Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
   
   
  
   
    
  
  
   
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
56 Uferbau. 
Fäulniss zu berücksichtigen. Für mittelgünstige Verhältnisse kann folgende 
Tabelle dienen: 
  
Freie Höhe inm.,. . .|| 2-25 | 3 
  
; | | 35 | 35-4 | 4-45 sol irren 9 
Mittlere Stärke für C)Holz || 030 | 033 | 0835 | 085 | 0,85 0,36 0,37 | 0,38 
| ‚ | | ’ | ‚ | ’ ’ | ’ | ’ 
: 5 2 22 5 | 035 | 08 6 27 | 0,28 
Mittlere Stärke für [Holz | — & | 2 ann ne | Se ul | ek | m 
| 0,25 | 0,27 0,30 .| 0,30. |. .0,30 0,31 082 12.038 
Fntfernung vonmzum .| 15 | 14 | 18 | 12 | 115 Da 
Anker für je Ikone | 4ten | 4ten | dten 2ten |2ten Pfahl und 
URN J0Hon | keins | keins | pyanı | Pfahl | Pfahl | Pfahl |2 A. übereinand. 
Kantige Pfähle zu verwenden, ist theuer und nicht zweckmässig, weil sich 
dieselben beim Rammen meistens etwas drehen. Besser ist es, grade gewachsenes 
Rundholz zu nehmen und nach dem Rammen die Pfähle zur bequemen An- 
bringung des Bohlenbelags hinten einigermaassen fluchtrecht zu beschlagen. 
Die Pfahlköpfe werden in einen Holm verzapft, der oben abgerundet, mit 
kurzem Blatt auf dem Pfahl gestossen und mit eisernem Bügel über den Stössen 
und ausserdem etwa über jedem 4. oder 3. Pfahl mit diesem verbunden wird, 
Fig. 100; der Bügel soll die einzelnen Pfähle in einheitlieber Fluchtlinie 
erhalten. Die Hinterkleidungsbohlen sind vorzugsweise aus Eichenholz und 
nicht zu schwach zu nehmen, weil sonst die Fäulniss zu rasch vorschreitet. 
Mindestens müssen sie 5—7em und in der Höhe des häufigern Wasserwechsels 
bis 10cm stark sein. Die Fugen werden gut behobelt, aber nicht gefalzt und 
nicht gemessert, auch nicht mit Leisten überdeckt, weil durch diese Mittel das 
Holz in den Fugen rascher abgängig wird. Unter Niedrigwasser ist fast stets 
eine Spundwand erforderlich, welche sich oben gegen ein Gurtholz stützt und 
Fig. 100. Fig. 101. Fig. 102. 
  
am besten ebenfalls schräg gestellt wird, Fig. 101. Die Tiefe derselben richtet 
sich insbesondere nach der Strömung; sie braucht aber nicht derjenigen der 
Pfähle gleich zu sein. 
Die Hinterfüllungs-Erde muss ausser den oben erwähnten Eigenschaften bei 
hölzernen Bollwerken noch diejenige besitzen, dass sie die Fäulniss des Holzes 
möglichst wenig begünstigt. Darnach ist Boden mit organischen Beimengungen 
wie z. B. Gartenerde usw. unbedingt zu vermeiden. Bei häufig wechselndem 
Wasserstande ist sodann wegen der unvermeidlichen Fugen der hölzernen 
Hinterkleidung es sehr nützlich, dass die Erde möglichst dicht sei, weil sonst 
häufige Sackungen der Hinterfüllung unausbleiblich sind. Eine Hinterfüllung 
von reinem Thon oder von unfruchtbarem Lehm ist demnach stets zu empfehlen. 
Wo diese Erdarten nicht zu haben sind, wie z. B. in Moorgegenden, bringt 
man zweckmässig zunächst hinter die Bekleidung eine sorgfältige Packung aus 
Torf und hinterfüllt diese wiederum mit reinem Sand. Letzterer wird durch 
den nassen Torf vor dem Hinausspülen durch die Buhlenfugen geschützt. Unter 
Umständen kann auch das Eingiessen von dünnem Mörtel in den unmittelbar 
an den Bohlen liegenden Theil der Hinterfüllung zur Befestigung des reinen 
Sandes nützlich sein. Bei wichtigern Bollwerken wird ein sehr magerer Beton 
hinter die Bebohlung gebracht. 
Die Verankerung der Bollwerke besteht aus verschiedenen Theilen. Der 
feste Endpunkt muss thunlichst so weit von der Vorder-Seite der Wand entfernt 
liegen, dass er sich noch in unbeweglichem Boden befinde, Fig. 102. Wo dies wegen 
    
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