Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
  
  
ne Tu = . zen 
Geräthe zur Strassenreinigung. 175 
In Paris hat man die Leistung dadurch zu steigern gesucht, dass dem 
Arbeiter das Gewicht des Geräthes abgenommen, und auf Räder gesetzt wurde. 
So entstand das Geräth Fig. 4 c mit einem Rad und einem Besen von 1 ” 
Breite, Reiser eingeklemmt zwischen 2 Schienen von 1 m Länge. In den 
zweirädrigen Karren Fig. 5 ist eine Anzahl eiserner Kratzen eingesetzt, zu- 
sammen ebenfalls 1 m breit. Nach ähnlichen Grundsätzen ist ein Wagen mit 
4 Besen und 4 Kratzen zum Reinigen von Strassenrinnen erfunden.!) 
Zur Handarbeit gehört auch das Beseitigen von Mist, welches namentlich 
auf Asphaltstrassen häufig, ja unausgesetzt erfolgt um Schlüpfrigkeiten vor- 
zubeugen, aber auch sonst bei hohen Ansprüchen an Sauberkeit. Knaben 
sammeln den frisch gefallenen Mist mittelst Handfeger in Blechschaufeln und 
schütten ihn in gusseiserne Be- 
hälter an der Bordschwelle behufs 
späterer Abfuhr. Diese Behälter 
sind entweder unterirdisch mit 
Deckelverschluss angebracht, oder 
stehen pfostenartig bis 15m 
hoch mit Klappen zum Einwerfen 
und Entleeren. 
Kehrmaschinen werden, 
unter Verdrängung älterer Erfin- 
dungen, jetzt ziemlich überein- 
stimmend nach dem Prinzip von 
Tailfer gebaut, in Deutschland 
hauptsächlich durch die Aktien- 
gesellschaft Eckert in Berlin, 
  
  
Fig. 7. Fig. 6. 
  
Dürkoop & Co. in Braunschweig, Leichsenring in Schönebeck. Englische Maschinen 
(System Smith) liefern Jakob & Becker ia Leipzig. Fig. 6 und 7 zeigen Maschinen 
zum Fegen und zum Abziehen, daher entweder mit einer zylindrischen 
kontinuirlich gedrehten Bürste (Antrieb derselben von der Radachse aus mittelst 
Kegelräder oder Kette), oder mit einer Reihe eiserner, 7—11 m breiter Kratzen 
versehen. Letztere werden einzeln durch Federn gegen den Boden gedrückt 
und können sich demnach den Unebenheiten desselben anpassen. Diese Geräthe 
bilden stets mit der Fahrrichtung einen Winkel von 45°, lagern daher den 
Kehrricht am Strassenrand in einem Streifen ab, welcher sodann von Hand in 
Haufen zusammengeschoben wird. Der Kutscher ist mittelst Hebel im Stande, 
den Arbeitsapparat auf die Strasse niederzulassen oder, bei Unterbrechungen 
aufzuheben ; auch kann bei der Walze die Zahnräder-Uebertragung ausgerückt 
werden, so dass die Walze nicht rotirt, und endlich die Schräge nach rechts 
oder links umgestellt werden, um bei Hinweg und Rückweg den Schmutz stets 
nach derselben Seite zu schaffen. Statt der Maschinen mit 2 Rädern und 
1 Pferd giebt es auch solche mit 4 Rädern, wobei die Belastung des Pferdes 
wegfällt, und eventuell zweispännig bei Steigungen und für schwächere Pferde, 
  
1) Portefeuillie &conomique des machines 1878. 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.