derartige
Einrichtung, in den meisten Fällen Fahrstuhl genannt, gestattet das Heben aller
Arten von Lasten mit Ausnahme von losen Gebinden und dergl., macht also
namentlich Säcke oder Fässer entbehrlich.
Dagegen ist es zur Vermeidung von Schwankungen der Plattform unent-
behrlich, dieselbe zu führen. Dies geschieht meist an, einander gegenüber lie-
genden Seiten oder Ecken, seltener an allen vier Seiten oder Ecken. In den meisten
Fällen bestehen die Führungen aus Holzzimmerung und sind mit dünnem
Schmiedeisen beschlagen; hierzu werden aber auch 1 oder U oder JL Eisen
mit eingreifenden oder umfassenden Lappen angeordnet. Oft geht die Platt-
form in ein kastenartiges Gehäuse über.
Bei.schweren Aufzügen sind die Plattformen oben und unten an den vier
Ecken mit diagonal gestellten Leitrollen versehen, wobei die Führungsständer
mit Faconeisen beschlagen sind.
Zum Betriebe dient ein unten stehender Wasserdruck-Zylinder mit Flaschen-
zug, Kette oder Seil und oberer Rolle. Die direkte Hebung von unten her
mittels Kolben wie sie bei Personen-Aufzügen, oder bei manchen Kohlensturz-
Vorrichtungen vorkommt, wird für Speicher fast nie ausgeführt, weil sie hier
zu kostspielig ist.
Die Bedienung des Fahrstuhls geschieht am besten mittels eines durch Seil-
zug betriebenen Steuerungs-Mechanismus; ersterer muss durch sämmtliche Böden
geführt werden. Zum Schutze gegen Hineinstürzen von Personen in die Schachte
ist die Oeffinung mit leichtem Geländer zu umgeben, so weit dies mit Rücksicht
auf das Auf- und Abbringen der Lasten thunlich ist.
Das Herabstürzen der Fahrstühle nach etwaigem Zerreissen der Kette usw.
sucht man durch sogen. Fang-Vorrichtungen zu verhindern, bei welchen
nach jenem Zerreissen Klauen oder Klammern in Thätigkeit treten, welche in
das Holz der Führungsruthen sich einpressen. Wegen der selten eintretenden
Funktion dieses Sicherungsmittels kann auf dessen Wirksamkeit nicht immer
gerechnet werden. Es haben daher in neuerer Zeit selbstwirkende sogen.
Sicherheitsfall-Bremsen mehr Anwendung gefunden, welche den ab-
stürzenden Fahrstuhl nur mit gleichmässiger, ungefährlicher Geschwindigkeit
hinab gleiten lassen — ihn nicht festhalten sollen. Hiervon sind namentlich
die Zentrifugal-Bremse und die Drucklager-Bremse von E. Becker, sowie die
Klemmbremse von Weston zu nennen.
In der Regel dient ein Aufzug für den in senkrechter Linie auf- und ab-
gehenden Transport; doch kann es wünschenswerth sein, an gewissen Stellen
eines Speichers usw. Güter lediglich abwärts zu fördern. Die Betriebsmaschine
beschränkt sich dann im wesentlichen auf eine Trommelwelle nebst Bremse und
es wird das leere Seil usw. durch ein Gegengewicht hoch gezogen.
Werden Plattformen oder Förderschalen von einigem Gewicht angewendet,
so kann sich die bei Personen-Aufzügen oft vorkommende Anordnung eines
Gegengewichts, welches die Last der Förderschale ausgleicht, empfehlen.
Zum Fahrstuhlbetrieb ist ein einfacher stehender Wasserdruck -Zylinder mit
Flaschenzug am besten geeignet. Wenn dabei das lose Ende des Seils oder
der Kette, statt unmittelbar zur Last, zunächst über eine lose Rolle geführt
wird, so wird der Lastweg verdoppelt. Kann die lose Rolle beliebig ausge-
schaltet werden, so ist es möglich mit derselben Vorrichtung in sparsamer Ver-
wendung der Kraft leichtere Lasten bis auf die obersten Böden und schwerere
Lasten auf die unteren Böden zu heben. Eine solche Einrichtung befindet sich
z. B. in der zollfreien Niederlage in Harburg.*)
*) S. Zeitschr. Hann. Archit.- u. Ingen.-Ver. 1860.
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