Schienen auf Einzelunterstützungen. 109
vernietet sind. - Am vollkommensten ist aber eine geschlossene Spurrinne,
wie sie die sog. Phönix-Schiene (hergestellt durch die Eisenwerke Phönix und
Hörde) besitzt. Dabei wird der Schienenkopf einseitig gewalzt, so dass die Be-
lastung in g annähernd, in A genau auf die Mittellinie des Steges trifft. Wegen
Abmessung der Rinne s. E III. Die Fläche des Kopfes sei eben, weil eine
gewölbte Fläche (wie bei Vollbahnen) sich bald abnutzt, die Leitrippe kräftig
genug gegen Verbiegen. Allerdings bleibt der Pflasteranschluss unvollkommen,
nämlich auf den Schienenkopf beschränkt und ein Umkanten der Schienen zu
besorgen, wenn blos Sand an deren Steg grenzt. Besser verhalten sich ange-
passte und etwa mit Asphalt angekittete Klinker-Beilagen (b, g), am besten
Füllungen des Leerraums aus Beton.
Um erhöhte Seitensteifigkeit zu erzielen, hat man nach Fig. 109 Profile
mit zwei Stegen angewen-
Fig. 109. 1:5. det. Dies geschieht schon
durch Verkuppelung zweier
einstegiger Schienen a, von
welchen zuweilen zum
besseren Pflasteranschluss
die eine oder beide einseitig
gewalzt werden, letzteres
in b. Dazu passen insbe-
sondere Wagenräder mit
Spurkranz in der Mitte.
Die symmetrische Form
ist ferner auch zweckmässig
unter schwerem Strassen-
fuhrwerk, durch welches
die dünne Schutzrippe einer
Fig. 110. Fig. 111. Rinnenschiene leicht ver-
System Dufranc. 23 kg. System Marsillon. 14-11 kg. bogen würde, Die Spur-
’ ® rinne muss gegen Regen
gedichtet werden, um
das Schienauflager vor Auf-
weichen und Auffrieren zu
sichern, dies geschieht
= EB EEE zwar im Laufe der Zeit
ee schon durch Strassenkoth,
5 : 7} — == welcher bei geeigneter Be-
4 kaae am schaffenheit zu einem Klotz
erhärtet, kcerrekter durch Ausfüllen mit Beton oder Asphalt. Am sichersten
und reinlichsten ist wiederum eine geschlossene Spurrinne bei der „Sattel-
schiene“ c, welche symmetrisch oder unsymmetrisch liegen kann. Hier ist zu-
gleich vortrefflicher Pflasteranschlus zu erzielen. Das System Larsen, Fig. 103
kl, ist schon ein Vorläufer zu dieser Form, welche besonders Demerbe ausge-
bildet hat. Selbstverständlich können die Rinnenprofile, Fig. 108g h und Fig.
1C9c in Kurven mit erhöhter Schutzrippe gewalzt werden und für den äusseren
Strang ohne Rinne.
In Bezug auf die Unterstützung von Stegschienen ist zuerst das ge-
wöhnliche Querschwellen-System der Eisenbahnen zu erwähnen, sei es mit
Querschwellen aus Holz oder aus Eisen. Wenn nun auch bei der mässigen
Belastung auf Strassenbahnen Schienen von 15—25ks Gewicht und 7—10 m
Höhe genügen, so ist doch diese Höhe über den Querschwellen für Pflaster-
steine unzureichend und auch im Macadam wenig solid. Deshalb hat man sich
durch einen höheren Steg geholfen, Fig. 110 (Düsseldorf, Antwerpen), oder
durch gusseiserne Stühle, Fig. 111 (Lille, Genf) und Fig. 112 (abgenutzte
Schienen umzudrehen und guter Pflasteranschluss). Immer bleibt jedoch der
schon in E III erörterte Nachtheil von Querschwellen überhaupt, von welchen
deshalb nur bei solchen Gleisen die Rede sein sollte, welche schwach oder gar
nicht durch Strassenfuhrwerk befahren werden.
Statt der Querschwellen kann eine Schiene auf Stühlen ruhen, deren Basis
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