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718 Uferbau.
Die in Fig. 150, 151 dargestellte, i. J. 1874 an einem Dock zu Glasgow
erbaute Kaimauer ruht auf einem Fundament aus einzelnen, sich nahe berührenden
Brunnen, deren Zusammenstellung eine kleeblattartige Form giebt. Die Brunnen
wurden aus 0,7m hohen Ringen aufgemauert, welche zuvor auf dem Ufer aus
gutem Beton in besondern Formen so hergestellt wurden, dass je 2 Schichten
einen guten Verband erhielten, wie die Grundriss-Figur dies zeigt. Nach Ab-
senkung der Brunnen bis auf eine vorläufige Sohle wurde die Sohle der Bau-
grube bis auf die etwa 4m tiefer liegende Hafensohle vertieft. Auf dem
Brunnen-Fundament ist’eine schlanke einheitliche Mauer aufgeführt!).
4. Mauern mit Blockfundament.
Diese finden besonders da eine nützliche An-
wendung, wo am offenen Wasser mit ziemlich gleich
bleibender Spiegelhöhe gebaut werden muss und
wo der Untergrund hinreichend fest ist. Es
wird alsdann Abdämmung und Wasserschöpfen, sowie
eine weitere künstliche Gründung ge-
spart. Am Mittelländischen Meere,
besonders in französischen Häfen ist
diese Ausführungsweise der Mauern
die üblichste geworden; die Be-
nutzung von Einzeltauchern ist
dabei als Regel anzusehen. Fig. 152
zeigt das Profil der sowohl
in Marseille seit etwa
1866 und später in Suez
ausgeführten Mauern von
Hafenbassins. Es ist da-
bei zunächst der Boden so
weit als nötbig durch
jaggerung von Schlamm
gereinigt. Sodann ist aus mässig grossen Steinen, von denen die kleinern
nach oben gebracht wurden, eine durch Taucher gut abgeglichene Unterlage
für die grossen Blöcke geschüttet, Auf diese etwas über Hafensohle liegende
und vorn mit 1:1 abgeböschte Bettung sind sodann, ebenfalls mit Hülfe von
Tauchern, und auf schwimmenden Krahnen die 3—4m langen, 2m breiten und
1,5 m hohen Blöcke gesetzt und zwar so, dass ihre Länge sich der Dicke der
Mauer nach erstreckt.
Die Blöcke aus Beton, welche auch zur Beschüttung des Fusses der
Wellenbrecher an der dem Meere zugekehrten Seite gedient haben, wurden in
grossen Mengen, 300—375 in 1 Monat, hergestellt, mit einer Lagerzeit von
3 Monaten vor dem Verbrauch.
Bei den i. J. 1860-1865 ausgeführten Mauern im Hafen zu Brest wurden
künstlich gemauerte Blöcke von 5m Länge und 3m Breite sowie 3m Höhe,
also von 45cbm Inhalt zur untern Schicht, und von 4,7m Länge, 3m Breite
und 2,75 m Höhe zur obern Schicht unter N. W. versetzt?2), nachdem ähnlich
wie in Marseille eine Basis von Schüttsteinen hergestellt war. In beiden und
vielen andern ähnlichen Fällen sind sodann die eigentlichen obern Mauern
über N. W. einheitlich aufgemauert worden.
Wo der Untergrund weich ist und nicht bis zur Tiefe des festern Bodens
weggebaggert wird, können solche Blockmauern erhebliche Versenkungen und
Verschiebungen erleiden. So sind die i. J. 1870 ähnlich wie in Marseille ge-
bauten Mauern des neuen Hafens in Triest zum Theil um Im verschoben
worden und daneben stark in den pressbaren Thonboden eingesunken.
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1) Deutsche Bauzeitg. 1875 8. 31.
2) Exposition univers. d Paris 1867, pag. 220.
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