Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

   
  
  
  
118 Städtische Strassen-Eisenbahnen. 
Langschwellenstoss Querschwellen aus MI Eisen gelegt, welche natürlich auch 
durch hochkantige Flacheisen etwa in vermehrter Anzahl ersetzt werden 
könnten. Das Gewicht der Fahrschiene beträgt in a 16, in b 17 kg, dasjenige 
des ganzen Gleises bez. 72 und 78 kg. Sonstige Varianten von Heusinger v. Wal- 
degg sind als veraltet anzusehen.!) 
Aehnlich wie bei Heusinger von Waldegg unter 5 ist auch bei dem System 
Finet Fig. 184 (Utrecht-Zeist 
und Dordrecht) die Fahrschiene 
zwischen zwei Hälften der 
Langschwelle eingeklemmt. 
Unter den (verlaschten) Stössen 
der Langschwellen liegen 
eiserne Querschwellen, ausser- 
dem auf jeder Schienenlänge 
2 Querstangen aus Flacheisen 
unmittelbar zwischen den Fahr- 
schienen. Die Fahrschiene 
lässt sich nach -Abnutzung 
umwenden. So gut sich, wie 
bei jeder Sattelschiene, der 
Pflasteranschluss gestaltet, so 
ist leider die Spurrinne nicht 
durch Eisen abgeschlossen, 
daher in Kurven eine beson- 
dere Zwangsschiene, bezw. eine 
besondere Flachschiene anzu- 
bringen. Ganz leicht liesse 
sich übrigens der Kopf der 
Fahrschiene etwas verbreitern 
und mit Spurrinne in der Mitte 
versehen, wobei die Belastung 
eine symmetrische bleiben 
könnte?) 
Endlich ist das eigenthüm- 
liche Kastenprofil von Stiller 
Fig. 135 anzuführen, bei wel- 
chem das Material sowohl 
gegen senkrechte Belastung 
als gegen horizontale Ver- 
schiebung sehr befriedigend 
Fig. 155. verwendet ist. Indem der Strang gewissermassen einen einzigen 
System Stiller. Jangen Pflasterstein bildet, gestaltet sich auch der Anschluss und 
a die gemeinsame Unterbettung einfach und sicher. Der Querver- 
band zwischen beiden Strängen erfolgt durch Traversen aus 
Flacheisen 3) 
Fig. 132. System Bochum. 
  
  
  
  
  
VII. Weichen-Konsruktionen. 
Bedingung für die Konstruktion der Weichen ist, dass keine Theile, 
z. B. Weichenböcke, über die Strassenfläche vortreten. Auch soll bei der 
grossen Zahl von Zügen und der zerstreuten Zahl von Weichen in einem 
städtischen Bahnnetz an Bedienungsmannschaft thunlichst gespart werden. Be- 
sonders günstig sind solche Weichen, welche stets in derselben Richtung be- 
fahren werden, weil dann bewegliche Theile unnöthig sind. 
Halbmesser von Weichenkurven 30-60 m selten bis 100 m, wo möglich der 
„Normalradius“, wo dann der änssere Strang zwischen Zunge und Herzstück 
keine Spurrinne erhält. Fig. 136 zeigt eine „Normalweiche“ mit 50m Halb- 
  
!) Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1876, 153. 
2) Deutsche Bauzeitg. 1879, 275. 
®) Deutsche Bauzeitg. 1883, 279. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
   
  
  
  
  
    
    
   
  
     
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
    
    
   
  
    
   
  
   
  
    
    
   
  
     
	        
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