Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
EBEN SEE RAD SEE TEEN a TE REES ZN N ah TEE ee een 
223 Kanalisation. 
einigung ausserhalb der Stadt vorgezogen wird. Bei der Kanalisation jeder 
einzelnen Zone wird vorwaltend das Abfangsystem, unter Umständen auch das 
Fächersysttm befolgt. Frankfurt, Mainz, Düsseldorf, Stuttgart, München, Heidel- 
berg, Paris, London. Entwürfe für Köln, Mannheim, Königsberg, Lüttich, 
Neapel, Basel. 
e) Radialsystem. Die Stadt wird in eine Anzahl von Sektoren zerlegt 
und jeder derselben vom Stadtinnern nach aussen hin entwässert. Dem ent- 
sprechend werden mehrere Rieselfelder nebst etwaigen Pumpstationen rings um 
die Stadt angelegt: Hiermit ist eine bequeme Ergänzung des Kanalnetzes für 
Stadterweiterungen nach der Richtung des Gefälles ermöglicht, wobei die Kanäle 
im Stadtinnern unbehelligt bleiben und von vorn herein passende Querschnitte 
erhalten. Bei dem Abfang- und Fächersystem muss dagegen der Querschnitt 
der Hauptkanäle für eine fingirte grössere Stadt bemessen werden, damit sich 
neue Stadttheile an die oberen Enden derselben ansetzen können; daher todtes 
Kapital und schlechtere Spülung. Ferner kann bei dem Radialsystem Kon- 
kurrenz unter den Nutzniessern des Kanalwassers herbeigeführt und der etwaige 
Ankauf von Rieselflächen erleichtert werden. Diese Vorzüge des Radialsystems 
sind um so wichtiger, je grösser die Stadt bereits ist und voraussichtlich in 
Zukunft wird. Berlin. 
Dass zwischen den angeführten „Systemen“ manche Uebergänge und Ver- 
mischungen vorkommen, ist selbstverständlich (Hamburg, Liverpool, Freiburg, 
Köln); obige Belege beziehen sich nur auf möglichst rein durchgeführte oder 
projektirte, charakteristische Anlagen. 
Verzweigung. Insofern jede Strassenaxe einen Kanal erhält, er- 
giebt sich danach der Grundriss des Netzes von selbst. Indessen sind häufig 
mehrerlei Lösungen hinsichtlich der Gefällrichtung und Verzweigung möglich. 
Im einzelnen wären dann Kostenvergleiche erforderlich, im allgemeinen aber 
folgende Grundsätze zu beachten: Für jeden zulaufenden Wassertropfen nur 
ein einziger und zwar im allgemeinen thunlichst kurzer Weg bis zum Auslass. 
Doch ist für den Fall von Reparaturen in Hauptkanälen die Möglichkeit der 
Absperrung und Umleitung des Wassers zu wünschen. Namentlich aber muss 
bei steilem Gelände zuweilen absichtlich ein Umweg eingeschlagen werden, 
weil durch das Einstürzen von Wasser aus Seitenkanälen mit starkem Gefälle 
in flache Sammelkanäle leicht eine Stauung und Ueberlastung der unteren 
Partie entsteht. 
Grosse Sorgfalt ist auf günstige Ausnützung von Spülströmen und auf klare 
Sonderung der Spülgebiete zu verwenden. In einem wesentlich flachen Gebiet 
sind nach dem System des Hangbaues hoch liegende Zuleitungslinien und tief 
liegende Ableitungslinien zu legen, sei es gegebenen Falten des Geländes ent- 
sprechend, sei es nach geometrisch regelmässigen Feldern. Auch mag etwa 
der das Spülwasser zuleitende Kanal den Rand eines Entwässerungsgebietes 
umfahren, während die Ableitung aus der Mitte bezw. nach der Richtung eines 
Durchmessers erfolgt — oder auch gerade umgekehrt. Ein anderer, häufig vor- 
kommender Fall betrifft ein Gebiet,.auf welchem Strassen mit erheblichem Ge- 
fälle und solche mit geringem oder ohne Gefälle sich gegenseitig kreuzen, z.B. 
eine Stadt am Ufer, auf welchem starker Abhang senkrecht, schwacher parallel 
zum Fluss stattfindet. Hier sollte in der Regel das Kanalwasser nicht gleich 
den Abhang hinunter laufen, sondern vorerst dem schwächeren Gefälle folgen, 
damit es stufenförmig zum Spülen ausgenützt werde. Zu diesem Zweck mögen 
in der starken Gefällsrichtung Nebenkanäle, in der schwachen Abfangkanäle 
ziehen. Hierdurch erhalten die geringeren Wassermengen das stärkere Gefälle 
und umgekehrt, womit die erforderliche Geschwindigkeit und reinigende Wirkung 
verbessert wird. Zum Spülen aber kann jeweils in einem Abfangkanal eine be- 
trächtliche Wassermenge vereinigt und durch einen beliebigen Nebenkanal hin- 
durch geschwemmt werden, so dass jeder der letzteren nach der Reihe und das 
gesammte Gebiet terrassenförmig gespült wird. 
Wo der eben angenommene Unterschied nach zwei Gefällsrichtungen weniger 
deutlich ist, da mögen auch fächerförmige oder Zickzacklinien für die Haupt- 
kanäle geeignet sein, 
Im allgemeinen zersplittere man eine Aufgabe nicht auf viele gleichwerthige 
Dein REN 0 EN EREERERTER 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.