370 Ent- und Bewässerung von Ländereien (Meliorationen).
8. Die Ueberstauung.
Dieselbe ist zu scheiden in die natürliche Ueberstauung, welche sich bei
Ueberschwemmungen und Ueberfluthungen in den Flussthälern zeitweise von
; : selbst, oder, bei eingedeich-
e Prior BEE A ES LESEN ten Flüssen, in der bei den
\ rm sum ET | Auflagerungen kurz er-
: eg wähnten Weise nach Oeff-
nung von Einlässen, oder
| ae durch angeordnete Ueber-
fälle vollzieht und in die
RB künstliche Ueberstau-
“ ung. Durch letztere lässt
| sich unter geordneten Ver-
hältnissen rechtzeitig eine
| düngende und schützende
RR | Bewässerung, sowie die
Unterdrückung und Vertil-
gung schädlicher Pflanzen
und Thiere (Mäuse, Maul-
, : würfe) mit geringem Auf-
USE ACH ROLLER wande erreichen; sie ist bei
lockerem, schwammigem und durchlassendem Boden mit geringem Gefälle (L/yooo)»
weniger bei Thonböden anwendbar. Die zu bewässernden Komplexe, bezw.
Reviere sind mit kleinen horizontalen Erddämmen in einer Höhe zu um-
schliessen, dass die höchsten Stellen noch mindestens 3m mit Wasser überdeckt
werden können. Zur Verwendung höherer Dämme werden gewöhnlich Reviere
von 12—15ha gebildet, innerhalb deren die Vertheilung und bezw. Ableitung
des Wassers durch Gräben ermöglicht wird, die in ihrem oberen Theile etwa
0,3 m tief mit einer Sohlenbreite von 0,5 m und einem Gefälle von mindestens !/aooo
angelegt werden, Fig. 639, 640. Die Ueberstauung wird im Spätherbst und
Frühjahr auf längere Zeit und einige Tage nach der Heuernte auf die Zeit von
1/y—1 Tag vollzogen, darf aber nicht mehr zugelassen werden wenn der Gras-
wuchs schon eine gewisse Höhe erreicht hat; dann lässt sich aber das Wasser
noch in die Gräben einstauen. Bei öfterem Umlauf kann mit dem Zufluss bis
auf 1,5 bis 2 Sek.-Lit. für 1ha (ständigen Zuflusses) herab gegangen werden.
Ausser dieser Art der Ueberstauung, bei welcher das Wasser innerhalb
der einzelnen Abtheilungen längere Zeit ruhig steht, giebt es noch eine zweite,
bei welcher der während der ersten zuzulassende Luftabschluss theilweise
vermieden wird. Es ist dies die in neuerer Zeit mit Vorliebe verwendete
Stau-Berieselung, auch natürliche Bewässerung wohl deshalb genannt,
weil der Bewässerungs-Vorgang sich in ähnlicher Weise wie bei den Ueber-
fluthungen durch Hochwasser vollzieht.
& Von der Ueberstauung unterscheidet sich die Stauberieselung dadurch, dass
das Wasser auf den Revieren gewöhnlich nicht zur Ruhe kommt, sondern in be-
ständiger Strömung ist. Letztere ist bei schwach geneigtem Gelände angezeigt.
Nur die grösseren Unebenheiten werden ausgeglichen und nachdem, wenn
nöthig, eine Entwässerung voraus gegangen, werden die einzelnen 50—100 em
breiten und gewöhnlich 50—60ha umfassenden Reviere mit kleinen Dämmen
umschlossen.
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zu unregelmässig“"sei, sind Regelungs-Rinnen anzuordnen. Jedes Revier
ist von Deichen mit dreifacher Böschung nach dem Revier hin um-
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