Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
  
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Bäume und Zubehör, 91 
durchgeführt wird, dürfte am zweckmässigsten sein; die betreffende Platte aus 
kräftigem geriffeltem Blech, eventuell mit Leisten verstärkt, kann nach d aufge- 
nommen, nach e umgelegt werden, um die Rinne zu reinigen. Wenn die Einfahrt 
selten benutzt wird, eignet sich auch eine Ueberbrückung ad hoc, entweder 
mit Blechplatte, oder mit Holzbohle. 
vYII. Bäume und Zubehör. 
Auf Strassen stehen Bäume unter wesentlich andern — und zwar verderblichen 
— Einflüssen als im Wald, Square oder Garten, bedürfen’daher bei der Pflanzung 
und Unterhaltung besondere Sorgfalt, welche ihnen leider keineswegs überall 
zu Theil wird. Die wesentlichsten Gesichtspunkte, welche jedoch gärtnerisches 
Verständniss zu richtiger Anwendung erfordern, sind folgende.!) 
1. Stellung. Auf dem Fahrweg (s. Fig. 7a) stören Bäume den Verkehr 
und das Anfahren am Fussweg, werden daher selbst leicht beschädigt. Auf 
Fusswegen soll wo möglich 1m Abstand von der Kante eingehalten werden, da- 
mit der stärker werdende Stamm nicht die Bordsteine hinaus schiebt; besser sind 
bis zu 2m, falls die Nähe der Häuser solches zulässt, weil dann der Streifen 
zwischen Baumreihe und Kantensteine zum Gehen bequemer bleibt. Neben 
flachen Rinnen (ohne Absatz), wie sie häufig auf Promenaden vorkommen, 
ist geringerer Abstand, z. B. 0,5" zulässig. Zwei Baumreihen sollten mindestens 
um 4m von einander entfernt sein, ebenso die Abstände nach der Länge 5—10 m 
betragen, mit Rücksicht auf schöne Entwicklung der Kronen. Für den ‘Anfang 
wird zuweilen eine Reihe dicht gestellt, um bald etwas Schatten zu haben, aber 
später jeder zweite Baum wieder entfernt. 
2. Gattung. Städtisches Klima ist vermöge der starken Wärme-Anziehung 
und Ausstrahlung auf und zwischen Steinflächen einem Steppenklima zu ver- 
gleichen. Es kommen stärkere Extreme in den Temperaturen vor und weniger 
Feuchtigkeit in Luft und Boden als ausserhalb der Stadt. Dazu die un- 
günstigen Einflüsse von Zugwinden, verdorbener Luft, Ungeziefer. Unter 
allen Baumgattungen eignen sich daher nur wenige, um trotzdem rasch Schatten 
zu geben; am besten verhalten sich Ahorn, Platane, Rosskastanie, Silberlinde, 
in zweiter Linie Ulme und gemeine Linde. Die Bäume sollten nicht aus dem 
Walde kommen, weil der klimatische Unterschied zu gross sein würde, sondern 
aus besondern Baumschulen und zwar erst im widerstandsfähigem Alter von 
10—15 Jahren. 
3. Boden. Anschüttungen und sonstiges gemischtes Strassengelände sind 
durch fruchtbaren Boden (Humus) zu ersetzen, in einzelnen Gruben oder in 
durchlaufendem Graben. Die Masse muss genügen, dass die Baumwurzeln erst in 
höherm Alter in sterilen Boden gelangen; daher Tiefe 1—1,5 m, Grabenbreite 
bezw. Grubenweite bis 2,5—3 m, d.i. etwa bis 7 cebm für 1 Baum. In Vorortstrassen, 
Landhausstrassen, Promenaden mögen (wie bei Landstrassen) 0,5—1m Tiefe und 
1—2m Weite genügen, weil die Bäume hier kräftig anwachsen können, ehe 
etwaiger städtischer Charakter eintritt. Düngen der Bäume ist nützlich (Strassen- 
dünger), aber nicht zu übertreiben. 
4. Verbindung mit der Atmosphäre. Das Bedürfniss der Bäume, 
dass Luft an ihre Wurzeln gelangen könne, wird durch die Strassenbefestigung, 
bei welcher gerade Dichtigkeit zu erstreben ist, gehindert. Selbst bei 
Chaussirung und anf festgetretenen Kieswegen ist dies in so hohem Grade der Fall, 
dass man bedauern muss, wie Bäume oft unmittelbar hinein gepflanzt werden 
bezw. heraus wachsen sollen. Das einfache Hülfsmittel besteht in sog. Baum- 
scheiben, d. i. offen gehaltene Erdflächen, quadratisch, kreisförmig oder an 
die Bordsteine anschliessend, Fig. 92, mit 1—2m Breite bezw. Durchmesser. 
Gemeiniglich etwas vertieft unter der befestigten Fusswegfläche und gegen die- 
selbe eingefasst durch Quaderschwelle, Backsteinschwelle, Pflasterstreifen, Flach- 
eisen, gegen Kiesflächen auch wohl nur durch einen Rasenrand oder Erdwulst. 
Wo man die Fläche nicht opfern, sondern für den Verkehr erhalten will, wird 
  
!) In dem Abschnitt über Landstrassen sind Baumpflanzungen so ausführlich behandelt 
dass. es sich hier mehr nur um Ergänzungen für städtische Verhältnisse handelt. 
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