Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
334 Wildbach-Verbauungen und Regulirungen von Gebirgsflüssen. 
Nach eingetretener Verlandung alter Rinnsale wirkt das Leitwerk ebenso 
wie das Uferdeckwerk. Die Verlandung kann durch die bauliche Anlage — 
rechtzeitige Verlängerung begonnener Bauten, Herstellung von Verlandungs- 
Traversen und nach theilweise eingetretener Verlandung durch Pflanzungen — 
sehr gefördert werden. Hierbei wird auch während höherer Wasserstände, bei 
welchen das Wasser über die Leitwerke strömt, das an der Sohle des Flusses 
bewegte Geschiebe-Material an einzelnen Stellen dadurch über die Leitwerke 
mittels der Strömung hinüber geschafft, dass sich vor dem Bau vorübergehend 
Kiesrampen anlagern, auf welchen der Transport — oft massenweise — sich 
vollzieht. Verlandungen dieser Art können somit nur da auftreten, wo die 
Strömung über dem Bau noch stark genug ist zur Hinüberschaffung des Mate- 
rials, aber hinter dem Bau nicht mehr so stark, dass das zugeführte Material 
wieder in den Flussschlauch zurück befördert werden könnte. Schlick und 
Schlamm gelangen im Schwebezustande bei höherem Wasser hinter die Bauten 
und kommen dort, wo die Geschwindigkeit des Wassers genügend gering ist, 
zur Ablagerung. 
Fig. 554. 
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Durch die Fig. 552—554 sind die drei Normalprofil-Formen, welche bis 
jetzt Anwendung gefunden haben, dargestellt. Fig. 552 zeigt das meist benutzte, 
einheitliche Niedrig- und Mittelwasser-Profil zur Hälfte. Die Krone des Leit- 
werkes reicht nur wenig über Mittelwasser; links von dem Leitwerke in einem 
Abstande von etwa 30m — der halben Normalbreite — würde der Hochwasser- 
damm.- anzuordnen sein, sofern eine Eindeichung beabsichtigt ist. 
Fig. 553 zeigt die Hälfte eines einheitlichen Profils für Niedrig-, Mittel- 
und Hochwasser; nur in seltenen Fällen wird ein solches Profil mit Vortheil 
angewendet werden können. 
Fig. 554 und auch 555 stellen die in neuerer Zeit mehrfach (in der Schweiz 
und in Bayern) zugrunde gelegten Profile dar. Die Parallelbauten liegen auf 
Niedrig- und Mittel-Wasserhöhe. In gleich bleibenden, nicht zu grossen Ab- 
ständen (30—40 m) erhalten dieselben gegen den Hochwasserdamm ansteigende, 
nach Art inklinanter Buhnen angelegte Traversen, durch welche eine allmähliche 
Aufhöhung des Vorlandes bewirkt und schliesslich durchaus das angegebene 
Normalprofil erreicht werden soll. Es ist hierbei das Parallelbauten- und 
Buhnensystem in eigenartiger Weise verbunden. — Auf eine Abwässerung im 
Binnenlande ist Bedacht zu nehmen, um Kuver-Wasser nnd die Binnengewässer 
überhaupt rechtzeitig ableiten zu können. — 
In Fig. 556 ist der Lageplan einer etwa 2000 m langen Strecke eines 
Gebirgsflusess — des Lech —, wie sie sich vor Inangriffnahme der 
Korrektion vorfand, mit eingetragenen Korrektionslinien — Normalprofil nach 
Fig. 552 —, und in Fig. 557 dieselbe Flussstrecke, beiläufig 1V, Jahre nach 
      
    
   
  
  
   
  
  
  
    
    
  
  
  
  
     
    
    
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
    
    
 
	        
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