Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

   
x 
3- 
zu 
ch 
T- 
on 
g- 
ng 
er 
re 
m 
he 
les 
ch 
ls 
er 
ste 
ık- 
itt 
se. 
en 
‚lt- 
lle 
in, 
ers 
ibe 
zue 
ers 
in 
en, 
Ing 
nn. 
in- 
ich 
   
Bewässerung von Ländereien. 57 
fın 
co 
Bei einer 6136 ha umfassenden Fläche an der Idice und Quaderna in der 
Provinz Bologna beträgt nach einer, je während des Winters seit 60 Jahren 
stattfindenden Auflagerung die mittlere Erhöhung 1,68m. Die von 1814—1877 
für Einrichtung der Auflagerungen und für Fluss-Regulirungen aufgewendete 
Summe beläuft sich auf über 4 Mill. Lire, weitere 1,2 Mill. werden bis zur 
Beendigung des Unternehmens aufzuwenden sein. Unter Berücksichtigung des 
Kostenaufwandes für die Auflagerung allein kommt 1 chm aufgeschwemmten 
Bodens auf 0,0175 Lire und Im Auflagerungs-Fläche auf 0,0425 Lire, also 
lha auf 425 Lire zu stehen. Die Auflagerung erfolgt mittels der in den 
Wintermonaten von den Appenninen zugeführten Hochwasser, so dass die ge- 
sammte Fläche vom 1. November bis 31. März für die Ueberstauung in An- 
spruch genommen wird. In der übrigen Zeit lässt sich ausser der vollen Ernte 
einer Sommerfrucht gewöhnlich noch eine Nachfrucht erzielen. Die Bewässerung 
dieser Kulturen erfolgt mit den in einzelnen, innerhalb der Auflagerungs-Fläche 
befindlichen Becken zurück gehaltenen Wassermengen. Nach amtlichen Dar- 
stellungen soll der Reinertrag in 1 Jahr jetzt schon zum mindesten 110600 Lire 
betragen. Nach vollständiger Durchführung wird eine regelmässige Entwässerung 
des Geländes, eine zweckmässige Regulirung der Wasserläufe und eine wesent- 
liche Verbesserung der hygienischen Verhältnisse erreicht werden. — 
Die am Flusse Lamone in der Nähe von Ravenna befindliche Anlage umfasste 
i. J. 1860 eine 8118 ha betragende und ganz von Dämmen umschlossene Fläche; 
bis Ende 1877 waren 2,7 Mill. Lire darauf verwendet. Der Erfolg ist insofern 
ein durchschlagender, als der frühere Jahresertrag von 30 Lire für 1ha, auf 
130 Lire für die noch in der Auflagerung befindlichen Reisfelder und auf 
160 Lire für die bereits ausgeschiedene Fläche gestiegen ist. Der jährliche 
Mehrertrag beläuft sich auf 800000 Lire. I. J. 1874 konnten 2840 ha aus dem 
betr. Verbande ausgeschieden werden, so dass sich in ihm dermalen noch 
5278 ha befinden!). 
II. Bewässerung von Ländereien. 
Litteratur: 
Ann. d. ponls et chauss. Bulletin de la Societe Vaudoise des Ingenieurs et des Architectes. — 
Chiolich-Löwensberg. Anleitung zum Wasserbau. — Deutsche Bauzeitg. — Dünkelbereg. 
Wiesenbau. — Franzius und Sonne. Wasserbau. — Friedrich. Die Bodenmeliorationen 
in Bayern und Hannover. — Hess. Die Bewässerungs-Anlagen Oberitaliens. — Heuschmid. 
Landes-Melioration, Moorkultur usw. — Keelhof. Traite pratique de lirrigation des prairies. — 
Markus. Das landwirthschaftliche Meliorationswesen Italiens. — Derselbe. Die Bewässe- 
rungen in den Departements Bouches du Rhöne und Vaucluse. — Perels. Handbuch des 
landwirthschaftlichen Wasserbaues. — Thaer. Rationelle Landwirthschaft. — Vin cent. Der 
rationelle Wiesenbau. — Zeitschr. f. Bauk., f. Bauw., f. Hannover. 
a. Zweck und Nutzen der Bewässerungen. 
Durch Bewässerungen soll die Ertragsfähigkeit des angebauten Bodens ge- 
steigert werden. Eine Mehrung des Bodenertrags durch Bewässerungen lässt 
sich erzielen durch rechtzeitige Anfeuchtung der Grundstücke (anfeuchtende 
Bewässerung), durch Zuführung der im Wasser enthaltenen und von ihm zuge- 
leiteten mineralischen und organischen Dungstoffe (düngende Bewässerung), 
durch bessere Aufschliessung und Vertheilung der im Boden schon enthaltenen 
Nährstoffe, durch Beseitigen von Bodensäuren. 
Haufig hat das Wasser zur Regulirang der Bodentemperatur, manchmal 
auch, bei genügend hoher Ansammlung über dem Boden, zum Schutze des 
Pflanzenwuchses vor der Beschädigung durch Spätfröste zu dienen. 
!) Weiteres s. in Markus: „Das landwirthschaftliche Meliorationswesen Italiens“ und 
Nadault de Buffon: „Aydraulique agricole. Des submersions fertilisantes ete.“ 
  
   
  
   
   
      
   
     
    
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
    
   
    
     
       
       
        
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
       
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.