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Seeschiffahrt. 301
Chinesen zuzuschreiben ist. Der jetzige Schiffskompass hat nicht, wie die am
Lande gebrauchten Kompasse, einen festen, in Grade usw. getheilten Umfang
mit beweglicher Nadel, sondern es ist bei ihm die Nadel mit der sogen.
Strichrose fest verbunden. Ein sogen. Strich ist = 90/8 = 11° 15‘. Vermöge
der sogen. Cardanischen Aufhängung schwingt das Gehäuse in zwei konzen-
trischen Ringen um 2 sich rechtwinklig kreuzende Achsen, so dass die Schwan-
kungen des Schiffes nur geringe Wirkung auf den Kompass ausüben.
Im 15. Jahrhundert wurden zuerst tragbare Astrolabien zu astronomischen
Ortsbestimmungen auf Schiffen angewandt, welche in Verbindung mit dem
Kompass die grossen Entdeckungsreisen, insbesondere die Durchfahrung des
Atlantischen Ozeans durch Kolumbus 1492, des Indischen Ozeans unter Vasco
de Gama 1497 und die Umschiffung der Südspitze Amerikas durch Magelhaens
1519—1520 ermöglichten. Bei der erstgenannten Fahrt wurde die sog. Miss-
weisung des Kompasses oder die örtlich veränderliche Deklination der Magnet-
nadel entdeckt. Die zeitliche Veränderlichkeit ist erst viel später bekannt
geworden.
Das zur unmittelbaren Bestimmung des durchlaufenen Weges dienende Log
wurde im 16. Jahrhundert erfunden. Aber erst durch die von Mercator an-
gegebene Kartenprojektion wurde ermöglicht, die einzelnen durchfahrenen
Strecken als grade Linien in die Karten einzutragen und an jeder einzelnen
Stelle der Karte ohne weiteres richtige Winkel anzulegen, weil bei jener Pro-
jektion die Breitengrade nach den Polen hin mit den Längengraden gleich-
mässig vergrössert werden.
Endlich ist durch die Bestimmung der sogen. Mond-Distanzen (d. h.
die zeitweiligen vorher berechneten Abstände des Mondes von einem in seiner
Nähe liegenden Fixsterne) durch die Uebertragung der Zeit mittels genauer
Uhren (Ühronometer), durch bequeme und genaue Messinstrumente, insbes.
Spiegelsextanten usw. die neue wissenschaftliche Steuermannskunst be-
gründet worden,
Die Bedeutung der Seeschiffahrt hat mit der höheren Entwicklung fort-
während und namentlich durch Einführung der Dampfschiffe seit der ersten
Hälfte dieses Jahrhundert sehr erheblich zugenommen. Ihr Umfang ist unauf-
hörlich im Wachsen und wird durch das Eintreten grosser aussereuropäischer
Länder in das Kulturleben aller Völker noch auf unabsehbare Zeit gesteigert
werden können. Während die Binnenschiffahrt gegenüber dem Eisenbahn-
Transport fast überall auf den Transport minderwerthiger Massengüter be-
schränkt bleiben muss, dient die Seeschiffahrt meistens nur für verhältnissmässig
kurze Entfernungen dem Transport von niedrig bewertheten Stoffen, dagegen im
höchsten Maasse auch dem der werthvollsten Gegenstände sowie dem inter-
nationalen Postbetrieb und Personenverkehr. Sie vereinigt also die Bedeutung
von Binnenschiffahrt und Eisenbahn-Verkehr in sich und rechnet in beiderlei
Hinsicht mit sehr viel grösseren Entfernungen, als jenen noch mit Rück-
sicht auf Ertragsfähigkeit des Transportes möglich erscheinen würde.
b. Ladefähigkeit, Form, Tiefgang, Stabilität und Bewegung der
Seeschiffe.
Indem die wichtigsten Anforderungen an ein Schiff, die Sicherheit, Schnellig-
keit und Billigkeit von den vorgenannten Stücken abhängen, aber in vielen
Fällen sich auch entgegen stehen, so ist hier jedes einzelne Schiff und dessen
besondere Aufgabe das geeignetste Verhältniss jene Stücke vorher zu berechnen.
Von der Art der Ladung und damit auch zum Theil von den Reisewegen
hängt es meistens ab, ob zur Erzielung einer billigen Kraft ein Schiff sehr
voll und alsdann meistens sehr stabil, aber langsamer fahrend, oder sehr scharf
und weniger stabil, aber schnellfahrend gebaut werden soll. Für geringwerthige
Ladungen, Holz, Kohlen usw. sind vollere Schiffe, für hochwerthige wie Thee,
Reis usw. die schlanken und schnellen Schiffe geeigneter.
Die Form der Schiffe insbesondere des Rumpfes, ist aus mehren Gründen
wesentlich anders als die der Fluss- und Kanalschiffe. Letztere sind stets nahe-
zu gleichmässig vom Wasser unterstützt und verlieren dabei ihre wagrechte