278 Häfen.
Säcke. In letzterem Fall geht es oft vorher durch eine selbstwirkende Waage
mit Zählapparat, welche den Säcken genau das gleiche Gewicht von Getreide
zumisst.
Der Elevator hängt fast stets an einem einarmigen Ausleger, wie z. B. in
Fig. 454, welcher die Anordnung im Viktoria-Speicher zu Berlin giebt, oder an
dem einen Ende eines zweiarmigen Balanzier’s, um bei verschiedener Schütthöhe
des Getreides im Schiffsraume oder des Wasserstandes gehoben oder gesenkt
werden zu können. Der Betrieb der oberen Trommel des Elevator’s geschieht
mittels Riemscheiben durch eine Dampfmaschine. Damit durch die Höhenlage
des Elevators die Länge des Riemens nicht beeinflusst werde, hält eine Lenk-
stange den Kopf des Elevators immer in gleich bleibender Entfernung von der
Vorgelegswelle. Jeder der 3 vorhandenen Elevatoren dieses Speichers wird
durch eine besondere Dampfmaschine betrieben.
Derartige Elevatoren mittlerer Grösse heben etwa 40000 ke Getreide in
1 Stunde. Sie sind zuweilen auf Fahrzeugen schwimmend erbaut und laden
von einem Schiff in’s andere oder in Speicher. Ein solcher Elevator mit einer
Betriebsmaschine von 100 Pfdkr. u. 160 t Ladefähigkeit in 1 Stde. befindet sich
z. B. in Bordeaux.
Loses Getreide wird auch mit anderen Vorrichtungen z. B. einem sogen.
Priestmann’schen Bagger, gehoben. In den Surrey Commercial Docks in London
werden mit einem solchen Apparat in 1 Stunde bis 60t loses Getreide in den
Speicher gefördert.
ö, Kohlensturz -Vorrichtungen.
Litteratur: Deutsche Bauztg. 1877 8. 505 ff. — Das. 1878 S. 127. — Das. 1881 S. 50 fi. —
Zentralbl. d. Bauverwltg. 1883. — Zeitschr. d. Hann. Archit.- u. Ingen.-Ver. 1887.
Mittels dieser soll Kohle möglichst schnell, billig und dabei in thun-
lichst unzerkleinertem Zustand in Schiffe geschüttet werden. Von allen
auf den Kohlenzechen selbst gebrauchten Vorrichtungen, wodurch die
Füllung der aus der Grube kommenden kleineren Gefüsse (Wagen usw.) in die
Eisenbabnwagen ausgestürzt wird, soll hier ebenso abgesehen werden wie von
denjenigen Einrichtungen, welche zum Füllen der, nur zur Kesselfeuerung
dienenden Kohlen in die besondern Behälter (Bunker) der Dampfschiffe dienen.
Darnach beziehen sich die hier genannten Vorrichtungen auf Steinkohle als
Ladung ganzer Schiffe.
Die Kohlen sind fast aus allen Zechen und selbst innerhalb einer Zeche
von verschiedenen Eigenschaften, namentlich auch hinsichtlich ihrer Festigkeit
gegen Zerfallen. Je spröder die Kohle ist desto vorsichtiger muss sie ge-
schüttet werden, weil mit der Zerkleinerung nicht nur der Preis abnimmt, son-
dern auch die Gefahr der Selbstentzündung!) bedeutend zunimmt. Letztere
wird namentlich gross, wenn feuchte, stark mit Schwefelkies gemischte, spröde
Kohle aus grösserer Höhe herab fällt, und der dabei gebildete „Grus“ unter
starkem Druck und unter Einwirkung von Wärme lange Zeit liegen muss. Da-
her sind im allgemeinen grosse auf weiten Reisen, insbesondere durch die
Tropen, begriffene Dampfer dieser Gefahr am meisten ausgesetzt und mit besonderer
Vorsicht zu beladen. Die Zuführung der frischen Luft in die Kohlenmasse
scheint dabei ungünstig, dagegen die vorsichtige Ableitung der durch die sogen.
trockene Destillation entwickelten Gase günstig.
Ein wesentlicher Nebenfaktor für eine wirksame Kohlenschüttung ist die
regelmässige Verbindung mit Eisenbahngleisen. Diese muss möglichst so
sein, dass der ausgeschüttete Wagen sofort und thunlichst selbstwirkend die
Stelle verlässt, um rasch einem andern Wagen Platz zu machen. Dazu laufen zwei
Gleise oft so zusammen, dass die einzelnen vollen Wagen mit Gefälle an der
Schütt-Vorrichtung ankommen und von dort die leeren ebenfalls auf einem
andern geneigten Gleis in nahezu derselben Richtung zurück laufen, um, nach
1) Report of the Royal Comissioners apporinted to inquire into the spontaneous combustion
of Goal in ships. London 1876. Vergl. auch Deutsche Bauzeitg. 1878.
IND
.d
ae sah 8 u
eh u bu bein,
ee ea,A Ba
‚ra es
FIELEN DT ee VPE ER BRRL @ T SE E |