Schiffahrts-Zeichen. 315
lso: Bei den festen Nachtmarken sind der Unterbau (Thurm) und das Licht
(Laterne) nach einander zu betrachten, wenn nicht etwa der Thurm auf einer
Pe) bedeutenden Anhöhe steht. Die Thürme 503 u. 504, wovon der erstere in der Unter-
weser, der letztere an der Ostküste von Virginien auf Thimble Shoal steht, geben
AB; ein paar möglichst verschiedene Beispiele von Leuchtthürmen. Man wird der Dauer-
gig haftigkeit und der Betriebssicherheit wegen am Lande stets massive "Thürme
der Fig. 508. Fig. 504. zu bauen suchen, wo- bei es
3 ( namentlich auf Standfähigkeit
und, und Wetterbeständigkeit an-
, 80 kommt. Fast alle hohen Leucht-
thürme an offener See bewegen
! sich bei starkem Wind pendel-
bei förmig, wobei der Betrieb und
und der bauliche Zustand leiden
> 02. können. Besondere Vorsicht ist
iicht aber geboten, wenn der Thurm
chen S unmittelbar von starken Wellen
siner x getroffen wird; es muss alsdann
wie die äussere Form so gewählt
werden, dass der Schwerpunkt
möglichst tief liegt und die
trägt Wellen möglichst wenig An-
Vie griffspunkte finden. Wo massive Thürme
zwei nicht ausführbar sind oder ihre Errich-
den tung zu theuer erscheint, wendet man
tlich mit Erfolg eiserne und zwar vorzugs-
inem weise solche von Schmiedeisen an. Es
Ing, gilt dies namentlich für alle im offenen
rich- Wasser und auf beweglichem Grunde
rekte (Sand) zu erbauenden Thürme. Alsdann
) oft kommt entweder die Anwendung von
auf- Schrauben- und Scheibenpfählen (Grund-
bau S. 146) und ein möglichst leichter
nach Aufbau in Betracht; oder es wird, wie
Arzen bei dem 1885 vollendeten Thurme in
Rich- der Wesermündung eine Fundirung mit-
tels Druckluft gewagt.!)
chnet Unter Hinweis auf das über Wellen-
jieben stoss Gesagte möge als Beispiel erwähnt
Schiff werden, dass an dem älteren Thurme
allen auf dem Eddystone-Felsen (im engl.
Strö- Kanale) in 21m Höhe über H,-W. häu-
Küste fige Beschädigungen des Mauerwerks
durch Wellen beobachtet sind.?) —
t für Das Licht der Nachtmarken,
jeder in frühesten Zeiten nur durch offenes
‚ der- IIE Holzfeuer erzeugt, wird jetzt auf mehr-
nicht NE: fache Weise hergestellt. Das seit 1763
gkeit 22.0 i angewandte Rüböl wird mehr und mehr
; aus durch Mineralöl, insbes. in Frank-
niden reich und England durch sogen. Paraffinöl
wobei verdrängt. Dasselbe kostet etwa die Hälfte des Rüböls und erhält die Dochte
des
eiden 1) Ueber die im vorliegenden Falle angetroffenen besonderen Schwierigkeiten vergl. im
Inter- Grundbau S. 2%. Desgl. Handb. d. Ingen.-Wissensch., Bd. IV. E
2) Ueber die baulichen Einzelheiten der Leuchtthürme S. besonders: ThomasStevenson:
n da- Die Illumination der Leuchtthürme, mit einem Anhange von Chr. Nehls, Hannover 1878. —
heren Allan Stevenson, Rudimentary treatise on the history, constr. and illum, of lighthouses,
z London 1850. — L. Reynaud; Memoire sur l’Eclairage et le balisage des cötes de France,
paal Paris 1864, report of the Light-House-Board at Washington. — Handb. d. Ingen.-
Wissensch. Bd.